Editiert am 14-04-06 um 02:47 PM durch den Thread-Moderator oder
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Um nicht länger den schönen Auflösungsthread strapazieren zu müssen, gründ ich meinen
eigenen Glaubens-, Liebe-, Ethik-, Religions- und Moral-Thread.
Es ist notwendig, denn die
Umwälzungen von Geschichte, Wirtschaft, Technik und Gesellschaft bringen es mit sich, daß sich uns immer
neue Fragen stellen, auf die uns "unsere" Kirchen keine Antworten geben können oder wollen.
Zeus hat mich ja bereits zum Blasmusiker gestempelt, was mich dazu veranlaßt, die Lehre des Jäger und
Sammler nächer zu erklären.
Beginnen wir mit den friedlichen Dingen:
Es ist Ostern, und
wir Christen feiern das mehr oder weniger, zumindest einige von uns tun fasten. Aber was ist Fasten?
Muß Fasten weh tun?
Ist der, der fastet, ein besserer Mensch als der, der nicht fastet?
Wem bringt es etwas, daß man fastet?
Mir bringt es etwas:
Wie in anderen spirituellen
Gemeinschaften dieser Welt bedeutet das Fasten "Selbstbeherrschung" und Reinigung des Körpers von den
Giften der Völlerei.
Das Fleisch ist willig, aber der Geist ist stark:
Ich kann nein
sagen, wenn mich ein Schnitzel anlacht!
Und ich bereue es nicht. Ich fühle mich wohl
dabei. Ich fühle mich als Herrscher über meinen Geist und Körper.
Wahrscheinlich liegt das
daran, daß wir mit "Ja"-Sagen erzogen worden sind: "Bist Du auch schön brav? Dann kriegst eine
Schokolade." Na ja, die Geschichte vom ungerechten Nikolaus kennt Ihr ja alle, der die Wertvorstellungen
des J&S wie ein Kartenhaus zusammenbrechen hat lassen, indem er dem bravsten Buben der Pfarre am
wenigsten gegeben hat.
Zurück zum Thema: Das bißchen Fasten, das ich mir gönne, bereitet mir
ein bißchen Freude, weil ich sehe, daß ich kann, was ich will: abnehmen.
Daß ich meinen Körper
beherrsche, freut mich allerdings für mich selbst, ich führe das asketische Leben nicht, weil es mir von
anderen vorgeschrieben wird. Die Askese ... na, ich verlaß mal für den Augenblick dieses Thema, denn wenn
in einem Wort "käse" enthalten ist, kann ich nimmer klar denken, da erscheinen mir Emmentaler und andere
Sorten und tanzen lustig vor meinem geistigen Auge herum ...
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Zum Thema Ostern:
Gebt den Kindern ihre
Schoko-Osterhasen, eßt hart gekochte Eier, es macht Freude, einmal im Jahr!
Ich wünsche Euch
allen schöne Ostern, begeht sie besinnlich und denkt an den Zweck.
Ostern ist so ziemlich der
Höhepunkt des Kirchenjahres, es möge gebührend gefeiert werden. Allerdingst habe ich persönlich keine
Freude damit, daß Jesus gekreuzigt worden ist, und daß alles seinen Sinn hat, wage ich zu bezweifeln.
Kann ein unschuldiger Tod andere Menschen von ihren Sünden reinigen?
Und was ist die
"Erbsünde"? Ich habe nichts geerbt, ich habe keine Sünde, und wenn man sich die Gschrappen aller
Gesellschaftsschichten und Nationen anschaut: Sie sind alle gleich unschuldig. Verblendet werden sie erst
später, durch ihre Erzieher und Lehrer.
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Wenn
ich an Jesus denke, dann preise ich nicht seinen Tod. Man kann seine Weisheiten lesen, zu verstehen
versuchen, leben. Er war ja ein sehr vernünftiger Mensch, in Anbetracht der Moralvorstellungen jener Zeit
muß man auch als Nichtgläubiger annehmen, er sei von einem anderen Planeten gekommen.
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Daß der Sohn des Zimmermanns, der Fischer, von
Generationen von Lehrern nur als Feigenblatt für ihre eigenen Vorstellungen genommen wurde, ist eine
andere Geschichte.
