Börse Kurs Änderung Strabag 39.05 -2.4%      
Hoch:
Tief:
40.35 +0.9% 
38.8  -3.1% 
Börse Chart Strabag
Strabag

Strabag

Datum/Zeit: 22.02.2017 13:03
Quelle: APA

Medien: Die "Panzerknacker" des ungarischen U-Bahn-Skandals


EU-Behörde Olaf deckte auf - Ungarn droht Milliarden-Rückzahlung von EU-Fördergeldern- Vorwürfe auch gegen österreichische Unternehmen - Strabag und Swietelsky dementieren



Der Skandal um den Bau der Budapester U-Bahn beschäftigt die ungarischen Medien: Unter der Überschrift "Panzerknacker" befasst sich die ungarische Wochenzeitung "Hetivalasz" mit den "internationalen Nutznießern" des Baus der Metrolinie M4. Hinsichtlich des Projektes werden von der EU-Antibetrugsbehörde (Olaf) schwere Korruptionsvorwürfe erhoben.

Auch die österreichischen Unternehmen Strabag und Swietelsky werden von ungarischen Medien im Zusammenhang mit dem "Metroskandal" genannt, beide haben auf APA-Anfrage die Vorwürfe dementiert. Laut Olaf-Bericht erfolgten beim U-Bahn-Bau Regelwidrigkeiten hinsichtlich Tunnel-Bohrarbeiten, Bau der Metrostationen, Fahrzeugbeschaffung, unverständlicher Auszahlungen und korruptionsverdächtiger Geldüberweisungen. Bei der Investitionssumme von umgerechnet 1,7 Mrd. Euro sei bis zu einem Drittel der Gelder "gestohlen" worden, hieß es seitens des parlamentarischen Wirtschaftsausschusses in Budapest. Ungarn müsse wegen des Betrugs voraussichtlich 59 Mrd. Forint (192 Mio. Euro) EU-Fördergelder an die Union zurückzahlen.

Hinter dieser Summe sollen laut "Hetivalasz" auch seitens Olaf beanstandete regelwidrige Verträge mit der Strabag stehen. Laut der Antibetrugsbehörde könnte der Strabag-Auftrag Ungarn bzw. Budapest hinsichtlich der EU-Rückzahlungsforderung mit 8 Mrd. Forint belasten. Bei Swietelsky könnten sich hinsichtlich der Verträge 7,6 Mrd. Forint Rückzahlungen von EU-Fördergeldern durch die öffentliche Hand niederschlagen, schrieb das Blatt. Genannt wird auch der französische Konzern Alstom, der die U-Bahn-Züge liefert. Hier würden 17,6 Mrd. Forint veranschlagt. Hinsichtlich von Verträgen mit Siemens, verantwortlich für den Bau des Strom-Versorgungssystems, möchte die EU 21,6 Mrd. Forint zurückerhalten, schrieb "Hetivalasz".

Die Strabag kommt im Olaf-Bericht unter der Überschrift "Interessenkonflikt" vor. Demnach soll ein Planer, der für die Behörde gearbeitet habe, auch bei der Strabag im Dienst gestanden sein. Wie eine Strabag-Sprecherin gegenüber der APA betonte, sei dies aber nach Ansicht des Baukonzerns der Behörde bekannt gewesen.

Das Bauunternehmen Swietelsky erklärte gegenüber der APA, der von der ungarischen Regierung veröffentlichte Bericht der EU-Antibetrugsbehörde Olaf enthalte keine gegen Swietelsky gerichteten Vorwürfe. "Unseres Wissens sind auch keine Untersuchungen oder Verfahren im Zusammenhang mit der Abwicklung der Bauprojekte für die Budapester Metro gegen ein Unternehmen des Swietelsky-Konzerns anhängig", betont Swietelsky.

Laut "Hetivalasz" hätten Strabag und Swietelsky den Regierungswechsel in Ungarn von der sozialliberalen zur rechtskonservativen Regierung "überlebt", indem sie sich, als Gegenleistung für die Mächtigen, stark im Fußball-Sponsoring engagiert hätten. Strabag gelte als großer Förderer der Fußball-Akademie "Ferenc Puskas" in Felcsut, dem Vorzeigeobjekt von Premier Viktor Orban, und des Schwesterklubs Videoton in Szekesfehervar. Mit diesem Sponsoring habe sich die Strabag in eine "Vertrauensposition bugsiert", und könne heute bereits das neue Stadion von Videoton mit öffentlichen Geldern bauen, so das Blatt. Swietelsky wiederum würde als Sponsor von Haladas Szombathely ebenfalls viel Geld in den Fußball fließen lassen. Selbstredend, dass Swietelsky auch das neue Stadion von Haladas baut, erinnert das Blatt.

