Oberbank verdiente in den ersten drei Quartalen erneut deutlich mehr
Erhöhung der Dividende winkt - Anstieg bei Krediten -
Risikovorsorgen nahezu halbiert
Die Oberbank hat in den ersten drei Quartalen
ihren Gewinn erneut deutlich steigern können. Der Überschuss vor
Steuern wuchs um 17,6 Prozent auf 182 Mio. Euro, nach Steuern um 19
Prozent auf 154,5 Mio. Das ist dem am Mittwoch veröffentlichten
jüngsten Aktionärsreport zu entnehmen. Wenn diese Entwicklung bis
zum Jahresende anhält, winkt eine Erhöhung der Dividende.
Laut Generaldirektor Franz Gasselsberger tragen das Zins- und das
Dienstleistungsgeschäft den Ergebniszuwachs in den ersten drei
Quartalen. Das Kreditvolumen hat bei der Oberbank um 6 Prozent auf
14,5 Mrd. Euro zugenommen. Die Kommerzkredite machen 11,5 Mrd. Euro
aus - plus 6,3 Prozent, die Privatkredite 3 Mrd. - plus 4,9 Prozent.
In der Wirtschaft sei der Optimismus so groß wie schon seit Jahren
nicht mehr, man sehe den Aufschwung auch 2018 abgesichert. Auch bei
kleineren Unternehmen: Rund die Hälfte der neu vergebenen Kredite
bewege sich im Bereich 100.000 bis 3 Mio. Euro. Das Zinsergebnis der
Oberbank stieg im Jahresabstand um 8,5 Prozent auf 290,5 Mio. Euro.
Trotz des über dem Branchenschnitt liegenden Kreditwachstums war das
Risiko in den ersten drei Quartalen 2017 anhaltend günstig. Die
Risikovorsorgen wurden mit 7,3 Mio. Euro nahezu halbiert - konkret
um 48,1 Prozent.
Auf der Einlagenseite machen sich die Niedrigzinsen bemerkbar:
Die Anleger meiden Bindungsfristen und bevorzugen täglich fällige
Sichteinlagen. Die Spareinlagen, Konten und das Online-Sparen legten
um 3,1 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro zu, die Sicht- und Termineinlagen
um 3,3 Prozent auf 8,4 Mrd. Die Primäreinlagen blieben mit 13,1 Mrd.
Euro (plus 0,1 Prozent) stabil. Inklusive der Wertpapiere auf
Kundendepots - plus 16,2 Prozent auf 15 Mrd. Euro - belaufen sich
die gesamten betreuten Kundenvermögen auf 28,1 Mrd. Euro - das ist
ein Zuwachs um 8,1 Prozent. Gasselsberger diagnostiziert bei den
Anlegern einen "erhöhten Risikoappetit und maßvoll, aber doch etwas
mehr ein Investment in Aktien". In diesem Umfeld legte das Private
Banking stark zu: Das dort betreute Kundenvermögen ist zuletzt um
17,7 Prozent auf 8,51 Mrd. Euro gestiegen. Die Wertpapierprovisionen
der Oberbank verzeichneten ein Plus von 14,4 Prozent, das gesamte
Provisionsergebnis lag mit 103,5 Mio. Euro um 7,8 Prozent über dem
Vorjahr.
Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich von 54,05 auf 51,63
Prozent. Die Kernkapitalquote ist im Jahresabstand von 14,08 auf
15,77 Prozent gestiegen, die Gesamtkapitalquote von 17,32 auf 18,5
Prozent und übertrifft damit die gesetzlichen
Eigenmittelanforderungen deutlich. Für heuer wird ein Eigenkapital
von 2,48 Mrd. Euro erwartet.
Die Filialexpansion wird weiter fortgesetzt: 8 zusätzliche - je 2
in Wien und Tschechien, 4 in Ungarn - werden gegründet. Damit wird
ihre Gesamtzahl zu Jahresende 162 betragen. Die Zahl der Mitarbeiter
wird dann innerhalb eines Jahres von 2.046 auf 2.086 steigen.
Gasselsberger sieht die Filialen nicht als Kosten-, sondern als
Erfolgstreiber. Denn seit der forcierten Expansion ab 2005 sei der
Jahresüberschuss parallel zu ihrer Zahl gewachsen. Die
Digitalisierung für die Abwicklung von Routineangelegenheiten der
Kunden sei kein Widerspruch dazu, deshalb werde weiter in diese
investiert.
Bei der Vorhersage des Gesamtjahresergebnisses ist Gasselsberger
vorsichtig, aber: "Es herrscht Zuversicht, den herausragenden Wert
des Vorjahres wieder zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Dennoch
kann das Ergebnis der ersten 3 Quartale nicht einfach bis Jahresende
fortgeschrieben werden, unter anderem, weil sich die zuletzt
außergewöhnlich niedrigen Risikokosten Schritt für Schritt wieder
normalisieren". Aber wenn sich 2017 so wie erwartet entwickle, dann
werde der Vorstand in der Hauptversammlung eine Erhöhung der
Dividende (zuletzt 0,65 Euro je bezugsberechtigter Aktie)
vorschlagen.
(Schluss) zie/ver/itz
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