Das Geld sei der Maximalbetrag gewesen, den die internen Vorgaben zugelassen hätten. Die höheren Zinsen seien dabei nicht entscheidend gewesen. "Wir haben kein Risiko gesehen. Die Bank wurde ausgewählt, weil sie ein konservatives Geschäftsmodell hatte", so Haslacher im "Kurier". Es habe nie Auffälligkeiten gegeben und Frequentis habe sich auf die uneingeschränkten Testate der Wirtschaftsprüfer verlassen. "Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass da etwas nicht stimmen könnte."
Der Betrag war knapp ein Drittel des Cashbestandes. Personelle Konsequenzen werde es nicht geben, insbesondere der Finanzvorständin Sylvia Bardach "kann man die wenigsten Vorwürfe machen und man darf nicht vergessen, sie ist ja auch Eigentümerin. 20 der 30,9 Millionen entfallen ja auf die Familie Bardach", so Haslacher. Die Investoren hätten den Verlust abgehakt und seien froh, dass das laufende Geschäft nicht betroffen ist. "Und wir haben noch immer 51 Millionen Cash."
Auch im Fluggeschäft verbuchte Frequentis im ersten Halbjahr mehr Auftragseingang. Die Kunden hätten aus den Anschlägen in New York 2011 (9/11) gelernt: Damals wurden Projekte gestoppt, bis zum Wiederhochfahren sind dann aber zwei Jahre verloren gegangen. Außerdem hätten in der Coronakrise viele Mitarbeiter Zeit für neue Projekte.
Ein Risiko für Frequentis wäre es, wenn Behörden wegen der Milliardenausgaben wegen Corona Aufträge kürzen. "Wir beobachten aber die Budgets der Kunden drei bis fünf Jahre in die Zukunft, und da sehen wir momentan keinen Rückgang bei Budgets oder Auftragsvergaben", so Haslacher in der "Kleinen Zeitung".
(Schluss) tsk/sp
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