VBV hat EVN-Pensionskasse übernommen
Übertragung abgeschlossen - EVN: Für Mitarbeiter ändert sich
nichts - Marktführer VBV will heuer die 10-Mrd.-Euro-Grenze
beim verwalteten Vermögen überschreiten
Die Übertragung der
EVN-Pensionskasse an die VBV-Pensionskasse ist nun abgeschlossen.
Die Transaktion wurde kürzlich durch die Finanzmarktaufsicht
genehmigt, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Für die
Mitarbeiter ändere sich im Alltag praktisch nichts, so EVN-Vorstand
Stefan Szyszkowitz. Für die VBV ist der Zukauf ein weiterer
Meilenstein im Ausbau der Marktführerschaft.
Die VBV-Gruppe komme damit ihrem Ziel näher, heuer beim
verwalteten Vermögen die 10-Mrd.-Euro-Grenze zu knacken, sagte
VBV-Chef Andreas Zakostelsky zur APA. Im Vorjahr stiegen die Assets
under Management der Gruppe, zu der eine Pensionskasse und eine
Vorsorgekasse gehören, um 7 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro. Mit der
EVN-Pensionskasse kommen nun rund 170 Mio. Euro dazu.
Die Pensionskasse des niederösterreichischen Versorgers hat 3.282
Kunden, davon beziehen 959 bereits eine Pension. Die
VBV-Pensionskasse hatte im Vorjahr rund 290.000 Kunden. Gründe für
die Übertragung sind laut EVN unter anderem die Konzentration auf
das Kerngeschäft, zudem werde das Pensionskassengeschäft immer
komplexer, etwa durch mehr Regulierungen. "Mit der Entscheidung,
unsere Pensionskasse zu verkaufen, haben wir uns entschlossen, die
betriebliche Altersvorsorge unserer Mitarbeiter in die Hände eines
Unternehmens zu legen, das darauf spezialisiert ist", so Szyszkowitz
in der Pressemitteilung.
Die Veranlagungserträge der VBV Pensionskasse haben sich im
ersten Halbjahr gut entwickelt. Die Performance sei per Ende Juni
bei 4,2 Prozent gelegen, so Zakostelsky zur APA. Im Gesamtjahr 2016
waren es 3,4 Prozent. Weitere Zukäufe hat man aktuell nicht in der
Pipeline.
Der Pensionskassenmarkt habe sich in den vergangenen Jahren
Schritt für Schritt konsolidiert. Aktuell gibt es in Österreich fünf
überbetriebliche und fünf betriebliche Pensionskassen. Zakostelsky
verwies puncto betrieblicher Pensionskassen auf steigende
Regulierung und Konzentration der Unternehmen auf das Kerngeschäft.
Fünf überbetriebliche Pensionskassen sind seiner Ansicht nach
adäquat. Die größten drei überbetrieblichen Pensionskassen hätten
beim verwalteten Vermögen zusammen einen Marktanteil von rund 85
Prozent. Die fünf betrieblichen Pensionskassen kamen insgesamt auf 6
Prozent Marktanteil.
Das Neugeschäft in der Branche laufe stetig, aber nicht
dynamisch. Für die betriebliche Altersvorsorge brauche man die
Politik und die Sozialpartner, um gemeinsam im Sinne der
Österreicher in die Breite zu gehen. Derzeit sei rund ein Viertel
der unselbstständig Beschäftigten im Pensionskassensystem, das Ziel
einer Verdoppelung in den nächsten fünf bis zehn Jahren sei ein
Gebot der Stunde.
Die fünf überbetrieblichen Pensionskassen in Österreich sind laut
Fachverband der Pensionskassen: Allianz Pensionskasse AG, die
APK-Pensionskasse AG, Bonus Pensionskassen AG, Valida Pension AG und
die VBV-Pensionskasse AG. Die fünf betrieblichen Pensionskassen
sind: Bundespensionskasse AG, IBM Pensionskasse AG, Porsche
Pensionskasse AG, Sozialversicherungspensionskasse AG und Valida
Industrie Pensionskasse AG. Bereits zu Jahresbeginn ist die
betriebliche Pensionskasse der Villacher Halbleiter-Gruppe Infineon
mit rund 4.000 Begünstigten auf die Allianz Pensionskasse übertragen
worden.
(Schluss) itz/sp/cs
ISIN AT0000741053
WEB http://www.evn.at