Tojners Montana Tech in den ersten drei Quartalen mit Gewinneinbruch
Periodenergebnis sank gegenüber
der Vorjahresperiode um fast 40 Prozent auf knapp 31 Mio. Euro - Umsatz legte um rund 30 Prozent auf 1,29
Mrd. Euro zu
Die Industriegruppe Montana Tech Components des heimischen Investors Michael
Tojner hat in den ersten drei Quartalen des Corona-Jahres 2020 unter dem Strich deutlich weniger verdient
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Periodengewinn brach um fast 40 Prozent von knapp 51 Mio.
Euro auf 30,7 Mio. Euro ein, wie dem aktuellen Quartalsbericht zu entnehmen ist. Der Umsatz der in der
Schweiz börsennotierten Gruppe indes verbesserte sich um 30 Prozent auf 1,29 Mrd. Euro.
In das erste
Quartal sei MTC noch wie geplant gestartet, heißt es im Ausblick des Unternehmensberichts, der seit
heute, Mittwoch, vorliegt. Ab dem zweiten Quartal hatte die Coronakrise den Angaben zufolge "eine
moderate Auswirkung" auf das Gesamtergebnis der Gruppe. "Aufgrund der diversifizierten Ausrichtung
erwarten wir, dass die negativen Auswirkungen auf die Aerospace Division teilweise oder zur Gänze durch
jene Divisionen kompensiert werden, die trotz der Umstände besser als budgetiert unterwegs sind", so das
Management. Unabhängig von der Covid-19-Krise sei die Unternehmensgruppe mit den Investitionen in den
hochkompetitiven Standorten, zusammen mit der Innovations- und Qualitätsführerschaft der einzelnen
Divisionen auch in schwierigem Umfeld "gut aufgestellt".
Der Gewinn vor Steuern (EBT)
verringerte sich heuer in den ersten neun Monaten (bis Ende September) um 8,9 Prozent auf 65,9 Mio. Euro.
Der Personalstand erhöhte sich aber um 17 Prozent auf 10.688 Mitarbeiter und beim Umsatz wurde die
Milliardenmarke geknackt.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte im Berichtszeitraum
um 31,3 Prozent auf rund 93,5 Mio. Euro zu. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg das Ergebnis
(EBITDA) um 35 Prozent auf 188,3 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge verbesserte sich per Ende September
gegenüber dem angepassten Vorjahreswert von 14,1 auf 14,6 Prozent, Die EBIT-Marge von 7,2 auf 7,3
Prozent.
Der Gruppenumsatz des Batterienherstellers Varta AG schnellte zum Vergleichszeitraum
des Vorjahres - auch dank der Akquisition der VARTA Consumer Batteries - um 160 Prozent auf 630,3 Mio.
Euro nach oben. Doch auch ohne der Übernahme hätte der Zuwachs immer noch 69,7 Prozent erreicht. Das
bereinigte Konzern-EBITDA sei um 181 Prozent auf 176,8 Mio. Euro gestiegen - ohne Akquisition von Varta
Consumer wären es 127,8 Prozent gewesen. Varta hob die Umsatz- und Ergebnisprognose an und rechnet nun
für das Gesamtjahr 2020 mit einem Umsatz von 840 bis 860 Mio. Euro, bei einem bereinigten EBITDA von 230
bis 235 Mio. und geplanten Investitionen von 290 bis 320 Mio.
Damit wird laut Eigenangaben bis
zum Ende 2021 eine Produktionskapazität für 300 Millionen Stück wiederaufladbare Lithium-Ionen
Microbatterien zur Verfügung stehen, und zwar zu geringeren Investitionskosten als zuletzt kommuniziert.
Mit der Akquisition der Varta Consumer Batteries werde Geschäftstätigkeit in die zwei Segmente
"Microbatteries & Solutions" und "Household Batteries" gegliedert. Varta werde den technologischen
Fortschritt in dem stark wachsenden Markt für True Wireless Stereoheadsets (TWS) mitgestalten.
Von der Coronakrise schwer in Mitleidenschaft gezogen ist hingegen die Luftfahrtsparte Aerospace. Ab
dem zweiten Quartal kam es bei der Division Aerospace heuer zu "deutlichen Umsatz- und
Ergebnisrückgängen, hervorgerufen durch die reduzierte Produktion in der Flugzeugindustrie". Eine
Erholung des Abnahmeverhaltens der Flugzeugindustrie wird nur sehr zögerlich, beginnend mit 2021,
erwartet. Positiv habe sich hingegen die Auftragslage entwickelt. Montana Aerospace habe den Zuschlag für
"sehr attraktive Auftragspakete, die im Jahr 2021 industrialisiert und ab 2022 zu deutlichen
Umsatzsteigerungen führen werden", erhalten.
Die Montana-Tech-Tochter Alu Menziken habe die
Auslastung des neuen rumänischen Werks auch weiterhin von Quartal zu Quartal verbessert, doch das
Planniveau habe noch nicht erreicht werden können - "mitunter aufgrund der negativen Auswirkungen der
Covid-19-Krise". Für das rumänische Werk hätten aber "attraktive Langzeitverträge für die E-Mobility"
gewonnen werden können. Auch für 2021 werde daher mit einer schrittweisen Verbesserung gerechnet.
Die Alpine Metal Tech habe durch die coronabedingten Reisebeschränkungen nicht alle geplanten
Auslieferungen durchführen können Mit einer "weiteren verhaltenen Bestelltätigkeit, speziell in der
Automotive Sparte", sei auch weiterhin zu rechnen. In Deutschland werde "eine weitere Konzentration der
Standorte" umgesetzt.
Der Kraftwerk-Zulieferkonzern Asta sei trotz der temporären
Werksschließungen in China im ersten Quartal und in Indien am Übergang zum zweiten Quartal "weiterhin
fast planmäßig unterwegs". Insbesondere die Entwicklung von Brasilien bezüglich der Ergebnisqualität sei
erfreulich - die Restrukturierungsschritte zeigen den Unternehmensangaben zufolge Wirkung.
Der
schweizerisch-kroatische Verpackungshersteller Aluflexpack hob den Umsatz in den ersten drei Quartalen um
14 Prozent auf 176,7 Mio. Euro an. Die Nachfrage nach Lebensmitteln, Tiernahrung und pharmazeutischen
Produkten sei während der Krise "auf einem soliden Niveau geblieben". Das Management präzisierte seinen
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 und rechnet nun mit der oberen Hälfte der erwarteten Umsatz- (220 bis
230 Mio. Euro) und bereinigten EBITDA-Prognose (32 bis 35 Mio. Euro). Im September gab Aluflexpack die
Übernahme eines polnischen Unternehmens für flexible Verpackungen bekannt, das sich auf den Markt für
Milchdeckel konzentriert und etwa 10 Mio. Euro Umsatz erzielt.