Grauslich denke ich da an den Nationalfeiertag zurück, wo die katholische
Kirche die Hubertusmesse vor dem Stephansdom gefeiert hat, mit ausgestopften Wildtieren (Rehe, Hasen),
die einen Spielplatz für die Kinder gebildet haben. Die Stadtkinder sollten die Natur kennen und lieben
lernen.
Die Natur = Schöpfung lieben, indem ich sie ausstopfe? Mir stehen die Haare zu Berge.
Gut, in Österreich hat man ja sogar Menschen schon ausgestopft ins Museum gesteckt, das hiesige Volk
leidet unter einer extremen Geschmacksverirrung.
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Ich gehe weder zu einer Kreuzandacht noch zu
einer Osterfeier. Die Kirche hat sich von mir abgespalten, aber ich kann damit leben. Ich habe meine
Sakramente alle gesammelt im Ausland, von offiziellen Priestern. Von der römisch-katholischen Amtskirche
in Österreich brauche ich keine Schein-Sakramente mehr. Sie zählen eh nichts.
Warum ich das so
genau weiß, daß der österreichischen katholischen Kirche ihre Sakramente nicht heilig sind?
Es
gibt die standesamtliche Ehe, die man schließen kann, wenn man kleine behördliche Vorteile erwerben will:
Alleinverdienerabsetzbetrag, günstigere Steuerklasse bei Erbschafts- und Schenkungssteuer etc.
Es gibt in der Kirche das Heilige Sakrament der Ehe, die zu früheren Zeiten als unauflöslich galt, in
vielen Ländern heute noch. Heinrich der VIII. hat sogar seine Kirche abgespalten, weil der Papst ihm die
Scheidung nicht erlauben wollte.
Gut, das war die moralische Instanz der Kirche. Man sollte es
sich genau überlegen, ob man heiraten will.
Es gibt sicher heute auch Gründe, daß Menschen
auseinander gehen sollten. Wenn ein Partner den anderen grob ausnützt, bestiehlt, versklavt z.B. Oder
schlägt, etc.
Aber wenn die Kirche durch ein relativ einfaches Verfahren (lediglich ein paar
Hundert Euro Kosten entstehen) so gut wie jede Ehe auflösen kann, dann hat sie ihren Anspruch aufgegeben,
moralische Instanz zu sein.
- Kinderlosigkeit (wenn einer der Partner kein Kind bekommen
kann)
- Unreife
und andere Gründe kann man anführen. Wenn eine Ehe aufgrund von "Unreife"
aufgelöst wird, hindert das die Kirche aber nicht, der nächsten Ehe des "Unreifen" wieder den Segen zu
geben.
Was ist das "Ehefähigkeitszeugnis" wert, wenn es jeder bekommt, auch wenn er seine
erste Frau geschlagen hat, wenn er schwerer Alkoholiker ist etc.?
Und was ist Liebe?
Man
soll keine "Lust" empfinden, die Ehe soll lediglich der nüchternen Fortpflanzung dienen, aber ist es
nicht notwendig, seinen Partner zu lieben? Wer kein Kind bekommen kann, der soll vom Partner
zurückgelassen werden, der ist nicht ehefähig, er hätte kein Recht auf Liebe und eheliche
Gemeinschaft?
Wenn es so einfach geht, Ehen annullieren zu lassen, hat dieses Sakrament keinen
Wert.
Die Kirche spricht von der "hohen Schwelle der Unauflösbarkeit einer katholischen Ehe",
was so viele Leute abhält, den kirchlichen Segen zu begehren.
Ist die Schwelle wirklich zu
hoch? Wer heiratet, liebt sich im Normalfall, und da denkt er nicht daran, wie er wieder aus der Ehe
herauskommt, ohne vor Gott blöd dazustehen.
Ja, und Bischof Kapellari wünscht sich eine
"Abkehr von der Spaßgesellschaft", mehr Kinderproduktion. Ja, lieber Herr Bischof, es ist ein furchtbarer
Spaß, keine Kinder zu haben, unsereins ist schon um 20 Uhr in der Disco und tanzt die Nacht durch vor
lauter Happyness, wir genießen das Leben und saufen uns 7 Tage die Woche an, das macht Spaß!
(under construction - muß jetzt weg, meine Osterbesuche machen)