Post-Chef Pölzl: Sozialpartner größere Blockierer als die Länder
Pölzl: "Wir sollten uns weniger Gedanken über Umverteilung
machen"
Post-Chef Georg Pölzl sieht keine wirtschaftliche
Gesamtstrategie bei der Bundesregierung und ortet acht vergeudete
Jahre bei der Entbürokratisierung. Statt über Umverteilung sollte
die Regierung über Wertschöpfung nachdenken. Und den Druck auf die
Sozialpartner deutlich erhöhen. "Ich halte ja die Sozialpartner für
die größeren Blockierer als die Länder", so Pölzl im Interview mit
dem "trend".
Der Druck der Mitglieder auf die Kammern reiche jedenfalls nicht,
"weil sie ja auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite in der -
ziemlich einzigartigen - Zwangsmitgliedschaft verhaftet sind". "Ich
glaube, dass es mehr Druck von außen, mehr Druck von der Regierung
auf das Kammersystem braucht", wird der Generaldirektor des
teilstaatlichen Betriebes zitiert.
Von der Diskussion über Vermögens-, Erbschafts- und Reichensteuer
hält Pölz nichts. "Wir sollten uns weniger Gedanken über
Umverteilung machen als darüber, wie wir Wertschöpfung erzielen. Wir
werden länger arbeiten müssen, im Alter vielleicht kürzer, aber dann
bitte ohne vollen Lohnausgleich", so Pölzl. Laut Geschäftsbericht
2015 bezieht Pölzl, Jahrgang 1957, ein Gesamt-Jahreseinkommen von
1,28 Mio. Euro.
(Schluss) stf/kan
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