Postchef Pölzl: Bis zu 80 Mio. Kapitalbedarf bei GraWe-Kooperation
"Das wird sich rentieren, indem wir viele Kunden gewinnen
werden, vor allem durch die flächendeckende Versorgung" -
Angebot der Brüll Kallmus Bank wird reduziert
Post-Generaldirektor Georg Pölzl sieht für die
angekündigte Kooperation mit der Grazer Wechselseitigen (GraWe) als
Finanzpartner einen Kapitalbedarf "in der Größenordnung von 70 bis
80 Millionen" in der Startphase. "Das wird sich rentieren, indem wir
viele Kunden gewinnen werden, vor allem durch die flächendeckende
Versorgung", sagte Pölzl heute (Dienstag) im Ö1-"Mittagsjournal".
"Im ländlichen Raum wird ja Finanzdienstleistung immer weiter
ausgedünnt", sagte Pölzl. "Wir streben an, ein spannendes, auch
digitales Angebot, ergänzt mit einem flächendeckenden Filialnetz
anzubieten."
Wie der Finanzbedarf dann nach dem Start wirklich aussehen werde,
"hängt sehr stark auch davon ab, wie schnell uns Kundengewinnung in
welchem Ausmaß gelingt und wie sich das Bankgeschäft entwickelt."
Wettbewerbsvorteile für die Post sieht Pölzl "sicherlich auf der
Kostenseite, weil wir zu sehr günstigen Bedingungen ein
flächendeckendes Filialnetz und Finanzdienstleistungen anbieten
können. Ich glaube, das ist unser Hauptvorteil."
Die Post übernimmt von der GraWe 80 Prozent der Spezialbank Brüll
Kallmus. Das bisherige Angebot der Brüll Kallmus, etwa mit
Anleiheemissionen auf dem Kapitalmarkt, "werden wir in dieser Form
nicht aufrecht erhalten", sagte Pölzl. "Wir zielen hier auf
Überweisungsfähigkeit, auf Konten und auf Finanzprodukte, die wir
mit Partnern anbieten werden. Also wir streben nicht an, dieses
Angebot selbst auch zu produzieren, sondern werden uns hier auf
verschiedene Partner stützen, und das Interesse dafür ist sehr, sehr
groß."