Gewinn-Messe - Boschan: BAWAG-IPO tolle Sache für Wiener Börse
Börsen-Chef hofft auf Sogwirkung - "Emissionspipe füllt sich"
- Forderungen an Politik: Kapitalmarktplan - Verpflichtende
Finanzbildung an Schulen
Der bevorstehende Börsegang der BAWAG sei für die
Wiener Börse eine tolle Sache, sagte der Chef der Wiener Börse,
Christoph Boschan, auf der diesjährigen Gewinn-Messe in Wien. "Das
wird den ATX-Markt bereichern", so Boschan.
Mit einem Freefloat von rund 2 Mrd. Euro sei das der wohl größten
Börsengang an der Wiener Börse. Boschan hofft, dass vom
BAWAG-Börsengang auch eine gewisse Sogwirkung auf andere Börsengänge
ausgeht. "Die Emissionspipe füllt sich einigermaßen", so Boschan. Es
gehe eine Anziehung auf andere potenzielle Emittenten aus.
Für die Aktionäre der fusionierten RHI-Magenta, deren
Hauptbörsennotiz in London sein wird, werde sich für die
österreichischen Anleger aufgrund der Parallelnotiz an der Wiener
Börse nichts ändern.
An die heimische Politik appelliert Boschan, sich grundsätzlich
dem Kapitalmarkt zuzuwenden und einen Kapitalmarktplan mit
strukturellen Maßnahmen zu entwickeln. "Länder mit entwickelten
Kapitalmärkten haben schnelleres Wachstum und erholen sich schneller
von Krisen. Das muss auch in Österreich möglich sein", so Boschan.
Weiters spricht sich Boschan für eine verpflichtende Einbettung
der Finanzbildung in die Lehrpläne an den Schulen. Dazu bedürfe es
auch der staatlichen Unterstützung. Das bringe nicht nur die
Befähigung, am Kapitalmarkt teilzunehmen, sondern sei auch der beste
Anlegerschutz.
"Bitte öffnet den Markt für kleine und mittelständische
Unternehmen", lautet eine weiterer Appell von Boschan an die
Politik. Der Dritte Markt an der Wiener Börse sei derzeit den
österreichischen Kleinunternehmen leider nicht zugänglich, bedauert
der Börsenchef.
"Wir sind ein Markt, der auf die Einbettung in die Europäische
Union angewiesen ist", so Boschan. Deshalb sollte alles unterlassen
werden, dass Unternehmen bei uns anders behandelt werden, als sie es
gewohnt seien.
Mit der Entwicklung des Leitindex ATX ist Boschan sehr zufrieden.
In diesem Jahr sei er bereits 30 Prozent gestiegen. Damit sei er im
europäischen Vergleich bei weitem der erfolgreichste Index. Gründe
dafür seien einerseits ein Aufholprozess, ein beschleunigtes
Wirtschaftswachstum in Österreich und die CEE-Komponente, die nicht
vergessen werde dürfe. Viele österreichische Unternehmen hätten eine
Osteuropa-Komponente. Dort sei das Wachstum doppelt so stark wie in
Westeuropa. Um davon zu profitieren, würden Investoren lieber an den
etablierten österreichischen Markt gehen als an wenige regulierte
CEE-Börsen.
(Schluss) ggr/itz
ISIN AT0000676903
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http://www.bawagpsk.com
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