Neue VIG-Strategie: Bis 2025 Prämienplus von 10,4 auf 12,3 Mrd. Euro
Ausbau der CEE-Marktführung geplant - Neuordnung der Regionen
und Länderverantwortung
Der börsennotierte VIG-Versicherungskonzern will
seine Prämieneinnahmen bis zum Jahr 2025 von im Vorjahr 10,4 Mrd.
auf 12,3 Mrd. Euro steigern. Das entspricht im Schnitt jährlich rund
380 Mio. Euro Prämienplus. Die Combine Ratio - Schäden und Kosten
gemessen an den Einnahmen - soll unter dem vorjährigen Wert von 95
Prozent liegen, sieht eine neue Strategie für 2021 bis 2025 vor, die
der Konzern am Freitag vor Beginn der Hauptversammlung vorgelegt
hat.
Für die Solvenzquote der VIG-Gruppe wird auf Basis der neuen
Strategie und unter Berücksichtigung des aktuellen Umfelds eine
Bandbreite zwischen 150 und 200 Prozent definiert, wobei diese
Bandbreite, ohne die derzeit in Anspruch genommenen
Übergangsregelungen festgelegt wird, wie es in einer Aussendung
hieß.
Als neue Kennzahl wird von der VIG der "Operating RoE" (Return on
Equity) festgelegt, der ab dem Gesamtjahr 2021 in der externen
Kommunikation zum Einsatz kommen soll.
Die führende Marktposition in CEE soll ausgebaut werden, wobei
man überall, außer in Slowenien, zumindest eine Top-3-Marktposition
anstrebt, lautet das erste von drei neu definierten Gruppenzielen.
Zweitens will man durch das Verdienen der Eigenkapitalkosten einen
nachhaltigen Wert schaffen und drittens auf ESG (Umwelt, Soziales
und Unternehmensführung) bezogene Ziele in Gesellschaft, Kunden und
Mitarbeiter erreichen. Diese Ziele fokussieren laut VIG auf
finanzielle Stabilität und Profitabilität, Kundennähe,
Nachhaltigkeit und Marktwachstum.
Die Länderportfolios werden geschärft - um den lokalen Ansprüchen
noch besser gerecht zu werden, teilt die VIG-Gruppe künftig ihre
Region in den Kernmarkt Zentral- und Osteuropa (CEE), der 20 Länder
samt Österreich umfasst, und in 10 Spezialmärkte (Deutschland,
Liechtenstein, Italien, Türkei, Georgien, Weißrussland, Nordics und
Frankreich), in denen eine jeweils spezifische Zielsetzung verfolgt
wird, wie es heißt. Zudem wurde die Länderverantwortung der
Vorstände der Gruppe mit regionaler Gliederung neu geordnet und zur
effektiven Umsetzung neben dem CEO und CFRO (Chief Financial and
Risk Officer) auch ein Chief Technical Officer (CTO), ein Chief
Operations Officer (COO) sowie ein Chief Innovation Officer (CIO)
auf Vorstandsebene etabliert.
Das Strategieprogramm "VIG 25" sei eine Antwort auf die
wichtigsten aktuellen Trends und solle Bewährtes mit Neuem
kombinieren, um eine dynamische Weiterentwicklung der Gruppe zu
sichern. Das Umfeld in den kommenden Jahren werde von disruptiven
Entwicklungen gekennzeichnet sein. Schon seit Jahren sei das Umfeld
für Versicherer geprägt durch Niedrigzinsen, steigenden Druck der
Regulatorik und zunehmende Relevanz von Umweltthemen. Mit dem
Programm "VIG 25" wolle man die grüne Veranlagung ausbauen und den
Bürobetrieb in allen Gesellschaften der Gruppe bis spätestens 2030
klimaneutral gestalten.
Im Detail erläutern will VIG-Chefin Elisabeth Stadler das
Programm auf der heutigen Hauptversammlung.