Novomatic-Chef Neumann tritt zurück - "Familiäre Gründe"
Vorstände Presch und Gratzl übernehmen ab sofort die
Unternehmensführung, Neumann bleibt als "Berater für
internationale Projekte"
Novomatic-Chef Harald Neumann tritt
zurück. Sein Schritt erfolge "aus familiären Gründen" und per
sofort, teilte der Aufsichtsrat des Glücksspielkonzerns am Freitag
"mit Bedauern" mit. Neumann wird beschuldigt, mit der FPÖ vereinbart
zu haben, den FPÖ-Politiker Peter Sidlo zum Finanzvorstand der
Casinos zu machen, um dafür Glücksspiellizenzen zu bekommen. Neumann
bestreitet diesen Vorwurf.
"An den Vorwürfen ist nichts dran", hatte Neumann vor kurzem
bekräftigt. Er hoffe auf ein rasch verlaufendes
Ermittlungsverfahren. Am Ende werde nichts herauskommen. Sollte er
wider Erwarten doch angeklagt werden, müsste er den Chefsessel der
Novomatic verlassen, hatte er kürzlich in London am Rande einer
großen Glücksspielmesse gesagt.
"Im Namen von Unternehmensgründer Prof. Johann Graf sowie des
Aufsichtsrates der NOVOMATIC AG bedanke ich mich bei Herrn Mag.
Neumann für seinen großen Einsatz während der letzten sechs Jahre
als Vorstandsvorsitzender", sagte Aufsichtsratschef Bernd Oswald
laut Mitteilung. Neumann habe einen wesentlichen Beitrag für die
erfolgreiche Expansion des Konzerns geleistet und werde dem
Unternehmen für Aufsichtsratsfunktionen und als Berater für
internationale Projekte weiter zur Verfügung stehen.
Auf der Novomatic-Homepage war Neumann am Freitagnachmittag nicht
mehr als Vorstand zu finden. Neumanns bisherige Co-Vorstände Ryszard
Presch und Johannes Gratzl übernehmen die bisherigen
Vorstandsagenden von Neumann und führen ab sofort als Vorstandsteam
das Unternehmen.