Sanochemia will weiter wachsen, Fokus auf US-Markt
Umsatz 2015/16 um 10 Prozent auf 39,3 Mio. Euro gestiegen -
Ergebnis nach Steuern mit 555.000 Euro negativ
Das börsennotierte Wiener Pharmaunternehmen
Sanochemia will weiter wachsen und legt einen Fokus auf den
US-Markt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 stieg der Umsatz um
10 Prozent auf 39,3 Mio. Euro gestiegen. Im laufenden Geschäftsjahr
soll das Umsatzwachstum ähnlich wie im abgelaufenen Jahr ausfallen,
sagte Vorstand Klaus Gerdes am Donnerstag bei der
Bilanzpressekonferenz.
Die Kosten wolle man stabilisieren. Das Ergebnis nach Steuern war
im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende September) mit 555.000 Euro
negativ, nach plus 384.000 Euro.
Sanochemia gehe für das laufende Geschäftsjahr von einer ersten
Zulassung für ein Produkt in den USA. Wachsen wolle man im Export
sowohl in neuen Ländern als auch in jenen, in denen die Sanochemia
bereits tätig ist, sowie bei bestehenden und neuen Ländern.
Für das Computertomographie-Kontrastmittel Scanlux wird die
US-Zulassung für das laufende Geschäftsjahr erwartet, in dem auch
erste Umsätze kommen sollten. Bei Vidon, einem Mittel zur
Früherkennung von Blasenkrebs, hat Sanochemia die nun die Notice of
Allowance des US-Patent- und Markenamtes bekommen, so F&E-Vorständin
Christina Abrahamsberg. Das US-Patent schütze Vidon bis zum Jahr
2035. Für Vidon wird noch ein Lizenzpartner für die klinische Phase
III gesucht - für Europa und die USA gemeinsam oder auch getrennt.
Für das Mittel Tolperison zur Behandlung von akuten
Muskelkrämpfen und Spastizität hat Sanochemia im März 2016 in den
USA das Stoffpatent erhalten, zunächst mit einer Laufzeit bis 2028
mit Verlängerungsoption bis 2032. Heute hat das österreichische
Pharmaunternehmen bekanntgegeben, dass sein strategischer US-Partner
Neurana Pharmaceuticals die erste Finanzierungsrunde für die weitere
klinische Entwicklung gesichert habe. Im Sommer 2017 werde Neurana
eine klinische Phase I-Studie zu beginnen, mit der die
nicht-sedierenden Eigenschaften von Tolperison im Vergleich zu
anderen Produkten bestätigt werden soll.
Stark gestiegen seien im abgelaufenen Geschäftsjahr die Exporte,
in Europa, in Asien und im Nahen Osten, wo vor allem im Iran die
politischen Veränderungen geholfen hätten, so Gerdes. Verantwortlich
für das Umsatzwachstum ist der Bereich Humanpharmazeutika, der mit
einem Plus auf 25 Mio. Euro (nach 17,1 Mio. Euro) als einziges
Segment zulegte. Das EBIT stieg von 1,1 auf 2,6 Mio. Euro. Gewachsen
ist der Umsatz vor allem durch die Ausweitung in den bestehenden
Märkten sowie durch die Produkteinführung des neuen
MRT-Kontrastmittels Cyclolux, für das Zulassungsanträge in weiteren
Exportländern geplant sind.
Operativ sank das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im
abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem wegen Einmaleffekten um 56,7
Prozent auf 713.000 Euro. Finanzvorstand Stefan Welzig nannte als
Grund für den Rückgang heute drei Einmaleffekte von je einer halben
Million Euro, die nicht in vollem Ausmaß kompensiert werden konnten:
Pfund-Abwertungen, Materialaufwand sowie Personalaufwand. Man sei
optimistisch, diese Einmaleffekte in den Griff zu bekommen. Direkte
operative Auswirkungen des Brexit gebe es nicht.
Im Segment Produktion sank der Umsatz von 9 auf 7,5 Mio. Euro,
das EBIT von 1,7 auf 1,2 Mio. Euro. Grund für den Umsatzrückgang bei
der Fertigung für Dritte war das Auslaufen von alten Produkten.
Diese werden durch neue ersetzt. Gerdes erwartet auch in diesem
Bereich wieder Wachstum.
Bei Veterinärpharmazeutika sank der Umsatz vor allem wegen des
Wegfalls eines wichtigen Vertriebspartners in Deutschland sowie der
Rückholung eines Vertriebsproduktes durch den Hersteller von 6,7 auf
6,3 Mio. Euro. Das EBIT war mit 46.000 im Minus, nach einem Plus von
49.000 Euro.
Beschäftigt waren 2015/16 im Durchschnitt unverändert 151
Mitarbeiter.
(Schluss) itz/rf
ISIN AT0000776307
WEB http://www.sanochemia.at