Betrug bei FACC: Rückholung von 10,8 Mio Euro aus China zeitaufwendig
Aber umsetzbar - Zeitlicher Ablauf noch mit Behörden
abzustimmen
Nachdem bei einem Staatsbesuch in China
eine Vereinbarung über die Entschädigung von Betrug betroffener
österreichischer Firmen in Höhe von 16 Mio. Euro unterzeichnet
wurde, freut man sich beim oberösterreichischen
Flugzeugkomponentenhersteller FACC über erwartete 10,8 Mio. Euro.
Diese stammen aus der Beute eines Geschäftsführer-Trickbetrugs gegen
das Unternehmen und sollen nun zurückfließen.
"Die Informationen aus China sind für uns sehr erfreulich und
bestätigen die FACC-Annahmen, dass die Rückführung der eingefrorenen
Gelder zwar zeitaufwendig aber umsetzbar ist", hieß es in einer
Pressemitteilung des Unternehmens am Montag, in der es sich auch für
die intensiven Bemühungen der österreichischen Behörden bedankte.
Der zeitliche Ablauf zur Rückführung sei mit den zuständigen
Behörden noch abzustimmen. Erst dann könne es dazu weitere
Informationen geben. "Da die in China eingefrorenen Gelder
bilanziert wurden, wird deren Rückführung für FACC einen positiven
Effekt auf die Liquidität haben, bei gleichzeitig erfolgsneutraler
Auswirkung", hieß es weiter.
FACC, mehrheitlich in chinesischer Hand, war Ende 2015 Opfer
eines "Fake President Fraud" (Geschäftsführer-Trickbetrugs)
geworden. Die Täter hatten sich in E-Mails gegenüber der Buchhaltung
als der Firmenchef ausgegeben und die Überweisung von 54 Mio. Euro
auf ausländische Konten veranlasst. Nach dem Auffliegen des Betruges
wurden die Finanzchefin und der Firmenchef gefeuert. Von Letzterem
verlangt das Unternehmen nun in einem Zivilprozess 10 Mio. Euro
Schadenersatz. Neben anderen Beschäftigten des Unternehmens wird ihm
vorgeworfen, kein ausreichendes Kontrollsystem geschaffen zu haben.
In dem Prozess bestätigte der neue Finanzvorstand, dass von der
Beute an chinesische Banken überwiesene rund 10,8 Mio. Euro geortet
und "eingefroren" worden seien, bevor sie den Betrügern in die Hände
fielen. Diese sollen nun zurückkommen.