Ausschüttung von 0,75 Euro pro Aktie für Geschäftsjahr 2019 -
Abhängig von der Entscheidung der EZB-Bankenaufseher -
Entscheidung "umfassend abgewogen"
Die Erste Group möchte nun doch trotz Krise eine
Dividende an ihre Aktionäre auszahlen. Die Bank erklärte am
Donnerstagabend, der Aufsichtsrat habe, einer Vorstandsempfehlung
folgend, beschlossen, der virtuellen Hauptversammlung am 10.
November für 2019 eine Ausschüttung von 0,75 Euro pro Aktie
vorzuschlagen. Das in Wien börsenotierte Geldinstitut hatte ihre
Dividendenpläne im Frühjahr wegen der Coronavirus-Pandemie auf Eis
gelegt.
Die Auszahlung erfolge "unter der Bedingung, dass Regulatoren
ihre bestehende Empfehlung, von Ausschüttungen an Aktionäre Abstand
zu nehmen, anpassen, und dass einer Ausschüttung auch sonst keine
rechtlichen Beschränkungen entgegenstehen", teilte die Bank am
Donnerstag nach Börsenschluss mit. Die Ausschüttung ist für den 15.
Februar 2021 geplant, sofern die Voraussetzungen bis 8. Februar
erfüllt sind.
"Bei der Festsetzung der Höhe der Dividende haben Vorstand und
Aufsichtsrat der Erste Group Bank AG die Anforderungen aller
Interessengruppen vor dem Hintergrund des aktuellen
Geschäftsumfeldes, der aktuellen und erwarteten Gewinnaussichten
sowie der starken Kapitalposition der Bank, umfassend abgewogen",
betonte das Institut. Ob und wie viel für 2020 an Dividende gezahlt
werden soll, will der Vorstand am 26. Februar 2021 bei der
Bilanzbekanntgabe sagen.
Ursprünglich hatte die Erste Group für das Geschäftsjahr 2019 an
die Aktionäre 1,50 Euro je Aktie zahlen wollen, die Ausschüttung
wäre im Frühjahr 2020 fällig gewesen. Dann kam die Corona-Pandemie,
und die zuletzt noch einmal verschärfte Vorgabe der Bankenaufseher,
das Geld vorläufig in der Bank zu halten.
Die EZB-Bankenaufseher hatten den Banken in Europa empfohlen,
wegen der Krise bis zum 1. Jänner 2021 auf die Auszahlung von
Dividenden und auf Aktienrückkäufe zu verzichten. Die Aufseher
wollen diesen Beschluss im Dezember neu prüfen.