zum Originalbeitrag

>Ich halte das Wahlergebnis von 2016 für einen Unfall, wie er
>zwar einmal passieren kann, aber selten zweimal hintereinander.
>
>2016 gingen die Proteststimmen an Trump. 2020 eher nicht mehr,
>weil den Amtsinhaber zu bestätigen ist kein Protest. Dazu die
>Stimmen der Religiösen. Ich glaube, einige davon haben
>mittlerweile erkannt, daß Trump kein guter Christ mehr wird.
>
>Und das reicht eigentlich schon. Das letzte Wahlergebnis war
>ziemlich knapp.

Interessante Unternehmung dieses Threads, eine Abstimmung über eine Abstimmung zu machen.
Das entspricht fast der Bemühung des Börse-Spielers, nicht die Sachlage, sondern die Mehrheitsmeinung zur Sachlage richtig einzuschätzen. Denn darin liegt eine Gewinnchance, zumindest kurzfristig, wie im Poker.

Und ja, ich teile Hagens Meinung, dass 2016 ein Unfall war. Nicht im Sinne eines Versehens, sondern im Sinne einer statistischen Streuung, die hier quasi quantenmechanisch einen Tunneleffekt für auch das weniger Wahrscheinliche in die Welt des Faktischen gestattete.
Ich erinnere mich da an eine Diagnose meines Hausarztes über ein Hautphänomen, das er als zeckenbedingte Lyme-Borreliose einschätzte. Es gäbe zwar auch exotischere differentialdiagnostische Möglichkeiten, aber das Wahrscheinliche käme eben öfters vor. Das Plakative der Aussage imponierte mir.

Die möglicherweise schon nachhaltige Einstufung - auch der US-endemischen Bevölkerung - zum identifikationswidrigen Prollstatus ihres Präsidenten, lässt sich mittlerweile als zunehmend verfestigend einschätzen.

Die erst kürzlich von Trump geäußerte Distanzierung von seiner spirituellen Herkunft aus der Presbyterianischen Kirche
https://orf.at/stories/3186806/
wird ihm im christlichen Hochadel wohl den Vorwurf von spirituellem Opportunismus einbringen.
„Obwohl ich als Kind in einer presbyterianischen Kirche konfirmiert wurde, betrachte ich mich jetzt als einen nicht konfessionellen Christen“
Er scheint sich also erst im Rahmen der Coronavirus-Pandemie zu einer Erfahrungsvertiefung in Richtung seiner Glaubenskonkretisierung hinreißen gelassen zu haben. Was ihn wohl auch in der Stammwählerschaft, die fundamental nachhaltigen Purismus zu schätzen weiß, als Neureichen einstufen wird.

Es könnte also, im Gegensatz zur angstgetriebenen Vorsicht der Vorhersagen, zu einem Erdrutschsieg von Biden kommen, was einen Pendel-Gegenausschlag zum Trump'schen Glücksfall aus 2016 darstellen könnte.
Da kann Trump dann mit Einsprüchen und Anfechtungen schnell aufgeben müssen, wenn es unknapperweise nicht um 20, sondern um 200 oder mehr Wahlmänner geht.

  

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