Treichl hält an allen Banken fest - Auch keine Übernahmen geplant
Erste-Chef: "Verkaufen ganz sicher nichts" - Kein Grund für
Zukäufe, Thema bei Gelegenheit in angestammter Region nie ganz
vom Tisch - Bankomatgebühren in Österreich kein Thema - BILD
GRAFIK
Erste-Chef Andreas Treichl sieht heute so gut wie
keinen Grund, sich nach Akquisitionsobjekten umzuschauen. Großbanken
wie die Erste Group versuchten vielmehr, Komplexität aus ihren
Gruppen herauszunehmen. Das heiße jedoch nicht, dass man sich von
Banken trennen wolle.
"Verkaufen werden wir sicher nichts, ganz sicher nicht", sagte
Treichl in seiner Bilanzpressekonferenz am Dienstag in Wien.
Momentan wird in der ganzen Gruppe in Österreich und
Ost/Südosteuropa in die IT, Verbesserung der Datenqualität und
Digitalisierung investiert. Der umfangreiche Umbau der Systeme werde
mindestens die nächsten zwei bis drei Jahre beanspruchen. Im
laufenden Jahr soll die Erste-Onlinebankingplattform "George" auch
in mehreren Ostbankentöchtern ausgerollt werden.
Um neue Kunden und Marktpräsenz dazu zu gewinnen, sei es heute
nicht mehr zwingend nötig, eine Bank zu kaufen, findet auch der
Erste-Chef. "Assets ja, Bank nein".
Ein kategorisches Nein sei das für alle Zukunft aber auch nicht:
"Wenn etwas kommt, das zu uns passt, würden wir es unter Umständen
auch tun." Dies wären dann aber wohl Ergänzungen zu den bestehenden
sieben Banken in der Region und kein Vorstoß in neue Länder.
Am Dienstag hat der Vorstand neuerlich ausgeschlossen, dass die
Erste in Österreich Gebühren fürs Geldabheben an Bankomaten
kassieren wird. "Wir werden sicher keine Bankomatgebühren
einführen", sagte Retailvorstand Peter Bosek. Auch Treichl
bekräftigte im "Mittagsjournal", dass Bankomatgebühren kein Thema
seien. Sie machten für die Gewinn- und Verlustrechnung der Bank
keinen Unterschied.
Erstmals trat am Dienstag auch Willibald Cernko als neuer
Erste-Group-Risikovorstand vor die Medien und Analysten. Cernko war
vorher Chef der Bank Austria.
(Schluss) rf/tsk
ISIN AT0000652011
WEB http://www.erstegroup.com