Immofinanz und s Immo offen für neue Fusionsgespräche
Coronavirus-Krise beschränkt aber derzeit Handlungsspielraum
Die durch gegenseitige Beteiligungen
verbundenen Wiener Immobilienfirmen Immofinanz und s Immo können
sich einen neuen Anlauf für Gespräche über eine mögliche Fusion
vorstellen. Das aktuelle Corona-Umfeld beschränke aber derzeit den
Handlungsspielraum, teilten die beiden Unternehmen am Montag laut
Nachrichtenagentur Reuters mit.
"Eine Wiederaufnahme von Gesprächen für einen Zusammenschluss der
beiden Gesellschaften schließen wir generell nicht aus und stehen
auch dieser Möglichkeit offen gegenüber", gab die Immofinanz
bekannt. Der Konzern ist mit gut 29 Prozent größter Einzelaktionär
des kleineren Konkurrenten s Immo.
Laut s-Immo-Chef Ernst Vejdovszky würden die "bestehenden,
gegenseitigen Beteiligungen und die Aktionärsstrukturen Optionen
bieten, die klarerweise im Interesse aller Aktionäre zu bewerten
sind". Im derzeitigen Corona-Umfeld gebe es aber zwangsläufig andere
Notwendigkeiten auf der Agenda, die zu priorisieren wären, sagte der
Manager. Die s Immo hält knapp 12 Prozent an der Immofinanz.
Eine Fusion der beiden Immobilienfirmen steht schon länger im
Raum. Im Herbst wurden die Pläne allerdings aufgegeben, da man sich
nicht über die Bewertung einig wurde. Neuen Nährstoff für
Fusionsgerüchte lieferte der österreichische Investor Ronny Pecik,
der Ende Februar mit einem Geschäftspartner 10,7 Prozent an der
Immofinanz erwarb. An der s Immo hält Pecik gut 14 Prozent. Zudem
wurde im März bekannt, dass Immofinanz-Chef Oliver Schumy vorzeitig
das Unternehmen verlässt.