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Datum/Zeit: 04.01.2018 17:55
Quelle: APA

Kika/Leiner-Mutter Steinhoff kämpft weiter um finanzielle Stabilität


Konzern tauschte Finanzchef aus und sucht nun Experten für Restrukturierung - Beteiligungsverkäufe sollen Geld bringen - Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter auch in Österreich besorgt



Der weltweit zweitgrößte Möbelhändler Steinhoff, Mutterfirma von Kika und Leiner, steht finanziell weiterhin auf wackligen Beinen. Auch nach einem Krisentreffen mit den kreditgebenden Banken kurz vor Weihnachten brauche der Konzern "weiterhin in einigen Geschäftsbereichen kurzfristig beträchtliche Summen an flüssigen Mitteln", erklärte das Unternehmen am Donnerstag in Stellenbosch.

Der bisherige Finanzvorstand Ben la Grange soll sich nun unter anderem auf die Liquiditätsbeschaffung und die Bilanzerstellung konzentrieren. Er sei deshalb von seinem Posten als Finanzchef zurückgetreten. Das Amt übernimmt der Finanzchef der britischen Tochter, Philip Dieperink, der seit 2001 für Steinhoff arbeitet.

Nach früheren Angaben will Steinhoff rund 2 Mrd. Euro, etwa durch Beteiligungsverkäufe, lockermachen, um seine Finanzen zu sichern. Operativ habe sich die Lage "ein wenig stabilisiert", erklärte der Konzern.

Die Krise lässt auch Kika und Leiner in Österreich nicht unberührt. Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter sind besorgt. Die Kette beschäftigt hierzulande fast 6.000 Personen. Bei der Auszahlung der Dezember-Gehälter soll es zu einer Verspätung gekommen sein, verlautete gegenüber der APA.

Auch unter den Kunden soll es vermehrt Anfragen geben, ob bereits getätigte Anzahlungen sicher seien. Österreich-Chef Gunnar George versicherte im APA-Gespräch, dass die Anzahlungen der Kunden auf einem Treuhandkonto liegen.

Aufgrund der unsicheren Lage kappen Kreditversicherer mittlerweile ihre Deckungen auch für Kika und Leiner. Die österreichische Möbelindustrie ist entsprechend nervös und liefert verstärkt nur noch gegen Bezahlung. Der Kreditschutzverband 1870 (KSV) verschlechterte kürzlich seine Bewertung für Kika und Leiner. Beide Unternehmen fallen seither unter die Kategorie "erhöhtes Risiko", eine Ausfallswahrscheinlichkeit ist damit "überdurchschnittlich".

Steinhoff steht massiv unter Druck der Banken, nachdem Zweifel an seinen Bilanzen vor allem im Europa-Geschäft aufgekommen waren. Das hatte den Kurs der Steinhoff-Aktie einbrechen lassen. Zuletzt war sie aber auf Erholungskurs: Allein am Donnerstag legte sie zeitweise um ein Viertel zu. Als leicht positiv wurde am Markt die Meldung gewertet, dass die Einzelhandelstochter Pepkor Europe weiter über eine Kreditlinie in Höhe von 180 Mio. britischen Pfund verfügt. Nun sollen - weiter unter der Verantwortung von La Grange - die Bilanzen für die vergangenen Jahre neu aufgestellt werden.

Zur Unterstützung will Steinhoff einen externen Experten für Umschuldungen als "Chief Restructuring Officer" anheuern. Dieser werde derzeit aber noch gesucht.

Im Vordergrund stehe für Vorstand und Aufsichtsrat aber die Stabilisierung des Geschäfts, damit die einzelnen Konzernteile nicht an Wert verlören, hieß es in der Mitteilung. Dringlich sei auch die Aufklärung der Bilanzunregelmäßigkeiten durch unabhängige Prüfer. Was genau an den Bilanzen falsch sein soll, ist weiterhin unklar. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt schon seit längerem wegen des Verdachts der Bilanzfälschung gegen das Konglomerat, dessen Wurzeln in Westerstede bei Bremen liegen. Steinhoff hatte in den vergangenen Jahren einen steilen Expansionskurs mit milliardenschweren Zukäufen in Österreich, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien gefahren.

(Schluss) kan/pro

 ISIN  NL0011375019
 WEB   http://www.steinhoffinternational.com/
       http://www.kika.at
       http://www.leiner.at

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