zum Originalbeitrag

was sich seit februar (200 dollar) und september (140 dollar) getan hat:

temporär gesperrt wurde man immer häufiger,
wegen irgendwelcher keywords, die aus dem kontext gerissen wurden,
beispiele die worte geil, neger (in wien für pleite verwendet),
die worte verletzen die facebook-standards

temporär gesperrt wurde man auch wegen politischer aussagen,
z.b. die amerikaner hätten den indianern land weggenommen
oder putin würde selenski gleichzeitig als schwul und nazi bezeichnen,
diese aussagen seien hate speech.

in den letzten wochen wurden wegen angeblichen verdachts auf hacking wegen unüblicher verwendung des facebook-kontos (nutzung durch ein anderes gerät? suche nach begriffen, nach denen man vorher nie gesucht hat?) und 1 - 2 tage später wegen verletzung der facebook-standards in meinem bekanntenkreis fast alle facebook-konten gelöscht,
anfangs angeblich temporär, beim zweiten mal endgültig, bzw. nach
abfrage von identitätsnachweisen und telefonnummer (wozu? wenn das konto unmittelbar nach eingabe automatisch gelöscht wird? was machen die mit den telefonnummern und passkopien?) automatisch (da hatte kein mensch die möglichkeit, da noch einzugreifen, ging in sekundenbruchteilen unmittelbar nach eingabe) endgültig.

das betrifft alte konten und neu angelegte konten gleichermaßen, wobei die neuen konten keine 2 tage überleben, auch wenn praktisch nichts eingegeben wird außer z.b. ein kurzer seriöser kommentar auf der seite einer österr. tageszeitung zur russischen teilmobilisierung.

es dürfte so sein (habe ich so auch von anderen fb-usern gehört), dass es reicht, wenn man einen kommentar als spam meldet (je mehr, desto besser), aufgrund dieser meldungen wird der nutzer automatisch als spammer gelöscht, mitsamt all seinen beiträgen. man kann also nicht diskutieren, sobald irgend ein leser eine andere meinung vertritt. social media stelle ich mir anders vor. social media, das wär sowas wie aktien-online ... facebook ist ganz klar eine themaverfehlung.

sehr schlimm ist es mit werbung geworden. wenn zwischen dem (in einem früheren beitrag bereits genannten) gesponsertem beitrag einer französischen milliardärswitwe (einmal hatten die echt das bild der maria fekter, ehemals österr. finanzministerin, dabei, sie konnte allerdings kein einziges wort deutsch, sprach nur fließend französisch, daher ist die kommunikation im sand verlaufen) und der tausendsten einschaltung von (na ja, ich glaubs nicht, dass er das persönlich ist) jeff bezos, der mir seine neue amazonkryptowährung empfiehlt, gegen ein erstmaliges investment von lediglich 250 euro, die annonce eines braven regionalen it-unternehmens geschaltet ist, das einen mitarbeiter sucht, dann ... denkt man sich als werbekonsument, das kann ja gar nicht seriös sein, denn welches seriöse unternehmen wirbt in diesem umfeld?

sehr schlimm ergeht es auch unternehmen, die als ersatz oder ergänzung ihrer eigenen website eine facebook-seite nutzen. blöd zuallererst, dass kunden glauben, über facebook mit ihnen kontakt aufnehmen zu können, meist (wegen datenschutz und so) geht über facebook eh keine richtige kommunikation, und auch die mitarbeiter sind oft von fremdfirmen, die kaum eine ahnung von der branche haben, aber wenn es eine facebook-seite gibt, glaubt der kunde, der auf facebook ist, über diese auch mit dem unternehmen kommunizieren zu können. leider werden auch unternehmen (von verärgerten kunden? von konkurrenten?) gemeldet, und plötzlich ist deren seite geschlossen. egal wieviel die in den aufbau und betrieb dieser seite investiert haben. so ist es einer fluglinie ergangen, mit der ein familienmitglied grad wegen dringender angelegenheit (flug stand bevor, konditionen waren aber falsch ausgewiesen) im chat war. wie man später erfahren hat, hat facebook die seite temporär stillgelegt, man arbeite aber daran, die seite zurückzubekommen. dummerweise hatte diese fluglinie, vielleicht um die eigene it zu entlasten, als kontakt nur den facebook-chat angegeben.

