Bankenabgabe und KV-Erhöhungen belasten Erste Group im 1. Quartal
Personalkosten um 6,4 Prozent gestiegen - 3 Euro je Aktie
Dividende geplant - Ohne Zukäufe steigt die Dividende ab 2026
deutlich - Finanzziele im Wesentlichen bestätigt
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Durchgehend neu mit mehr Details, Kosten zu Erträgen (nicht: Aufwendungen) auf 48 Prozent gestiegen (1. Absatz)
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Der Gewinn der Erste Group fiel im 1. Quartal 2025
im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,1 Prozent auf 743 Mio. Euro.
In einer Aussendung führt die Bank das auf Bankenabgaben und hohe
Abschlüsse in den Kollektivverträgen zurück. Der Zinsüberschuss
stieg hingegen leicht, der Provisionsüberschuss stark. Die
Risikokosten sanken, insbesondere wegen weniger Zahlungsausfälle in
Österreich. Die Kosten als Verhältnis zu den Erträgen stiegen von 46
auf 48 Prozent.
Heuer werden eine Dividende für 2024 von drei Euro je Aktie und
ein Aktienrückkauf um 700 Mio. Euro angestrebt. Da die harte
Kernkapitalquote deutlich über dem Zielwert von 14 Prozent liege,
gebe es "einen großen Puffer für Ausschüttungen bzw. Akquisitionen".
Bankchef Peter Bosek kündigt in dem Zwischenbericht zum Quartal an:
"Für den Fall, dass wir bis Jahresende keine wertschaffenden
Akquisitionsmöglichkeiten in unserer Heimatregion Zentral- und
Osteuropa finden, die unser Wachstumspotenzial nachhaltig erhöhen
und unsere Profitabilität langfristig verbessern, werden wir unsere
Ausschüttungen ab 2026 signifikant erhöhen."
Personalaufwendungen um 6,4 Prozent höher
Im ersten Quartal 2025 stieg der Zinsüberschuss um 1,1 Prozent
auf 1,87 Mrd. Euro, wobei das Plus vom Geschäft in Rumänien,
Tschechien und der Slowakei angetrieben wurde. Der
Provisionsüberschuss erhöhte sich um 9,5 Prozent auf 780 Mio. Euro.
Zuwächse gab es dabei in allen Kernmärkten, insbesondere bei den
Zahlungsverkehrsdienstleistungen sowie in der Vermögensverwaltung.
Die Qualität der Kredite sei "in all unseren Kernmärkten weiterhin
mehr als zufriedenstellend". Der Anteil der faulen Kredite
(NPL-Quote) habe sich auf 2,5 Prozent verbessert. Aufgrund von
kollektivvertraglichen Gehaltserhöhungen seien die
Personalaufwendungen um 6,4 Prozent auf 794 Mio. Euro gestiegen. Der
Personalstand der Bankengruppe stieg seit Ende 2024 um 0,3 Prozent
auf 45.856.
Angesichts des Ergebnisses des 1. Quartals geht die Bank davon
aus, "unsere Finanzziele für 2025 zu erreichen". Der
Provisionsüberschuss werde mit "über 5 Prozent" sogar besser
ausfallen als bisher erwartet, "alle anderen Finanzziele für das
Jahr 2025 bestätigen wir", heißt es im Zwischenbericht.
Für Bankenabgaben 136 Mio. Euro
Für Bankenabgaben in vier Kernmärkten verbuchte die Bank gerundet
136 Mio. Euro. Davon entfielen 78 Mio. (nach 67 Mio. im Vorjahr) auf
Ungarn, 34 Mio. (nach 10 Mio.) auf Österreich, 10 Mio. (9 Mio.) auf
Rumänien und 15 Mio. (21 Mio.) auf die Slowakei.