RBI legt mehr für Kreditrisiko zurück, Anteil fauler Kredite sinkt
Zweistelliger Zuwachs im Kreditgeschäft 2019 - Aktie mehr als
4 Prozent im Plus
Bei der Raiffeisen Bank International (RBI) ist bei
zuletzt zweistelligem Kreditwachstum der Anteil fauler Kredite an
den Gesamtdarlehen weiter zurückgegangen. Im Jahr 2019 hat die Bank
allerdings netto mehr für allfällige Kreditausfälle aufgewendet: Die
Kreditrisikovorsorgen sind von 166 auf 234 Mio. Euro angestiegen.
Allein im vierten Quartal 2019 hat die börsennotierte RBI dafür
netto 154 Mio. Euro zur Seite gelegt, das war mehr als doppelt so
viel wie im dritten Quartal. Die Bank betrachtet die Risikokosten
nach wie vor als sehr niedrig, wie sie im Bericht zum vorläufigen
Abschluss 2019 schreibt.
Mit dem Abbau von ausfallgefährdeten Darlehen ("Non Performing
Exposures"/NPE bzw. "Non-Performing Loans") kam die Bank voran. Der
Anteil notleidender Kredite an den Gesamtkrediten ist im
abgelaufenen Jahr von 2,6 auf 2,1 Prozent (vorläufige Zahlen) zurück
gegangen, geht aus der heutigen Mitteilung hervor.
2019 wurden auch wieder Pakete fauler Kredite verkauft, gerade
auch im vierten Quartal habe es eine entsprechende größere Sanierung
gegeben, verlautete aus der Bank. Vor allem aber ist das
Kreditvolumen insgesamt stark gestiegen: Die Kundenkredite haben
2019 um knapp 13 Prozent auf 91,2 Mrd. Euro zugenommen. Die
Bilanzsumme lag bei 152,2 Mrd. Euro.
Es gibt auch wieder eine Reihe von Einmaleffekten, die die Zahlen
beeinflussen. Unter anderem gab es Rückstellungen infolge der
Rechtsstreitigkeiten um Frankenkredite in Polen, die negativ wirken.
Die Fremdwährungskredite hatte Raiffeisen nach dem Verkauf der
Polbank behalten. Einen Sonderertrag gab es aus dem Verkauf einer
Kreditkarten-Unit in der Slowakei.
Ihr hartes Kernkapital (CET1-Quote) bezifferte die Bank zum
Jahresende 2019 mit 13,9 (Vorjahr: 13,4 Prozent). Die
Eigenmittelquote (fully loaded) lag bei 17,9 (18,2) Prozent).
An der Wiener Börse legte die RBI-Aktie am Donnerstagvormittag um
mehr als 4 Prozent zu.