Allgemeines

Allgemeines

Datum/Zeit: 20.11.2017 13:26
Quelle: APA

VW-Skandal - Konzern in einem Einzelfall ungewöhnlich großzügig


VW-Händler tauscht kostenlos Altauto gegen höherwertigeren Neuwagen - VKI: 43 Prozent der Betroffenen mit Software-Update unzufrieden - Fragen zur Dienstwagenflotte der Polizei an Sobotka



Der VW-Konzern hat sich im Zuge des Abgasskandals nun in einem Einzelfall ungewöhnlich großzügig gezeigt. Dem enttäuschen oberösterreichischen VW Tiguan-Besitzer wurde nicht nur angeboten seinen Altwagen zurückzunehmen, er hätte dafür sogar noch einen teureren Neuwagen ohne Mehrkosten bekommen. Der VW-Besitzer spielte aber nicht mit und nun ist das Gericht am Zug, wie der "Standard" berichtet.

VW-Generalimporteur Porsche Austria bestätigte heute auf APA-Anfrage den Bericht, demnach hatte das Auto mit Schummelsoftware einen Neupreis von 44.000 Euro, das Auto, dass VW dem Mann nun kostenlos angeboten hätte, stand mit 48.000 Euro in der Liste. Dass sich der Konzern mit der Zahlung einen Prozess vom Hals schaffen wollte, dementiert die Porsche Holding.

"Im Einzelfall wurden Fahrzeugeintäusche auf Kundenwunsch durchgeführt, sofern dies aus wirtschaftlicher und prozessökonomischer Sicht der beklagten Partei sinnvoll und zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Kundenzufriedenheit erforderlich war. Das ist das übliche Geschäft von Fahrzeughändlern, unabhängig von der Abgasthematik", so die Holding zur APA.

Laut "Standard" wird es jedenfalls in den nächsten Tagen spannend für den Konzern. Das Gericht in Linz hat einen Sachverständigen der TU Wien beauftragt, zu prüfen, ob der mit Schummelsoftware ausgerüstete Kompakt-SUV die im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) vorgeschriebenen Stickoxidwerte (NOx) einhält - und zwar ohne die vom deutschen Kraftfahrtbundesamt als verbotene Abschalteinrichtung qualifizierte Manipulationssoftware.

Die Expertise des Sachverständigen Werner Tober vom Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik soll laut Gerichtsfahrplan Mitte November vorliegen. Doch Anfang November wurde das VW-Autohaus, in dem der Kläger den Tiguan gekauft hatte und das zur Porsche Holding gehört, aktiv und unterbreitete ein Vergleichsangebot. Selbiges sah den eingangs erwähnten Fahrzeugtausch vor.

Dieser Gratis-Eintausch Alt gegen Neu wäre laut "Standard" an Bedingungen gebunden: Unter anderem daran, das Gerichtsverfahren in Linz außergerichtlich erledigen zu wollen, "und zwar bevor der Sachverständige sein Gutachten an das Gericht übermittelt".

Laut einer Umfrage des Vereins für Konsumenteniformation (VKI) sind 43 Prozent der Besitzer eines Fahrzeugs des VW-Konzerns mit Schummelsoftware mit den Motor-Updates unzufrieden. Am störendsten würden ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, Leistungseinbrüche im oberen und unteren Drehzahlbereich und ein deutlich spürbares "Ruckeln" des Motors empfunden.

Der VKI fordert vom Unternehmen eine umfassende Garantieerklärung, denn: "Wenn es keine Probleme gibt, dann kann eine solche Garantieerklärung problemlos von VW abgegeben werden." Der VKI empfiehlt den Betroffenen, diese Erklärung von VW einzufordern.

Peter Kolba, Klubobmann der Liste Pilz und langjähriger Verbraucherschützer, geht noch einen Schritt weiter und fordert heute das Innenministerium auf, wegen seiner 2.400 Leasingfahrzeuge aus dem VW-Konzern aktiv zu werden. "Wir fragen Innenminister Sobotka, ob er wenigstens im Lichte kritischer Gutachten bereit wäre, Schadenersatzansprüche gegen VW rechtzeitig vor 31.12.2017 geltend zu machen, oder ob die Absicht besteht, diesen Termin zu verschlafen?" so Kolba.

(Schluss) stf/ivn

 ISIN  DE0007664039
 WEB   http://www.volkswagenag.com
       http://www.konsument.at

neuere Beiträge nächste Allgemeines News: DriveNow nun mit 700 Autos in Wien unterwegs aeltere Beiträge

News zu AllgemeinesMeldungen zu Allgemeines
Datum Meldung
28-03-2024AUA-Streik - Streit könnte zu längerem Konflikt werden
28-03-2024AUA-Streik - Gewerkschaft rechnet mit längerer Auseinandersetzung
28-03-2024Signa - Familie Benko Privatstiftung beantragte Insolvenzverfahren
28-03-2024AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
28-03-2024AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
[weitere Meldungen Allgemeines >>]

Medien Berichte AllgemeinesMedia-Monitoring Allgemeines
Datum Meldung
22-03-2024Österreich wird ärmer
22-03-2024Goldpreis steigt auf Rekordhoch
21-03-2024Die Schweizer senken die Zinsen: Wann folgen Fed und EZB?
20-03-2024US-Notenbank lässt Leitzins zum fünften Mal in Folge auf hohem Niveau
20-03-2024Notenbank fuhr im Vorjahr einen Verlust von mehr als zwei Milliarden Euro ein
[weitere Meldungen Allgemeines >>]

ForumAllgemeinesletzte Forenbeiträge Allgemeines



ATX (Wiener Börse Index) : 3535.79 +0.3% ATX Intraday Chart Börse Wien
          [Aktienkurse >>]

Börse NewsBÖRSE-NEWS
Allgemeines-AUA-Streik - Streit könnte zu längerem Konflikt werden
Semperit-Insider-Transaktion: Vorstand Dr. Karl Haider kauft 9.000 Aktien
Palfinger-AUA-Streik und -Abzugsdrohung löst Standortdebatte aus
Wienerberger-Ziegelhersteller Wienerberger verkauft Fabriken in Russland - Zeitung
Hirsch Servo-Hirsch Servo übernimmt polnischen Dämmstoffhersteller
Allgemeines-AUA-Streik - Gewerkschaft rechnet mit längerer Auseinandersetzung
Allgemeines-Signa - Familie Benko Privatstiftung beantragte Insolvenzverfahren
Mayr-Melnhof-Mayr-Melnhof Karton vergrößert Vorstand
OMV-OMV - Erste Group stuft Aktie auf "Buy" hoch, senkt Kursziel auf 52,5
Mayr-Melnhof-Peter Oswald als Vorstandsvorsitzender und CEO wiederbestellt
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Marinomed-Marinomed Biotech AG gibt Vereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) über einen 18-monatigen Aufschub der Rückzahlungen für das Venture-Darlehen aus dem Jahr 2019 bekannt
   [weitere News >>]