Zugestellt wird am Sonntag aber nur, wenn der Versender einen
Aufpreis bezahlt
Die Österreichische Post erweitert ihre
Sonntagszustellung in Wien. Gestartet wurde das Projekt im Oktober
2024, vorerst in den vier Bezirken Innere Stadt, Leopoldstadt,
Landstraße und Wieden. Mit Ende April kommen neun weitere Bezirke
dazu, nämlich Josefstadt, Alsergrund, Ottakring, Hernals, Währing,
Döbling, Brigittenau, Floridsdorf und Donaustadt. "Im Frühsommer
folgen Schritt für Schritt die restlichen Wiener Gemeindebezirke.",
so die Post AG.
Am Sonntag läutet die Postlerin oder der Postler allerdings nur,
wenn die Versender bereit sind, einen Aufpreis zu bezahlen. Alle
anderen Pakete werden wie bisher von Montag bis Samstag zugestellt.
Für das erweiterte Service sucht der Konzern noch Zusteller.
"Generell stellt die Österreichische Post - im Gegensatz zu anderen
Logistikunternehmen in Österreich - den überwiegenden Großteil der
Pakete mit eigenem Personal zu und lagert die Paketzustellung nur
wenn nicht anders möglich an andere Transportunternehmen aus",
betonte das teilstaatliche, börsennotierte Unternehmen. Die Post
erinnerte am Donnerstag daran, dass bei ihr seit jeher auch an
Sonntagen gearbeitet wird, vor allem in den Logistikzentren oder
etwa im Transportbereich.
Heuer Erfolgsbeteiligung für Postler von 836 Euro
Erst vor zwei Wochen hatte die Post angekündigt, den Zustellern
von Lieferando einen Job anzubieten. Der Essenszusteller hat seine
bisher angestellten Fahrer gekündigt und wie der Großteil der
Mitbewerber auf freie Dienstverträge umgestellt. Erst vor zwei Tagen
hatten die Beschäftigten dagegen protestiert. Die Post bietet eine
Fixanstellung und einen "fairen Gehalt" sowie zahlreiche Benefits,
teilte damals die Post AG mit. Zu den Goodies bei der Post gehört
die Erfolgsbeteiligung der Beschäftigten, für 2024 machte sie 836
Euro pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter aus. Teilbeschäftigte
erhielten einen aliquotierten Betrag.
Die Post AG, sie befindet sich zu 53 Prozent im Staatsbesitz,
beschäftigt in Österreich rund 20.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Im Jahr 2024 erzielte der Ex-Monopolist einen
Umsatzzuwachs von 14 Prozent auf 3,12 Mrd. Euro. Beachtlich ist das
Eigenkapital von 761,6 Mio. Euro, bei einem operativen Free Cashflow
von 253,9 Mio. Euro (plus 14,6 Prozent gegenüber 2023). Als
Dividende für das Jahr 2024 sind 1,83 Euro je Aktie geplant, womit
das Management gegenüber dem Jahr zuvor 2,8 Prozent drauflegt.
Die Post setzt seit vielen Jahren stark auf Umweltschutz und
betreibt die größte E-Autoflotte des Landes. Wie sie am Donnerstag
mitteilte, verwandelt sie für den Vienna City Marathon am 6. April
alte Dienstkleidung in neue Laufshirts. Insgesamt 5.400 Laufshirts
wurden so aus recycelter Dienstkleidung und rezyklierbaren
Materialien, wie PET-Flaschen, Planen und Plastik, gefertigt.