Gewinnwarnung nach neuem Gesetz in Slowenien zu CHF-Krediten
Das slowenische Parlament verabschiedete diese Woche ein Gesetz mit dem Zweck, Konsumentenkredite, die auf CHF lauten und zwischen Mitte 2004 und Ende 2010 abgeschlossen wurden, zu restrukturieren. Banken werden u.a. dazu verpflichtet, rückwirkend eine Wechselkursobergrenze einzuführen. Addiko hat angekündigt, rechtliche Mittel gegen das neue Gesetz zu ergreifen.
Basierend auf einem ersten, vorläufigen Impact Assessment unter der Annahme eines Worst-Case-Szenarios schätzt die Addiko Bank die negativen Auswirkungen des Gesetzes auf rund EUR 100 – 110 Mio. ein. Dies würde 2022 zu einem Nettoverlust führen und daher werden voraussichtlich keine Dividenden für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 ausbezahlt.
Ausblick
Basierend auf dieser vorläufigen Einschätzung bekräftigt die Addiko Bank die Erwartung, dass die Kapitalquoten weiterhin deutlich über den verbindlichen Kapitalanforderungen bleiben, und dass die vorhandene
Kapitalisierung ausreichend ist, um die möglichen Auswirkungen einer Umsetzung des Gesetzes abzudecken. Kritiker des Gesetzes argumentieren, dass es in der vorliegenden Form zumindest teilweise der slowenischen Verfassung und EU-Gesetzen widerspricht, was dafürsprechen würde, dass es durch den slowenischen Verfassungsgerichtshof mit einer einstweiligen Verfügung gestoppt wird. Aus unserer Sicht ist die erste Schätzung zur Auswirkung des Gesetzes auf die Addiko Bank mit EUR 100-110 Mio. sehr konservativ. Die slowenische Bankenvereinigung sieht die Belastung für den gesamten Bankensektor bei rund EUR 300 Mio. Wir müssen davon ausgehen, dass die Kursentwicklung weiter volatil bleiben wird. Änderungen an dem Gesetz, das von vielen Seiten kritisiert wird, sowie eine etwaige Behandlung durch den Verfassungsgerichtshof könnten eine Wendung herbeiführen.