Kapsch beschwert sich bei tschechischer Wettbewerbsbehörde
Sensible Informationen über das von Kapsch errichtete
Lkw-Mautsystem könnten bei neuer Ausschreibung an Konkurrenten
weitergegeben worden sein
Der österreichische Mautsystem-Betreiber Kapsch
TrafficCom hat sich an die tschechische Wettbewerbsbehörde (UOHS)
mit einer Beschwerde gegen das tschechische Verkehrsministerium
gewandt. Kapsch befürchtet, dass der Staat sensible Daten von Kapsch
an die Teilnehmer der neuen Lkw-Maut-Ausschreibung weitergegeben
hat. Das berichteten tschechische Medien am Freitag.
Kapsch TrafficCom hat das derzeitige Lkw-Mautsystem in Tschechien
errichtet und bisher betrieben und nimmt nun auch an der
Ausschreibung um die Vergabe des neuen Mautauftrages teil.
Kapsch-Sprecher David Simonik erklärte, in den
Ausschreibungsunterlagen sei der Umfang der Informationen über das
bestehende (von Kapsch erbaute) Maut-System, die an die einzelnen
Ausschreibungsteilnehmer weitergegeben werden, nicht spezifiziert.
"Deswegen kann man nicht kontrollieren, ob allen Bewerbern der
gleiche Umfang und Inhalt an Informationen gegeben wird", sagte
Simonik.
Das Verkehrsministerium schloss die Möglichkeit aus, dass
Ausschreibungsteilnehmer die Daten missbrauchen könnten. Der Zugang
zu den Informationen sei für alle Teilnehmer der Ausschreibung
"gleich offen" und das gesamte Auswahlverfahren sei im Einklang mit
dem Gesetz, versicherte Verkehrsminister Daniel Tok.
Mit der Ausschreibung sucht das Ministerium einen Betreiber für
das Lkw-Mautsystem nach dem Jahr 2019. Bis dahin wird Kapsch das
System betreiben. Das Auswahlverfahren, das als "technologisch
neutral" präsentiert wird, wurde im Juni gestartet.
(Schluss) ps/ivn
ISIN AT000KAPSCH9
WEB http://www.kapsch.net