EVN lässt Dividende 2 - Mehr Stromerzeugung zur Netzstabilisierung
Weniger Strom an Endkunden verkauft - In allen Kernmärkten
deutlich wärmer - GRAFIK
Die Stromerzeugung des
niederösterreichischen Energieversorgers EVN ist im abgelaufenen
Geschäftsjahr 2015/16 (per 30.9.) um ein Fünftel auf 5.866
Gigawattstunden (GWh) gewachsen (+20,1 Prozent). Dabei wirkte sich
vor allem der Anstieg der thermischen Produktion durch einen höheren
Bedarf für die Stromnetz-Stabilisierung in Österreich und
Deutschland aus.
Die Stromerzeugung aus Wärmekraftwerken stieg nämlich um 38,3
Prozent auf 3.840 GWh, wie die EVN am Dienstag bekannt gab. Wie
schon in den vergangenen vier Jahren standen die Kraftwerke Theiß
und Korneuburg auch im Winter 2015/16 als Reservekapazität für den
süddeutschen Raum zur Verfügung; zudem auch im Sommer 2016 für
Österreich. Trotz gestiegener erneuerbarer Kapazitäten führten ein
geringeres Winddargebot sowie ein etwas niedrigeres Wasserangebot zu
einem Rückgang der Erzeugung aus erneuerbarer Energie um 3,8 Prozent
auf 2.026 GWh.
Der Stromverkauf an Endkunden belief sich auf 18.292 GWh, ein
Rückgang um 5,0 Prozent. Auch der Gasverkauf an Endkunden fiel mit
5.134 GWh (-2,0 Prozent) geringer aus als im Geschäftsjahr davor.
Beim Wärmeverkauf an Endkunden legte man dagegen leicht um 2,2
Prozent auf 2.082 GWh zu. Die Durchschnittstemperaturen waren in den
EVN-Märkten überaus mild, vor allem die Wintermonate waren in allen
drei Kernmärkten Österreich, Bulgarien und Mazedonien deutlich
wärmer als üblich.
Zudem setzte sich der Rückgang der Termin- und Spotmarktpreise
für Grund- bzw. Spitzenlaststrom im Berichtszeitraum fort.
Mehrerlöse aus der thermischen Erzeugung und dem nö. Netzgeschäft
konnten die geringeren Erlöse aus dem reduzierten Erdgashandel sowie
einen Umsatzrückgang in Südosteuropa nicht ausgleichen, sodass sich
unter dem Strich die Umsatzerlöse um 89,3 Mio. bzw. 4,2 Prozent auf
2,047 Mrd. Euro verringerten.
An Kunden zählt die EVN insgesamt rund 4,5 Millionen - davon
3,358 Millionen im Strombereich, knapp 294.000 bei Erdgas, fast
87.000 bei Fernwärme, rund 563.000 bei Trinkwasser (davon 104.000
direkt) und 237.000 bei Kabel-TV und Telekommunikation.
Die planmäßigen Abschreibungen der EVN wuchsen 2015/16 "bedingt
durch die anhaltende Investitionstätigkeit des Konzerns" um 5,9
Prozent auf 2,66,1 Mio. Euro. Die Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen (Impairments) kletterten um 42,3 Prozent
auf 77,9 Mio. Euro und betrafen Anlagen zur Energieerzeugung - auf
Basis einer niedrigeren Einschätzung der langfristigen
Strompreisentwicklung.
Das Finanzergebnis lag mit -61,6 Mio. Euro um 1,3 Mio. oder 2,1
Prozent unter Vorjahr. Die Eigenkapitalquote wuchs per 30.9. im
Jahresabstand von 39,8 auf 42,3 Prozent, die Verschuldungsquote
(Gearing) verbesserte sich auf 40,5 (47,5) Prozent.
Das 2013/14 gestartete vierjährige Investitionsprogramm, das
Investitionen von 1 Mrd. Euro in NÖ vorsieht, wurde laut EVN
plangemäß im nunmehr dritten Jahr fortgesetzt. Rund 70 Prozent des
Volumens entfallen auf Netzinfrastruktur im Inland. An Windkraft
betreibt man nun 16 Windparks mit 286 MW Kapazität, nahe am
Mittelfristziel von über 300 MW.
Die Mitarbeiterzahl des EVN-Konzerns verringerte sich im
Jahresschnitt auf 6.830 (6.973). Davon waren 2.350 (2.378) in
Österreich tätig und 4.480 (4.595) im Ausland, darunter 2.215 in
Bulgarien, 1.924 in Mazedonien und 231 in Deutschland.
( 1338-16)
(Forts. später nach PK) sp/tsk
ISIN AT0000741053
WEB http://www.evn.at
ISIN GB00B128C026
WEB http://www.airberlin.com