Konjunktur

Konjunktur

Datum/Zeit: 07.10.2017 10:39
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Wirtschaftswachstum der Eurozone gewinnt im September an Fahrt



Dank des höchsten Auftragszuwachses seit knapp sechs Jahren verzeichnete die Eurozone im September beim Wirtschaftswachstum ein Vier- Monatshoch. Dies signalisiert der finale IHS Markit Eurozone Composite Index (PMI®), der binnen Monatsfrist um 1.0 Punkte auf 56.7 Punkte kletterte und damit die Vorabschätzung bestätigte. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist stiegen ebenfalls auf ein Vier-Monatshoch.

Seit 51 Monaten notiert der Composite-PMI nun bereits ununterbrochen über der neutralen Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. Der Durchschnittswert für das dritte Quartal 2017 fällt mit 56.0 allerdings etwas tiefer aus als im Vorquartal (56.6).

Mit einer beschleunigten Produktionssteigerungsrate blieb der Industriesektor im September führend, doch auch im Servicesektor liefen die Geschäfte wieder besser als im August. Die Produktion wurde so kräftig ausgeweitet wie zuletzt im April 2011, und die Dienstleister vermeldeten beim Geschäftswachstum ein Vier-Monatshoch – einer der besten Werte seit über sechs Jahren.

Deutschland kletterte im Berichtsmonat wieder an die Spitze der Composite PMI-Rangliste. Hier legte die Wirtschaftskraft dank des boomenden Industriesektors und der hohen Exportorderzuwächse so kräftig zu wie zuletzt im April 2011. Irland belegte trotz des Zwei-Monatstiefs Rang zwei, während sich das Wirtschaftswachstum in Frankreich beschleunigte und so stark ausfiel wie zuletzt im Mai 2011. Hier wiesen Industrie- und Servicesektor bei Produktion und Auftragseingang annährend gleich hohe Zuwachsraten aus. Spaniens Composite-PMI erholte sich von seinem Sieben- Monatstief im August wieder, während Italiens Index trotz des Sechs-Monatstiefs noch immer robustes Wachstum kennzeichnete.

Dass die Kapazitäten abermals enorm unter Druck standen, zeigt die stärkste Zunahme der Auftragsbestände seit Februar 2011. Folglich wurde die Beschäftigung so rasant aufgebaut wie selten zuvor in den zurückliegenden zehn Jahren. Höhere Beschäftigungslevels vermeldeten Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Irland.

Der Preisdruck intensivierte sich im September. So legten die Einkaufs- und Verkaufspreise stärker zu als in den vier Vormonaten.

Servicesektor

Auch der Eurozone Servicesektor gewann im September an Dynamik und verzeichnete beim Geschäftswachstum ein Vier-Monatshoch – eine der höchsten Steigerungsraten in den zurückliegenden sechs Jahren. Die Geschäftsaussichten fielen ebenfalls optimistischer aus als in den drei Vormonaten.

Der finale Markit Eurozone Services Index Geschäftstätigkeit verbesserte sich gegenüber August um 1.1 Punkte auf 55.8 und übertraf damit auch die Vorabschätzung um 0.2 Punkte. Seit 50 Monaten notiert der Index nun bereits ununterbrochen über der Wachstumsmarke von 50 Punkten.

Allerdings fällt der Durchschnittswert für das dritte Quartal 2017 mit 55.3 Punkten niedriger aus als im Vorquartal (56.0).

Der Auftragseingang lieferte im September ein weiteres Mal die entscheidenden Wachstumsimpulse, er wies das höchste Plus seit März aus. Dadurch stieg der Kapazitätsdruck erneut, was die stärkste Zunahme der Auftragsbestände seit über sechs Jahren zeigt. Folglich weiteten die Dienstleister ihre Kapazitäten aus und schufen neue Stellen – auch diesmal in so hohem Tempo wie selten zuvor in den zurückliegenden zehn Jahren.

Alle von der Umfrage erfassten Länder vermeldeten im September Zuwächse bei Geschäftsaktivität, Auftragseingang, Beschäftigung und Auftragsbeständen. Spitzenreiter beim Wachstum war Irland, gefolgt von Frankreich – in beiden Ländern kletterte der jeweilige Service-Index auf ein Vier-Monatshoch. Beschleunigtes Geschäftswachstum verzeichneten auch Spanien (Zwei-Monatshoch) und Deutschland (Sechs-Monatshoch). Lediglich in Italien kühlte der Servicesektor ab, hier sank der Service-Index auf den tiefsten Wert seit März. Beschleunigt hat sich der Stellenaufbau in Deutschland, Frankreich, Italien und Irland, während er sich in Spanien verlangsamte. Unterdessen stieg der Preisdruck auch im Servicesektor. So legten die Einkaufs- bzw. Angebotspreise stärker zu als in den vier bzw. fünf Vormonaten. Höhere Angebotspreise vermeldeten Deutschland, Frankreich, Spanien und Irland, in Italien wurden sie hingegen zum 74. Mal hintereinander reduziert.

