Squeeze-Out: Vonovia bietet conwert-Kleinaktionären 17,08 Euro in bar
Abfindungsangebot unter Schlusskurs von Freitag - ao. HV
voraussichtlich am 29. August
Der deutsche Wohnungskonzern Vonovia, der im
März die österreichische conwert übernommen hat, macht sich nun
daran, die Kleinaktionäre des heimischen Immo-Unternehmens
loszuwerden. Am Sonntagabend wurde das Barangebot für den
Streubesitz im sogenannten Squeeze-Out-Prozess veröffentlicht. Mit
17,08 Euro je Aktie liegt es etwas unter dem Schlusskurs der
conwert-Aktie vom Freitag (17,175 Euro).
Der Barabfindung im Gesellschafter-Ausschlussverfahren liege ein
Unternehmenswertgutachten der Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
zugrunde, teilte conwert in einer Aussendung mit. Vonovia und der
Verwaltungsrat von conwert haben den gemeinsamen Bericht gemäß
Gesellschafter-Ausschlussgesetz beschlossen. Die Richtigkeit des
gemeinsamen Berichts und die Angemessenheit der Barabfindung
unterliegen noch einer Prüfung durch PwC Wirtschaftsprüfung GmbH als
gerichtlich bestellter sachverständiger Prüfer.
Die außerordentliche Hauptversammlung von conwert, auf der die
Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf den
Hauptgesellschafter beschlossen werden soll, wird voraussichtlich am
29. August 2017 stattfinden.
Vonovia hatte die an der Wiener Börse im ATX notierte conwert im
März 2017 um rund 2,7 Mrd. Euro übernommen. Damals hatte Vonovia
bereits 93,09 Prozent der Aktien und Stimmrechte der conwert
Immobilien Invest SE erhalten. Das Baroffert lag bei 16,16 Euro je
Aktie.
Durch den Zusammenschluss entsteht ein Unternehmen mit einem
kombinierten Portfolio von rund 355.000 Wohnungen. Die rund 24.500
Wohnungen von conwert liegen vor allem in Leipzig, Berlin, Potsdam,
Dresden und Wien. Vonovia (früher Deutsche Annington) ist der größte
deutsche Wohnungskonzern.