Villen-Deal: Keine Einigung auf Prüfer auf HV von Linz Textil
Aber Sonderprüfung beschlossen
Auf der Hauptversammlung (HV) der börsennotierten
Linz Textil wurde am Mittwoch die Sonderprüfung eines strittigen
Immobilen-Deals beschlossen. Allerdings konnte keine Einigung
darüber erzielt werden, wer mit der Prüfung beauftragt werden soll,
teilte Vorstandsvorsitzender Dionys Lehner im Anschluss an eine "im
rauen Ton" geführten, mehrstündigen Sitzung mit.
Der Kauf einer Villa, deren Sanierung durch die börsennotierte
Linz Textil und der spätere Verkauf an die Familie des
Vorstandsvorsitzenden hatten bei Minderheitsaktionären für Unmut
gesorgt. Ihr Anwalt Ingo Kapsch hatte daher einen Antrag auf
Sonderprüfung für die Hauptversammlung angekündigt. "Auch wir haben
heute einen Antrag gestellt", erklärte Lehner. Nun gelte es, sich
auf einen Prüfer zu verständigen, was in der HV nicht gelungen sei.
2009 wurde die Villa einer Pensionistin von der Linz Textil AG
für 780.000 Euro abgekauft. Danach habe das Unternehmen fast eine
Mio. Euro in die Renovierung gesteckt. 2011 sei die Liegenschaft um
fast 990.000 Euro an die Frau von Lehner verkauft worden. Der
Vorstandsdirektor habe sich ein Wohnrecht einräumen lassen, seine
Kinder seien dem Kaufvertrag beigetreten. Daraus ergebe sich ein
rechnerischer Verlust für das Unternehmen von zumindest 790.000
Euro, argumentierte Kapsch.
Dies sieht Lehner anders. Er versichert, dass "die Transaktion
materiell klare Vorteile für Linz Textil gebracht habe. Zwei
unabhängige, externe Immobiliengutachter haben den Kaufpreis
ermittelt". Es sei auch ganz im Sinne des Konzerns die Causa jetzt
zu prüfen, damit das Thema vom Tisch komme.
Angenommen haben die Aktionäre eine Dividendenausschüttung von 9
Euro pro Aktie.
(Schluss) ker/ggr
ISIN AT0000723606
WEB http://www.linz-textil.at