zum Originalbeitrag
>Soweit ich als Nichtmediziner das
verstanden habe ist der >PCR-Test nicht in der Lage eine akute Infektion zu erkennen, >er
erkennt nur vorhandenes Virenmaterial, das kann aktiv oder >inaktiv sein (eine Infektion sich
also anbahnen, im Gange oder >bereits abgeklungen sein, de facto).
Bezüglich False
Positives nach überstandener, eventuell symptomloser Infektion wären statistische Daten interessant. Dazu
die Definition "Genesener":
- Nach einer Krankenhausbehandlung gilt eine Person als
genesen, wenn sie 48 Stunden keine Beschwerden mehr hatte und zwei Testungen auf das Virus negativ
waren.
- Personen, die nicht im Krankenhaus waren, gelten nach Rücksprache mit dem
betreuenden Arzt frühestens 14 Tage nach Symptombeginn als genesen, wenn sie ab diesem Zeitpunkt
mindestens 48 Stunden symptomfrei waren. In diesem Fall erfolgt kein weiterer Test auf das
Virus.
Im ersten Fall müsste es genug Daten geben. Negativ können die Tests nach einer
Infektion nur sein, wenn sie eben nicht auch (häufig) auf inaktives Virenmaterial ansprechen. Bei
Hospitalisierten = schwer Erkrankten wäre auch zu erwarten, dass sie mehr (inaktives) Virenmaterial in
sich tragen. Im zweiten Fall könnte es natürlich sein, das jemand nur positiv getestet wird, weil er
in der Vergangenheit (unbemerkt?) infiziert war. Für die Statistik wäre das wie ein verspätet gemeldeter
Fall. Für den Einzelnen und dessen Umfeld wäre es natürlich blöd. Sofern im Umfeld symtomloser positiv
Getesteter - wenn auch nur vereinzelt - weitere Fälle auftreten, ist das ein Indiz, dass die Infektion
wohl doch nicht (weit) in der Vergangenheit lag und allgemein, dass solche Positivfälle nicht unbedeutend
sind. Wie viele Fälle es gibt, bei denen eine noch nicht ausgebrochene Infektion von einem Test
erkannt wird und der Betroffene weiterhin symptomlos und vor allem nicht infektiös bleibt, ist nicht
bekannt. Auch da gilt: Wenn es - wenn auch nur vereinzelt - später zu Ansteckungen kommt, kann man
symptomlose Positivfälle nicht ignorieren.
>> Und wie käme man zu einer Aussage über
die >Infektiosität? >Über Verifizierung ob das Virenmaterial aktiv oder nur >Restbestände sind - mittels alternativer Testmethoden. Das sollte theoretisch mit
Antikörper-Test möglich sein. Die sind aber weniger genau und würden wohl nicht als Widerlegung einer
aktiven Infektion anerkannt werden.
>... während man Symptomlos auch nicht viel >emittieren kann (namentlich ohne Husten/rinnender Nase) Einige Cluster hat es aufgrund von
Chor-Treffen gegeben. Dort würde ich auch weniger offensichtlich Erkrankte erwarten, weil es sich mit
Husten oder rinnender Nase nicht so gut singt. Singen (und lautes Reden bzw. Schreien) vor allem bei
längerem Zusammensein in schlecht gelüfteten Räumen können ziemlich sicher auch durch Symptomlose zu
Ansteckungen führen.
>Ich kann doch kein >Screening wollen, wenn ich nicht sicher
sein kann dass die >ergebnissse passen die da herauskommen... Man kann aber auch kein
Screening mit weniger sensiblen Tests wollen, weil man damit keine Sicherheit für Kunden/Geschäftspartner
vermitteln kann.
>Ich hinterfrage weiterhin, ob es sinnvoll ist, sich symptomlos >und ohne Indikation (also Kontakt zu einem SARS-COV19 >Positiven) zu so einer Teststraße zu
begeben. Da wäre auch interessant wie groß der Anteil solcher Tests an allen gemeldeten Testungen
ist. Die von manchen genannten 80% Symptomlosen beziehen sich ja vor allem auch auf Tests im Umfeld von
Erkrankten (symptomlos oder mit Symptomen) und nicht nur auf "freiwillige" Testungen.
>Überlastete Labors entwickeln Testmethoden mit Zusammenlegung >von zahlreichen Proben, um
dem Aufkommen begegnen zu können. >In einem derartigen Umfeld leidet die Reliabilität
natürlich >nochmals. Das machen nicht nur überlastete Labors, weil das eine Standardmethode
ist, über die auch schon zu Beginn der Pandemie berichtet wurde. Damals machte sie aber keinen Sinn. Wenn
man 10 Proben zusammenlegt und jede 5. positiv ist, ist die Methode eher nachteilig. Wenn aber nur 1% der
Proben positiv ist, wird durchschnittlich nur jeder 10. Test zusammengelegter Proben positiv sein und für
diesen muss man die zugrunde liegenden Proben nochmal einzeln testen. In diesem Beispiel also 20 Tests
für 100 Proben bei praktisch gleicher Qualität und falls automatisiert auch nicht anfälliger für
menschliche Fehler.
>Schwierig bleibt es natürlich, insbesondere auch wegen der >mangelnden objektivierbarkeit der Zustände und Symptomatiken. >Da hat man evtl. schon gerne
einen negativen Test, ich kanns >verstehen. Aber was bringt einem das einen Tag und 3 >unbekannte Kontakte später? Dem Einzelnen bringt es wenig, außer es werden immer wieder Tests
gemacht, wie bei besonders wichtigen Mitmenschen (z.B. Politikter im Wahlkampf ). Für das Contact
Tracing kann es vorteilhaft sein. Wer vor 3 Tagen negativ war, kommt wohl nicht als Infektionsquelle in
Frage.
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