Chris Williamson, Chefökonom bei IHS Markit, kommentiert den finalen Eurozone Composite PMI:

„Die finalen September-PMIs runden ein beeindruckendes drittes Quartal 2017 ab, für das unser Index ein BIP-Wachstum von 0.7% signalisiert.

Die Wirtschaft brummt und startet jetzt dank des höchsten Auftragszuwachses seit über sechs Jahren und optimistischeren Geschäftsaussichten als zuletzt positiv ins vierte Quartal.

Das Wachstum gewinnt überdies immer mehr an Breite, was den Aufschwung zusätzlich festigen dürfte. Gewinne, Beschäftigung und Nachfrage haben sich in der gesamten Region verbessert. Offensichtlich ist die Eurozone zusehends vor politischen Risiken gefeit und dürfte vor einem starken Jahresendspurt stehen.

Der zunehmende Preisdruck zeigt, dass die Nachfrage nach vielen Gütern und Dienstleistungen das Angebot übersteigt. Dass der Deflationsdruck unseren Umfrageergebnissen zufolge nachgelassen hat, dürfte der Zuversicht Nahrung geben, dass eine Rückkehr der Inflation so gut wie sicher ist.“

neuere Beiträge nächste Konjunktur News: Industrieproduktion im Euroraum um 1,4% gestiegen aeltere Beiträge

News zu KonjunkturMeldungen zu Konjunktur
Datum Meldung
13-04-2024Dienstleistungsproduktion im Euroraum um 1,5% und in der EU um 1,0% gestiegen
06-04-2024Eurozone-Wirtschaft verzeichnet erstmals seit Mai 2023 wieder Wachstum
06-04-2024Industrie Eurozone: Schwächster Produktions- und Auftragsrückgang im März seit Anfang 2023
31-03-2024Österreichs Industrie verharrt im Rezessionsbereich, doch Ausblick hellt sich weiter auf
23-03-2024Eurozone-Wirtschaftswachstum stabilisiert sich im März nahezu und Preisduck lässt weiter nach
[weitere Meldungen Konjunktur >>]

Medien Berichte KonjunkturMedia-Monitoring Konjunktur
Datum Meldung
05-04-2024US-Arbeitsmarkt boomt deutlich stärker als erwartet
05-02-2024OECD halbiert Wachstumsprognose für Deutschland
29-11-2023OECD erwartet 2024 schwächeres Wachstum der Weltwirtschaft
15-11-2023Chinas Wirtschaft übertrifft die Prognosen
24-10-2023Industrie erwartet stärkste „normale“ Rezession seit Zweitem Weltkrieg
[weitere Meldungen Konjunktur >>]



ATX (Wiener Börse Index) : 3537 -0% ATX Intraday Chart Börse Wien
          [Aktienkurse >>]

Börse NewsBÖRSE-NEWS
Allgemeines-S&P 500: Die technischen Indikatoren geben Verkaufssignale
ATX (Wiener Börse Index) -ATX: Die kurzfristigen technischen Indikatoren generieren Verkaufssignale
EuroTeleSites-Q1/24-Zahlen treffen unsere Erwartungen, Ausblick 2024 bestätigt
Telekom Austria-Q1/24 Zahlen leicht unter Erwartungen, Ausblick 2024 bestätigt
FACC-Kaufen-Empfehlung bestätigt mit neuem Kursziel EUR 10,0/Aktie
Raiffeisen Bank International-EZB drängt auf schnelleren Rückzug aus Russland
Agrana-Vorläufige Eckdaten 2023/24 solide, aber deutlicher EBIT-Rückgang im GJ 2024/25 erwartet
ATX (Wiener Börse Index) -Marktanalyse Österreich
Allgemeines-Aktien Global & Österreich
EuroTeleSites-Insider-Transaktion: Vorstand Ivo Ivanovski kauft 2.832 Aktien
EuroTeleSites-Insider-Transaktion: Vorstand Lars Mosdorf kauft 12.709 Aktien
Flughafen Wien-Neuer Flughafen-KV: Löhne und Gehälter steigen um sieben Prozent
Vienna Insurance Group-Robert Lasshofer übernimmt Wiener-Städtischen-Aufsichtsratsvorsitz
Miba Vz-Umsatz des Technologiekonzerns Miba auf 1,2 Mrd. Euro gewachsen
   [weitere News >>]