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Datum/Zeit: 21.03.2017 14:10
Quelle: APA

Mayr-Melnhof: Aktuelle Zinslage schränkt Übernahmemöglichkeiten ein


Konzernchef hält Zinslandschaft für wettbewerbsfeindlich - Größte Expansionsprojekte im Iran und Vietnam - Gestiegene Preise werden heuer an Kunden weitergegeben



Der italienische Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco hat gestern Hoffnungen für eine baldige Zinsanhebung in Europa befeuert. Freuen würde das den Konzernchef des Kartonherstellers Mayr-Melnhof, Wilhelm Hörmanseder, der die aktuelle Zinslandschaft für wettbewerbsfeindlich hält und sich bei Übernahmemöglichkeiten eingeschränkt sieht.

"Der Leidensdruck zu verkaufen ist sehr klein. Der gesamte M&A-Markt (Markt für Mergers & Acquisitions, Anm.) ist deshalb sehr schmal", sagte Hörmanseder am Dienstag bei einem Hintergrundgespräch in Wien. Jedes Unternehmen könne jeden Kreditzins bezahlen. Viele Mitbewerber hätten nur noch den Status von Zombies, würden also unter anderen Bedingungen gar nicht überleben. "Es würde genügen, wenn sich die Zinskurve dreht. Das gibt weniger Sauerstoff für die Zombies", so Hörmanseder.

Im vergangenen Jahr ist Mayr-Melnhof dennoch hauptsächlich aufgrund einer Übernahme im Pharmabereich in Frankreich gewachsen. Auch in Zukunft will das Unternehmen, Hersteller von Recyclingkarton sowie von Faltschachteln, "keine Gelegenheit für Akquisitionen auslassen". "Wir sind bestens aufgestellt, um weitere Wachstumsschritte zu finanzieren", sagte der Vorstandsvorsitzende. Der Konzern könne inklusive Bankzusagen auf mehr als 500 Mio. Euro zurückgreifen.

Heuer plant Mayr-Melnhof Investitionen von rund 120 Mio. Euro. 40 bis 45 Mio. Euro investiert der Kartonhersteller 2016 und 2017 in den Umbau des Kraftwerkes am Werksstandort Frohnleiten (Steiermark), wo eine neue Gas-und Dampfturbinen-Anlage installiert wird. Die Inbetriebnahme ist Anfang 2018 geplant.

Die größten Expansionsprojekte stehen derzeit im Iran und in Vietnam an. Im Iran ist Mayr-Melnhof schon seit 2009 aktiv, nach dem Ende der Sanktionen sieht der Konzern die Zeit jetzt aber reif, die Kapazitäten zu verdoppeln. 12 bis 15 Mio. Euro investiert das Unternehmen im Land, um doppelt so viele Zigarettenschachteln wie bisher herstellen zu können. In Vietnam will Mayr-Melnhof nun nach einigen Jahren, in denen man "die kleine Zehe ins kalte Wasser gestreckt hat", durchstarten. Dafür nimmt das Unternehmen rund 20 Mio. Euro in die Hand.

Mayr-Melnhof ist auch in der Türkei "groß im Kartongeschäft", wie Hörmanseder sagte. Auch wenn die letzten zwei Jahre nicht friktionsfrei gewesen seien, sieht der Manager keine negativen Aspekte durch die politische Lage. "Wir sind weder operativ betroffen noch involviert", meinte Hörmanseder. Das Exposure des Konzerns in der Türkei liege bei nur 5 Prozent.

Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen (9.927 Mitarbeiter) "das beste Resultat ever" erzielt. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf rund 2,27 Mrd. Euro. Operativ verdiente Mayr-Melnhof 213,7 Mio. Euro, um fast 7 Prozent mehr als 2015. Die operative Marge lag bei 9,4 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 153,4 Mio. Euro übrig, 8 Prozent mehr als im Jahr davor. Am guten Ergebnis will der Konzern auch seine Aktionäre teilhaben lassen: Die Dividende soll von 2,80 auf 3 Euro je Aktie steigen.

Einen Wermutstropfen gibt es aber: Ein Anstieg der Altpapierpreise von 10 bis 15 Prozent knabberte im Segment Karton an den Margen, wie Hörmanseder einräumte. Das Unternehmen wird deshalb heuer die Preise um 5 bis 7 Prozent erhöhen. "Der Orderstand gibt uns Rückgrat bei den Verhandlungen", zeigte sich Hörmanseder zuversichtlich, die Preiserhöhung bei seinen Kunden durchzubringen.

Einen konkreten Ausblick für 2017 gab Hörmanseder nicht. "An Dynamik können wir mehr vertragen." Die größten Herausforderungen ergäben sich aus dem starken Wettbewerb und den Kosten.

(Schluss) kan/phs

 ISIN  AT0000938204
 WEB   http://www.mayr-melnhof.co.at
       http://www.ecb.int

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