Neuer Anlauf für BWT-Börsenrückzug: FIBA will 23 Euro/Aktie bieten
Freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot geplant - BWT-Aktie
notierte zuletzt mit 23,40 Euro
Neuer Anlauf für den schon länger geplanten
Börsenrückzug des Wasseraufbereiters BWT. Die FIBA Beteiligung- und
Anlagen GmbH will ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot
legen. Der Preis je BWT-Aktie werde 23 Euro betragen, teilte die zu
100 Prozent im Eigentum von Wolfgang Hochsteger stehende
Gesellschaft am Freitag mit. Zuletzt notierte die BWT-Aktie an der
Wiener Börse mit 23,40 Euro.
Angestrebt wird eine vollständige Übernahme des Mondseer
Wasseraufbereiters BWT. Bereits jetzt halten die FIBA und die dem
BWT-Chef Andreas Weißenbacher zuzurechnende WAB Privatstiftung und
weitere gemeinsam mit ihnen vorgehende Rechtsträger eine
kontrollierende Mehrheit an der BWT von 84,21 Prozent des gesamten
und 89,21 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals. Eine
endgültige Entscheidung über einen möglichen
Gesellschafterausschluss nach Vorliegen der gesetzlichen
Voraussetzungen sei noch nicht getroffen worden, heißt es weiter.
Die Angebotsunterlage werde man nach der heute getroffenen
Entscheidung für das Übernahmeangebot innerhalb von zehn Tagen bei
der Übernahmekommission anzeigen, teilte FIBA weiter mit. Sobald die
endgültigen Parameter feststehen, und wenn die Übernahmekommission
nicht dagegen ist, soll das Angebot bekannt gemacht werden.
Schon seit längerer Zeit will sich die BWT von der Börse
zurückziehen und sich des Streubesitzes entledigen. Der
ursprüngliche Plan von BWT-Chef Weißenbacher, dies in Form einer
Verschmelzung mit einer eigens dazu gegründeten nicht börsenotierten
Tochter zu tun, landete wie berichtet vor dem Obersten Gerichtshof
(OGH). Das Höchstgericht sollte klären, ob die Verschmelzung zum
Zweck des Delistings zulässig ist oder es sich dabei um eine
"rechtsmissbräuchliche Umgehung einer börsenrechtlichen
Unzulässigkeit des freiwilligen Rückzugs aus dem amtlichen Handel"
handelt.
BWT-Chef Weißenberger hatte zuvor vom Oberlandesgericht (OLG)
Linz bestätigt bekommen, dass die angestrebte Verschmelzung
rechtskonform sei. Einzelne Aktionäre hatten den geplanten Rückzug
von der Börse kritisiert und als unzulässig eingestuft. Der Anwalt
eines Aktionärs hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) mit der Prüfung
des Sachverhalts und allenfalls um "Untersagung der geplanten
Maßnahme" ersucht - noch bevor die rückwirkende Umsetzung bekannt
war.
(Schluss) ggr/sp
ISIN AT0000737705
WEB http://www.bwt-group.com