Deutsche Kartellwächter bestrafen Edelstahlfirmen mit 205 Mio. Euro
voestalpine diente als Kronzeuge und zahlt kein Bußgeld
Das deutsche Bundeskartellamt hat gegen sechs
Edelstahlunternehmen, einen Branchenverband und zehn verantwortliche
Personen eine Geldstrafe von in Summe rund 205 Mio. Euro wegen
illegaler Preisabsprachen und des Austauschs wettbewerblich
sensibler Informationen verhängt, wie die Behörde heute, Donnerstag,
mitteilte. Die voestalpine diente als Kronzeuge und geht daher
straffrei aus.
Das Kartellverfahren wurde mit einer branchenweiten Razzia im
November 2015 infolge eines Kronzeugenantrags des
oberösterreichischen Stahlkonzerns, zu dem der ehemals eigenständige
Edelstahlerzeuger Böhler-Uddeholm gehört, eingeleitet. "In Anwendung
der Bonusregelung des Bundeskartellamtes wird gegen die voestalpine
keine Geldbuße verhängt", erklärte die Behörde.
Bei den betroffenen Unternehmen handelt es sich um die
ArcelorMittal Commercial Long Deutschland GmbH (Köln), die
Dörrenberg Edelstahl GmbH (Engelskirchen), die Kind & Co.
Edelstahlwerke GmbH & Co.KG (Wiehl), die Saarstahl AG (Völklingen),
die Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG (Lindlar) und die Zapp Precision
Metals GmbH (Schwerte). Weiters abgestraft wurde die
zwischenzeitlich aufgelöste Edelstahl-Vereinigung e.V. Gegen vier
weitere Unternehmen und einen Verband dauern die Ermittlungen laut
Bundeskartellamt noch an.
(Schluss) kre/itz
ISIN AT0000937503
WEB http://www.voestalpine.com