Der ungarische Kanzleiminister Janos Lazar hatte im Zusammenhang mit dem Metroskandal schwere Vorwürfe erhoben: Am Metrobau beteiligte Konzerne hätten gemeinsam mit der Führung der Budapester Stadtverwaltung sowie mit technischen Kontrolleuren und Planern Brüssel und den ungarischen Staat bestohlen. Demnach hätten die Techniker nicht die Interessen der Stadt, sondern jene der ausführenden Unternehmen verfolgt, während der Auftraggeber großzügig die "auffrisierten" Summen abzeichnete. Laut Lazar ist das Metroprojekt noch nicht abgeschlossen. Heuer müssten aus dem Staatshaushalt 20 Mrd. Forint für Budapest bzw. über die Stadt an die Ausführenden flüssig gemacht werden. Diese Auszahlung wurde jedoch ausgesetzt. Ungarn werde die offizielle ungarische Version des Olaf-Berichtes im März erhalten. Hinsichtlich 53 Verträgen habe das Ministerium für Nationale Entwicklung bereits Anzeige erstattet.

Die Metrolinie M4 mit einer Länge von 7,4 Kilometern wurde zwischen 2006 und 2014 gebaut. Die rechtskonservative Regierung von Premier Orban betonte in den Medien, die Korruptionsfälle seien bis auf einen Fall unter den sozialliberalen Vorgängerregierungen erfolgt. Die Fraktion der Regierungspartei Fidesz-MPSZ will die Vorwürfe durch den Wirtschaftsausschuss des Parlaments untersuchen lassen.

(Schluss) haf/gru/ivn

 ISIN  AT000000STR1
 WEB   http://www.strabag.com

neuere Beiträge nächste Strabag News: Strabag erhält 96 Mio. Euro-Auftrag in der Slowakei aeltere Beiträge

News zu StrabagMeldungen zu Strabag
Datum Meldung
27-03-2024Strabag: Deripaska überträgt seinen Anteil an russische Iliadis
27-03-2024Strabag: Deripaska überträgt seinen Anteil an russische Iliadis
27-03-2024Strabag: Deripaska überträgt seinen Anteil an russische Iliadis
27-03-2024# Strabag: Deripaska überträgt 24,1-Prozent-Anteil an russische Iliadis
25-03-2024Strabag-Tochter Züblin erhielt Großauftrag in Erlangen
[weitere Meldungen Strabag >>]

Medien Berichte StrabagMedia-Monitoring Strabag
Datum Meldung
10-01-2024FMA entdeckt Fehler Deripaskas bei Strabag/RBI-Deal
10-01-2024Strabag: Transaktion bei Deripaskas Anteilverkauf bisher nicht erfolgt
25-10-2023Strabag-Chef Klemens Haselsteiner: „Ich muss mich jeden Tag würdig erweisen“
17-09-2023LBBW bestätigt für Strabag die Empfehlung Halten
15-06-2023Strabag will Abhängigkeit von russischem Großaktionär verringern
[weitere Meldungen Strabag >>]

ForumStrabagletzte Forenbeiträge Strabag
Warren Buffett
STRABAG erwartet EBIT-Anstieg auf mindestens EUR 260 Mio. in 2013
28.03.2024 07:20 Details zur Ausgabe neuer Aktien bzw. Ausschüttung in bar
Warren Buffett
STRABAG erwartet EBIT-Anstieg auf mindestens EUR 260 Mio. in 2013
26.03.2024 08:19 Strabag-Tochter Züblin erhielt Großauftrag in Erlangen
Vecernicek
STRABAG erwartet EBIT-Anstieg auf mindestens EUR 260 Mio. in 2013
22.03.2024 20:22 RE: Nettes Marktversagen
Hagen
STRABAG erwartet EBIT-Anstieg auf mindestens EUR 260 Mio. in 2013
22.03.2024 20:18 RE: Nettes Marktversagen
caj
STRABAG erwartet EBIT-Anstieg auf mindestens EUR 260 Mio. in 2013
22.03.2024 12:10 RE: Nettes Marktversagen
weitere Foren Beiträge aeltere Beiträge



ATX (Wiener Börse Index) : 3535.79 +0.3% ATX Intraday Chart Börse Wien
          [Aktienkurse >>]

Börse NewsBÖRSE-NEWS
Allgemeines-AUA-Streik - Streit könnte zu längerem Konflikt werden
Semperit-Insider-Transaktion: Vorstand Dr. Karl Haider kauft 9.000 Aktien
Palfinger-AUA-Streik und -Abzugsdrohung löst Standortdebatte aus
Wienerberger-Ziegelhersteller Wienerberger verkauft Fabriken in Russland - Zeitung
Hirsch Servo-Hirsch Servo übernimmt polnischen Dämmstoffhersteller
Allgemeines-AUA-Streik - Gewerkschaft rechnet mit längerer Auseinandersetzung
Allgemeines-Signa - Familie Benko Privatstiftung beantragte Insolvenzverfahren
Mayr-Melnhof-Mayr-Melnhof Karton vergrößert Vorstand
OMV-OMV - Erste Group stuft Aktie auf "Buy" hoch, senkt Kursziel auf 52,5
Mayr-Melnhof-Peter Oswald als Vorstandsvorsitzender und CEO wiederbestellt
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Allgemeines-AUA-Streik begonnen - Erste Flugausfälle
Marinomed-Marinomed Biotech AG gibt Vereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) über einen 18-monatigen Aufschub der Rückzahlungen für das Venture-Darlehen aus dem Jahr 2019 bekannt
   [weitere News >>]