VKW-Hauptversammlung beschloss Ausschluss der Kleinaktionäre
Squeeze-out soll Voraussetzung für Fusion mit der Illwerke AG
sein
Die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) hat am
Donnerstagabend per Beschluss der Hauptversammlung ihre
Kleinaktionäre ausgeschlossen. Das Squeeze-out wurde mit rund 99
Prozent der Stimmen angenommen, teilte die VKW per Aussendung mit.
Für das Unternehmen ergibt dies einen Aufwand von 15,4 Mio. Euro,
unzufriedene Kleinaktionäre können das Barabfindungsangebot der VKW
vom Gericht prüfen lassen.
Das Squeeze-out ist laut VKW die Voraussetzung für die Fusion mit
der Illwerke AG, die Mitte 2019 erfolgen soll. Illwerke und VKW
stehen seit 2001 unter gemeinsamer personeller und organisatorischer
Führung, rein rechtlich handelt es sich aber noch um selbstständige
Aktiengesellschaften. Der nun auch formal angestrebte
Zusammenschluss ermögliche schlankere Strukturen. Damit sollen nach
Angaben von Vorstandsmitglied Christof Germann Kosten gesenkt und
der Illwerke/VKW-Konzern fit für die Zukunft gemacht werden.
"In den letzten vier Jahren sind die Großhandelspreise für Strom
um 32 Prozent gesunken", erklärten Germann und sein Vorstandskollege
Helmut Mennel bei der Hauptversammlung. Diese Marktentwicklung mache
es notwendig, alle Effizienzpotenziale zu heben und für
wettbewerbsfähige Strukturen zu sorgen.
Nach dem Rückzug der VKW von der Wiener Börse im Jahr 2013
befinden sich aktuell noch knapp 160.000 Aktien - 1,86 Prozent des
Bestands - in Streubesitz, davon etwa jeweils die Hälfte in Händen
von Gemeinden und Privaten. Die VKW bietet 96,60 Euro pro Aktie, was
manche der Kleinaktionäre als zu niedrig ansehen. 2013 waren den
Kleinaktionären 180 Euro pro Aktie offeriert worden. Darin enthalten
war allerdings auch ein Bonus von 50 Euro, der auf dem Delisting von
der Börse basierte.
Bei der Hauptversammlung ging Alfred Geismayr als Vertreter des
Wirtschaftsprüfers RTG Rümmele auf die Unternehmensbewertung ein,
die die Grundlage für die Höhe des Barabfindungsangebots bildet.
Christina Khinast von Ernst & Young - vom Gericht bestellte externe
Sachverständige - bestätigte laut VKW ebenfalls die Angemessenheit
des Angebots. Wer als Aktionär mit den 96,60 Euro pro Anteilsschein
dennoch nicht einverstanden ist, kann das Angebot auf Kosten der VKW
noch einmal vom Gericht prüfen lassen.
Germann betonte abermals, dass man mit den bisherigen
Kleinaktionären im Austausch bleiben wolle. Deshalb habe man für die
Betroffenen auch die Möglichkeit geschaffen, sich indirekt über
Genossenschaften an der Vorarlberger Energienetze GmbH - dem größten
VKW-Tochterunternehmen - zu beteiligen. Bei dieser Beteiligung
erhalten die Kleinaktionäre eine garantierte Dividende über zehn
Jahre in Höhe von 3,5 Prozent.
(Schluss) jh/itz
ISIN AT0000824503
WEB http://www.vkw.at
http://www.illwerke.at