EBITDA 2023/24 über Erwartungen, 2024/25 leichtes EBITDA-Plus erwartet
Die Q4 23/24 Zahlen der voestalpine lagen über unseren und den Konsensus-Erwartungen und leicht über der Mitte März revidierten Guidance. Infolge des
geplanten Verkaufs von Buderus Edelstahl und der Reorganisation des Automotive Component Geschäfts hatte die voestalpine vorab die Buchung von
Abwertungen von über rund EUR 400 Mio. bekannt gegeben. In Summe fiel der
Umsatz um 8,5% auf EUR 16,7 Mrd. und das EBITDA lag mit EUR 1,67 Mrd.
leicht über der Guidance (2022/23: EUR 2,5 Mrd.). Der Nettogewinn schrumpfte auf EUR 100,8 Mio. (2022/23: EUR 1,07 Mrd.). Der Vorstand schlägt eine
Dividende von EUR 0,70/Aktie vor (Vorjahr: EUR 1,50/Aktie).
Ausblick
Für das GJ 2024/25 erwartet der Vorstand ein EBITDA in der Bandbreite von EUR 1,7-1,8 Mrd. Aus Segmentsicht sollte sich das gute Marktumfeld in der Eisenbahninfrastruktur, Luftfahrt und Lagertechnik fortsetzen. Die
Segmente Bau, Maschinenbau und Konsumgüter werden zumindest stabil gesehen, wobei Zinssenkungen positive Impulse liefern könnten. Mit unserer aktuellen EBITDA-Schätzung liegen wir am unteren Ende der neuen Guidance.
Aus Bewertungssicht notiert die voestalpine-Aktie mit einem KGV von 8x für
2024/25 leicht unter der Peer Group trotz höherer Profitabilität. Wir bleiben
weiter bei unserer Akkumulieren-Empfehlung.
Die Medienberichte über Bilanzmanipulationen in der Division Metallverarbeitung in Deutschland wurden von der voestalpine bestätigt. Der Sachverhalt
wird intern und rechtlich aufgearbeitet. Es kam bei den mutmaßlichen Fehlbuchungen von rund EUR 100 Mio. über die letzten 10 Jahre laut Unternehmen
jedoch zu keinem Abfluss von Finanzmitteln, die Vorjahresbilanz musste aber
berichtigt werden. Daher sehen wir die News aus Bewertungssicht kursneutral,
aus Reputationssicht jedoch negativ.