Erste Asset Management nach gutem Börsenjahr optimistisch für 2018
Gutes Wachstum und moderate Inflation sprechen auch im
kommenden Jahr für risikobehaftete Anlagen - Mögliche
Störfeuer von Geldpolitik, Inflation und geopolitischen
Unsicherheiten
Die Experten der Erste Asset Management (Erste AM)
ziehen eine positive Bilanz für das zu Ende gehende Börsenjahr und
sind auch für 2018 optimistisch. "Es lief wesentlich besser als
erwartet. Die Weltwirtschaft expandierte seit der Finanzkrise im
Jahr 2008 niemals schneller und vor allem geschlossener als im Jahr
2017", sagte der Erste-AM-Geschäftsführer Heinz Bednar am Donnerstag
vor Journalisten.
Vor allem Aktienfonds und offensive Anleihenfonds entwickelten
sich 2017 gut, auch wenn die Gewinne durch die Dollar-Schwäche für
Euro-Investoren "schaumgebremst" ausfielen. Die stärksten Zuwächse
verbuchte die Asset-Management-Tochter der Erste Group für
Technologieaktien und Aktien aus den Schwellenländern. Die Wiener
Börse habe zudem von der Rückkehr der Ostfantasie profitiert.
Für das kommende Jahr erwarten die Erste-AM-Experten ein
anhaltend positives Börsenumfeld. Die US-Wirtschaft und damit der
bedeutendste Konjunkturmotor für die Weltwirtschaft befindet sich
derzeit in einer der längsten Expansionsphasen ihrer Geschichte,
erklärt der Erste-AM-Anlagechef Gerold Permoser.
Dies mahne zwar zur Vorsicht, da sich in solchen Phasen oft
Ungleichgewichte bilden, wie man beim Platzen der Dot-Com-Blase im
Jahr 2000 oder der Immobilien-Blase 2008 gesehen habe. Derzeit weise
aber wenig auf massive Ungleichgewichte hin. Die Erste-AM-Experten
erwarten damit trotz der späten Phase des Wirtschaftszyklus ein
weiter gutes Wachstum in den USA und weltweit.
Weltpolitische Risiken sind als Thema an den Börsen zuletzt
prominenter geworden und könnten ein Überraschungspotenzial bringen,
erklärte Permoser. Mögliche Störfeuer könnten auch von der Inflation
und der Geldpolitik kommen. Für 2018 erwarten die Experten zwar nur
einen moderaten Inflationsanstieg, angesichts des guten Wachstums
und der niedrigen Arbeitslosenquote in den USA und im OECD-Raum
bleibe aber das Risiko, dass die Inflation nach oben überrascht.
Die US-Notenbank dürfte im kommenden Jahr ihre Normalisierung der
Geldpolitik fortsetzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde
hingegen frühestens im Herbst 2018, wahrscheinlicher aber erst im
ersten Halbjahr 2019, ihre Leitzinsen erhöhen, erwartet Permoser.
Die Notenbanker hatten in Aussicht gestellt, dass sie erst nach dem
für September 2018 geplanten Ende ihrer Anleihenkäufe an der
Zinsschraube drehen.
Die Erwartung einer fortgesetzten Wachstumsphase bei moderat
steigender Inflation spricht laut den Erste-AM-Experten für eine
Übergewichtung in risikobehaftete Anlageklassen. Die Entwicklung der
Aktienmärkte wird generell positiv gesehen. Nach oben gehen dürfte
es vor allem in Europa, Japan sowie den Schwellenländern in Asien
und der CEE-Region. Auch die Wiener Börse dürfte vom CEE-Fokus
österreichischer Unternehmen und der starken Gewichtung des
Finanzsektors profitieren.
In Großbritannien sei hingegen schon die Unsicherheit rund um den
Brexit zu spüren, so Permoser. Auch die US-Börsen werden angesichts
des steigenden Korrekturrisikos neutral gesehen. Die Schwellenländer
in Lateinamerika könnten zudem unter den politischen Unsicherheiten
in mehreren Ländern leiden.
An den Anleihenmärkten dürften sich 2018 vor allem offensivere
Titel wie Schwellenländer-Anleihen oder US-Unternehmensanleihen gut
entwickeln. Tendenziell negativ sehen die Erste-AM-Experten aber das
Bild für Staatsanleihen aus der Eurozone oder den USA.
Die Ölpreise dürften im kommenden Jahr angesichts der
Produktionsbeschränkungen und der guten Nachfrage weiter steigen,
spätestens bei einem Preisniveau von 70 bis 75 Dollar je Fass aber
an "eine natürliche Grenze stoßen", erwartet Permoser. Auf diesem
Preisniveau würden viele Schiefergas-Förderanlagen wieder profitabel
arbeiten können und in den Markt zurückkehren.
Auch für das eigene Haus gibt sich die Erste AM optimistisch. Per
Ende Oktober verwaltete die Erste AM ein Volumen von 61,2 Mrd. Euro,
das ist ein Plus von 5,9 Prozent gegenüber Ultimo 2016. Der
Erste-AM-Chef Bednar ist zuversichtlich, dass 2018 einen ähnlichen
Anstieg bringt. Besonders erfreulich sei derzeit vor allem die
Entwicklung in Österreich und Tschechien.
(Schluss) mik/ivn
ISIN AT0000652011
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