Nachdem PORR letzte Woche vorläufige Q3-Zahlen mit einer Gewinnwarnung für 2020 veröffentlicht hatte, brachte der finale Q3-Bericht keine großen Überraschungen mehr. Die Produktionsleistung sank in den ersten drei Quartalen um 7,4% auf EUR 3,78 Mrd., der Auftragsbestand per 30.9. verringerte sich mit EUR 6,8 Mrd. etwas von seinem Allzeithoch zum Halbjahr. Das Nettoergebnis rutschte auf EUR 46,4 Mio. ab nach einem noch knappen positiven Ergebnis im Halbjahr. Die Corona-Pandemie führte zu einer Vielzahl an ergebnisbelastenden direkten und indirekten Mehrkosten z.B. durch Leistungsstörungen, Unterbrechungen, nicht weiter verrechenbare Mehrkosten und Projektverschiebungen aber auch notwendigen Neubewertungen von Forderungen und Projekten.
Ausblick
Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand unverändert eine Produktionsleistung von EUR 5 Mrd. sowie ein negatives Vorsteuerergebnis von EUR – 45 bis – 55 Mio. Für 2021 geht PORR von einer steigenden Produktionsleistung von ca. EUR 5,3 – 5,5 Mrd. aus sowie einer EBT-Marge von 1,3-1,5%. Positiv ist, dass das Management für 2021 von einer Margenerholung ausgeht, die auch vom laufenden Kosteneinsparungsprogramm getragen werden soll, und keine weiteren Projektberichtigungen erwartet. Heuer könnte es auch endlich noch Klarheit im seit Jahren laufenden Baukartellverfahren geben. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat hier erstmals eine Geldbuße gegen mutmaßlich involvierte Unternehmen beantragt.