Starkes Ergebnis 2019, Entscheidung über
Dividende nach Halbjahreszahlen, Ronny Pecik neuer CEO
Die Immofinanz steigerte 2019 ihre Mieterlöse um 18,1% auf EUR 279,9
Mio. infolge eines um EUR 1Mrd. vergrößerten Immobilienportfolios von
nunmehr EUR 5,1 Mrd. Das EBIT konnte mehr als verdoppelt werden auf
EUR 354,6 Mio. auch infolge eines hohen Bewertungsergebnisses. In
Summe verbesserte sich das Konzernergebnis um 61,9% auf EUR 352,1
Mio. Der EPRA NAV belief sich auf EUR 31,05/Aktie womit die Immofinanz-
Aktie mit einem Abschlag von 50% zum NAV notiert. Beim FFO 1 (vor
Steuern und inklusive S Immo Dividende) konnte die Guidance mit EUR
137,4 Mio. übertroffen werden. Das Management plant, 75% des FFO1 (das
wären EUR 0,97/Aktie) als Dividende auszuschütten, wobei die
Entscheidung darüber nach den Halbjahreszahlen getroffen werden soll. Die
HV ist auf den 1. Oktober 2020 verschoben worden. Zur Beteiligung an der
S Immo behält sich die Immofinanz alle Möglichkeiten offen, auch eine
Wiederaufnahme der Fusionsgespräche. Für 2020 gibt es angesichts der
Corona-Krise keinen konkreten Ausblick. Am Donnerstag folgte schließlich die Meldung, dass Investor Ronny Pecik zum neuen CEO des
Unternehmens bestellt wurde. Ronny Pecik hält indirekt rund 11% an dem
Unternehmen und gilt als Befürworter einer Konsolidierung der
österreichischen Immobiliengesellschaften.
Ausblick
Die Ergebnisse 2019 übertrafen unsere Schätzungen. Wir
erwarten jedoch, dass der NAV zum Halbjahr 2020 sinken wird infolge des
Kursrückgangs bei der S Immo und möglicher Wertberichtigungen im Retail-
Segment, das etwa ein Drittel des Portfolios ausmacht. In der Telekonferenz
für Investoren und Analysten gab das Management ein Update zum Retail-
Portfolio, wobei es hier Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt.
So müssen Mieter in Österreich und Polen während des Shut Downs keine
Miete zahlen, während Einzelhändler in Tschechien, in der Slowakei und in
Ungarn weiter zahlen müssen und es in Rumänien die Möglichkeit eines
Aufschubs gibt. Mit Stichtag 17. April waren nur knapp 30% der Retail-
Flächen geöffnet. Die Immofinanz steht in fortgeschrittenen Verhandlungen
mit den 20 größten Mietern, um gangbare Lösungen für die Krisenmonate
zu finden. Wir erwarten, dass nach Lockerung der Restriktionen rasch eine
Rückkehr zur Normalität einsetzen wird und sehen den Kursrutsch auf 50%
Abschlag zum NAV als deutlich überzogen an.