Erste Group streicht für 2019 geplante Dividende von 0,75 Euro
Wegen anhaltender EZB-Empfehlungen
Die Erste Group gibt ihr im Dezember in
die Wege geleitetes Vorhaben, die für das Geschäftsjahr 2019
geplante Dividende von 0,75 Euro je Aktie auszuschütten, auf.
Aufgrund der nach wie vor geltenden Empfehlung der Europäischen
Zentralbank (EZB), von einer Ausschüttung bis Ende September
abzusehen bzw. diese stark zu begrenzen, sei die Zahlung nicht
möglich, so die Bank in einer Aussendung vom Montag.
Die EZB hat den Banken im Dezember empfohlen, Dividendenzahlungen
auszusetzen oder auf maximal 15 Prozent des akkumulierten Gewinns
für 2019 und 2020 zu begrenzen. Zudem dürfe die Dividende 20
Basispunkte der harten Kernkapitalquote (CET1-Quote) nicht
überschreiten.
Die im Dezember eigentlich von der Hauptversammlung (HV)
abgesegneten 75 Cent je Titel für das Geschäftsjahr 2019 würden
diese Grenze jedoch überschreiten: "Nachdem zu erwarten ist, dass
die geplante Dividende von EUR 0,75 pro Aktie 20 Basispunkte der
CET1-Quote übersteigt, würde eine Zahlung der EZB-Empfehlung
zuwiderlaufen", hießt es in einer Mitteilung der Erste Group.
Die Auszahlung der Dividende stand bereits im Dezember unter der
Bedingung, dass es am 8. Februar 2021, also heute, keine
regulatorische Empfehlung noch rechtliche Beschränkungen geben
dürfte, die diesem Beschluss der HV entgegenwirkt. Auf der im Mai
2021 anstehenden HV soll jedoch erneut ein Anlauf für eine
Dividendenausschüttung "im Rahmen der regulatorischen Empfehlungen"
gestartet werden.
"Wir halten daran fest, dass unsere Aktionäre eine angemessene
Dividende erhalten sollen", so der Finanzchef (CFO) der Erste Group,
Stefan Dörfler. Auf Basis der aktuellen Geschäftszahlen wäre als
neuer Vorschlag eine Dividende in Höhe von rund 0,50 Euro pro Titel
denkbar, sagte ein Sprecher auf APA-Anfrage.