Post lotet Alternativen zur Kooperation mit BAWAG aus
Kündigungsmöglichkeit am Jahresende mit Wirkung Ende 2020
Die Post lotet für ihr Bankgeschäft Alternativen zur
aktuellen Kooperation mit der BAWAG P.S.K. aus, schreibt der
"Standard". Anlass ist die Möglichkeit, den grundsätzlich
unbefristet laufenden Vertrag Ende 2017 mit Wirkung per Ende 2020 zu
kündigen. Wobei Post-Sprecher Michael Homola betont, dass die Post
mit der Zusammenarbeit zufrieden sei und aus heutiger Sicht keine
Kündigung plane.
Die BAWAG wollte auf APA-Nachfrage keine Stellungnahme abgeben.
Man betreibe derzeit ein gemeinsames österreichweites Filialnetz und
stehe im laufenden Kontakt, hieß es lediglich.
Die Gründung einer eigenen Bank dementiert Homola zwar, aber er
bestätigt, dass die Post nach "Alternativszenarien" sucht. "Denn wir
wollen auch in Zukunft ein Bankgeschäft haben", so Homola zur APA.
Laut "Standard" hat die Post im Juni eine von der Beratungsfirma
PwC erarbeitete Ausschreibung versendet, um Interessenten für eine
Partnerschaft zu finden. Dabei gehe es um Varianten, die von der
Nutzung von Postfilialen, über ein Joint Venture mit der Post bis
zur Hereinnahme strategischer Investoren reichten.
Zwischen Post und BAWAG gibt es schon länger unterschiedliche
Auffassungen zur korrekten Provisionshöhe. Flossen früher noch um
die 80 Mio. Euro im Jahr, so werden heuer nur mehr 50 Mio. Euro
erwartet, was sich aus dem Rückgang des Schaltergeschäfts durch
Online-Banking erklären lässt. Die Post macht aber geltend, dass die
Kundenbetreuung durch verschärfte Regulierung deutlich aufwendiger
geworden ist. Die Entscheidung über die "richtige" Vergütung liegt
derzeit bei einem Schiedsgericht.
Die BAWAG plant laut zahlreichen Medienberichten im Herbst einen
Börsengang.
(Schluss) tsk/sp
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