leid tun mir all diejenigen, die viele jahre zeit und energie in den aufbau ihres facebook-auftritts investiert und teils wertvolle gruppen aufgebaut haben, auf einmal sind sie weg, mitsamt allen ihren beiträgen und sonstigen bewegungen seit anbeginn ihrer facebook-existenz. möglicherweise möchte fb nur platz schaffen und diese alten langen datenansammlungen loswerden, dagegen spricht aber, dass auch ganz neue gelöscht werden, ohne dass sie überhaupt die chance bekommen, sich eine fb-existenz aufzubauen.

ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass mein freundes- und bekanntenkreis zwischen 50 und 60 und überwiegend männlich (frauen wurden aber auch gelöscht) ist. vielleicht will sich facebook verjüngen und lieber die tiktok-generation an bord haben statt der alten? müsste man noch probieren, falls man einen 20jährigen dazu bewegen kann, sich bei facebook zu registrieren. eher nicht.

ganz tragisch ist es, wenn keine anderen kontaktmöglichkeiten beizeiten ausgetauscht worden sind, wenn man also den freunden auf facebook (so sie noch dort sind) nicht mitteilen kann, was passiert ist, und dass man gerne auf anderen kanälen mit ihnen in kontakt bleiben würde (was eh nicht funktioniert, ein facebooker lässt sich ja nur zurück zum alten email bringen, wenn auch er aus facebook entlassen worden ist). wenn ein fb-freund plötzlich fehlt, denkt sich der gelernte fb-user: aha, der hat mich blockiert, ok, wie er will, dann eben nicht.

dann noch was zum datenschutz: obwohl man den zugriff auf die inhalte des referenz-emailkontos nicht erlaubt hat, greift facebook ungeniert dort zu, es werden von facebook z.b. menschen als freunde vorgeschlagen, mit denen man irgendwann per email kommuniziert hat, interessanterweise bei häufigkeitsnamen sogar genau die person, mit der man kommuniziert hat, da muss immens viel datenanalyse dahinterstehen, die würde ja nicht einmal ich unter vielen namensgleichen herausfinden). und wer nicht eingeloggt ist, wer aber einmal auf einem gerät eingeloggt war, da sieht jeder nachfolgende, der das gerät benutzt, bei eingabe der facebook-seite sofort das profil des nutzers samt der zahl der eingegangenen benachrichtigungen, da kann man z.b. erahnen, wann der nutzer (egal wo) das letzte mal auf diesem profil eingeloggt war. ganz ohne bezug zum nutzer, man muss mit ihm nicht einmal befreundet sein oder so. bei facebook gibts auch kein sicherheitsausloggen nach gewisser zeit der nichtnutzung, sogar nach abschalten des pcs ist man beim wiedereinschalten wieder eingeloggt. blöd, wenn es auf einem gerät war, das nicht das eigene ist, und man konnte sich aus technischen gründen nicht ausloggen, wie es immer wieder mal vorkommt.

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jetzt bin ich soweit, dass ich mich mit dem gedanken trage, das so vielgeschimpfte telegram auszuprobieren, weil facebook kein soziales medium mehr sein will.

oder das voriges jahr als direktester konkurrent von facebook in einem börsebrief empfohlene snap ... da weiß ich aber leider noch gar nichts drüber.

metaverse? wenn auch nur ein hiesiger politiker oder ein hiesiges unternehmen darüber nachdenkt, dort zu investieren, bin ich als wähler oder kunde weg von denen. rausgeschmissenes geld, totale abhängigkeit ein metaverse-leben lang von der gunst von meta, egal wieviel geld man da reinschießt. ich werde da sicher nie reingehen. hab bei facebook genug gesehen, das wird nie funktionieren, wenn man die nutzer bis in die kleinsten details der wortwahl lückenlos überwacht und das ahndet. wer wählt freiwillig das leben in einer diktatur?