Flughafen Klagenfurt wird durch die öffentliche Hand rückübernommen
Beschluss in Kärntner Regierungssitzung mit Stimmen von SPÖ
und ÖVP - Airport war 2018 teilprivatisiert worden
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Flughafen wird zurückgekauft (Titel, erster und dritter Absatz)
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Der Flughafen Klagenfurt wird wieder
vollständig durch die öffentliche Hand übernommen. Die Kärntner
Landesregierung entschied am Montag, die Mittel für das Ziehen der
Call Option freizugeben und damit den teilprivatisierten Airport vom
Immobilienentwickler Lilihill zurückzukaufen. Vor zwei Wochen hatte
die öffentliche Hand bereits durch eine Kapitalerhöhung die Mehrheit
am Flughafen übernommen.
2018 waren 74,9 Prozent des Flughafens an die Lilihill-Gruppe
verkauft worden, Land Kärnten und Stadt Klagenfurt hielten seither
nur noch eine Sperrminorität. Hochtrabende Ausbaupläne - die Rede
war von einer Investitionssumme von hunderten Millionen Euro und
hunderttausenden Passagieren - wurden nie in die Tat umgesetzt.
Zuletzt blieb der Flughafen unter 100.000 Passagieren pro Jahr, was
das Limit für die Möglichkeit des Ziehens der Call Option war.
Die ÖVP von Martin Gruber hatte 2022 bereits zwei Mal den Antrag
auf das Ziehen der Call Option in der Regierung eingebracht, war
aber jedes Mal von der SPÖüberstimmt worden. Am Montag folgte der
Beschluss jedoch: "Wir ziehen die Reißleine", formulierte es Gruber.
Laut Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) würden nun völlig andere
Voraussetzungen vorliegen, als bei den bisherigen Befassungen. Damit
gemeint waren etwa die Insolvenzgefahr oder das Ausbleiben der
versprochenen Verbindung nach Frankfurt. Am Montag beschloss die
Regierung deshalb die Freigabe von 3,24 Mio. Euro zum Rückkauf.