Nun offiziell: Cernko wird Erste-Group-Risikovorstand ab Anfang 2017
Dörfler wird neuer Vorstandsvorsitzender der Erste Bank und
folgt auf Uher ab Anfang Oktober - Verträge der
Erste-Group-Vorstände vorzeitig bis 2020 verlängert
Die Personalrochaden in der Erste Group und Erste
Bank sind nun offiziell beschlossen: Der ehemalige Bank-Austria-Chef
Willibald Cernko folgt auf Andreas Gottschling als Risikovorstand
der Erste Group. Stefan Dörfler wird neuer Vorstandsvorsitzender der
Erste Bank und ersetzt Thomas Uher.
Diese Personalveränderungen haben die Aufsichtsräte der Erste
Group Bank AG und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
am Donnerstag beschlossen. Cernko wird Anfang 2017 neuer
Risikovorstand der Erste Group. Der aktuelle Risikovorstand
Gottschling legt sein Mandat vorzeitig zurück, nachdem er eine
Verlängerung seines Vertrags über Juni 2017 hinaus aufgrund der
räumlichen Distanz zu seiner Familie ausgeschlossen hatte.
In der Erste Bank folgt ab Anfang Oktober Stefan Dörfler,
bisheriger Bereichsleiter "Group Markets", auf Thomas Uher, der auf
eigenen Wunsch vorzeitig ausscheidet, teilte die Erste am
Donnerstagnachmittag in einer Aussendung mit. Beide Personalia waren
zuvor bereits von Medien kolportiert worden.
"Das Risikomanagement ist die Grundlage des Bankgeschäfts mit
enormen Auswirkungen auf die Kundenbeziehung. Der Aufsichtsrat hat
sich aus mehreren hoch qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten
für Willibald Cernko, aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im
Kundengeschäft und seiner Vertrautheit mit Risikothemen einer großen
internationalen Banken-Gruppe, entschieden", erklärte Erste
Group-Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Rödler die
Personalentscheidung.
"Dass ich zum Abschluss meiner langen Bank-Karriere meine
Erfahrung bei der Erste Group, einem der größten und erfolgreichsten
Finanzdienstleister in CEE, einbringen kann, ist für mich eine Ehre
und gleichzeitig ein Auftrag", wird Cernko in der Aussendung
zitiert.
Cernko (60) startete seine Laufbahn bei der Raiffeisenkasse
Obdach-Weißkirchen. 1985 wechselte er nach Wien in die
Creditanstalt, die dank Fusion in der Bank Austria aufging, deren
Chef er gute sechs Jahre bis Februar 2016 war. Cernko war im
Bank-Austria-Vorstand unter anderem für Osteuropa und - vier Jahre
lang - für die Privatkunden zuständig. Die damals rote Zahlen
schreibende Sparte hat er praktisch saniert. Ende 2007 musste er -
da er zugleich Privatkundenvorstand der Hypo Vereinsbank (HVB) war -
seinen Wiener Vorstandsjob aufgeben. Die deutsche Finanzaufsicht
hatte ihm ein Ultimatum gestellt: Er musste sich entscheiden, ob er
für die Bank Austria oder für die Schwesterbank unter dem
UniCredit-Dach HVB Vorstand sein wollte.
Er entschied sich für München, blieb aber auch in wichtigen
UniCredit-Gremien vertreten. In Mailand war er auf Gruppenebene für
die zwei Kernmärkte Österreich und Deutschland für die
Privatkundensparte verantwortlich, bis er im Oktober 2009
Vorstandsvorsitzender der Bank Austria UniCredit wurde.
Erste-Group-Chef Andreas Treichl bedankte sich am Donnerstag bei
Gottschling und Uher für deren Einsatz in der Bankgruppe. Der
vorzeitige Abgang des Erste-Bank-Chefs Uher drehte sich offenbar um
die Weiterentwicklung der Erste Bank. "Bei Fragen rund um die
weitere strategische Ausrichtung waren wir allerdings nicht mehr
ganz auf einer Linie. Für mich ist der Schritt, den Thomas setzt,
ein Zeichen seiner Managerqualität und auch seiner menschlichen
Stärke. Mit ihm verlässt ein starker Sparkassenbanker unsere
Gruppe", kommentierte Treichl die Personalentscheidung. Uher war
seit dem Jahr 2010 Erste-Bank-Chef und davor drei Jahre
Erste-Bank-Vorstand.
Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung wurden auch die verbleibenden
Erste-Group-Vorstände Gernot Mittendorfer (CFO), Petr Bravek (COO),
Jozef Sikela (Corporates and Markets) und Peter Bosek (Retail) bis
31.12.2020 vorzeitig verlängert, deren Verträge im Laufe des Jahres
2017 ausgelaufen wären. Treichls Vertrag läuft bis Ende Juni 2020.
(Schluss) cri/gru
ISIN AT0000652011
WEB http://www.erstegroup.com