Banken-Appell an Firmen, geförderte Kredite stärker zu nutzen
Auch heuer wieder 600 Mio. Euro für zinsgünstige Kredite aus
ERP-Fonds - Oberbank-Generaldirektor: Nachfrage schon im
Jänner angesprochen - Firmen lassen aber noch zu viel liegen
Die Oberbank appelliert
an Unternehmen, geförderte Kredite wie ERP-Kredite stärker zu
nutzen. Heuer stehen der heimischen Wirtschaft wieder 600 Mio. Euro
an zinsgünstigen Krediten aus dem ERP-Fonds zur Verfügung, bestätigt
das aws. Förderungen gebe es nicht nur für F&E oder umweltrelevante
Investitionen, sondern auch für klassische Investments, so
Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger.
Freilich sei das Fördergeschäft für die Bank, bzw. Banken
wichtig, weil es die "Eintrittskarte für das Kreditgeschäft
schlechthin ist", sagte Gasselsberger am Donnerstag im APA-Gespräch.
Von Jänner bis Oktober 2016 wurden österreichweit insgesamt
ERP-Kredite im Volumen von 326 Mio. Euro vergeben, verweist die
Oberbank auf Daten des aws. Dem Vernehmen nach gab es im vierten
Quartal des Vorjahres noch eine ordentliche Steigerung - so dass der
2015er-Wert von rund 525 Mio. Euro auch 2016 erreicht worden sein
dürfte.
Bei der Neuvergabe von ERP-Industrie- und Kleinkrediten ist die
Oberbank laut eigenen Angaben Marktführer, obwohl sie nicht zu den
größten heimischen Instituten gehört. Sie wickelte voriges Jahr
1.000 Förderprojekte ab, um 9,2 Prozent mehr als 2015. Das gesamte
geförderte Projektvolumen (über ERP-Förderung hinaus) beim Linzer
Bankhaus belief sich auf 540 Mio. Euro (plus 19 Prozent zu 2015 mit
450 Mio. Euro).
"Schon jetzt im Jänner ist die Nachfrage wieder angesprungen. Der
positive Trend des Vorjahres setzt sich fort", so der Oberbank-Chef.
"Wir schließen daraus, dass die Unternehmen die kurz- und
mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung positiv einschätzen."
Auch die seit der Wirtschaftskrise 2008 verhaltenen Investitionen
würden wieder ansteigen. "Es werden wieder größere
Investitionsprojekte realisiert."
Gasselsberger bedauerte aber, dass noch viele Förderprogramme zu
wenig bekannt seien. "Die Unternehmen lassen immer noch Förderungen
liegen." Die breiten Fördermöglichkeiten - also dass auch
Investitionen in Bau, Maschinen, Werkzeuge, EDV und Ähnliches
unterstützt werden - seien vor allem zu wenig bekannt. Auch die
Antragstellung sei weit einfacher, als das in den Unternehmen oft
angenommen werde. Klassische und umweltrelevante Investitionen
werden mit bis zu 30 Prozent gefördert, Forschung, Entwicklung und
laufende Innovationen mit bis zu 70 Prozent.
Der Oberbank-Generaldirektor betonte auch, dass es heuer einige
neue Förderprojekte geben. Das sind etwa die Start-up-Förderung des
aws, eine generelle Erhöhung der ERP-Kredit- und
aws-Haftungsobergrenzen und die Investitionszuwachsprämie. Zudem
sehe das ERP-Wachstumprogramm auch eine Förderfinanzierung von
größeren Betreiben mit bis zu 3.000 Mitarbeitern vor.
(Schluss) phs/tsk
ISIN AT0000625108
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