Schwarze Zahlen bei Traton: OÖ fordert Zukunftskonzept für MAN Steyr
Achleitner: Gebot der Stunde, jetzt Elektromobilität und
Wasserstoff-Lkw voranzutreiben
Angesichts der Mittwochabend
veröffentlichten schwarzen Zahlen der MAN-Mutter Traton sieht der
oö. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) die Argumente des
Managements für die Schließung des MAN-Werks in Steyr widerlegt. Er
forderte am Donnerstag "ernsthafte Verhandlungen über ein
zukunftsweisendes Konzept". Es sei Gebot der Stunde, jetzt
Technologien wie Elektromobilität und die Entwicklung von
Wasserstoff-Lkw voranzutreiben.
Traton habe trotz des Corona-Einbruchs die Verluste aus den
beiden ersten Quartalen wieder aufgeholt und im dritten Quartal
bereits einen operativen Gewinn von 160 Mio. Euro geschrieben. Da
stelle sich die Frage, "ob die Drohgebärden des MAN-Managements, man
müsse aufgrund hoher Verluste ganze Standorte wie Steyr schließen,
nicht nur ein Vorwand waren", so Achleitner. Der Mutterkonzern VW
solle "nach dem Diesel-Skandal nicht den nächsten großen
strategischen Fehler machen und erneut Vertrauen missbrauchen".
Er habe von MAN-Vorstandschef Andreas Tostmann nach wie vor keine
Antwort auf die Frage bekommen, warum man den durchgehend
gewinnbringenden Standort Steyr schließen wolle, um gegen Verluste
anzukämpfen, so Achleitner. "Diese Frage stellt sich nun umso mehr,
nachdem die Verluste wieder aufgeholt worden sind." Er forderte das
MAN-Management auf, ein zukunftsweisendes Konzept "unter
Beibehaltung und Neuausrichtung des Standortes Steyr" vorzulegen.