Folgendes als Beispiel zum Nachweis meiner Behauptung bez. Forum Mobilkommunikation (FMK).
Auszug
obenstehendem Artikel:
"Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand gibt es keine
wissenschaftlich belastbaren Hinweise auf eine Gefährdung von Tieren und Pflanzen durch hochfrequente
elektromagnetische sowie niederfrequente und statische elektrische und magnetische Felder unterhalb der
Grenzwerte“, zitierte das FMK von der Homepage des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz.
Eine
sofort widerlegbare Behauptung (vulgo Lüge):
Bundesamt für
Strahlenschutz
Eine der Lieblingspersonen, die das FMK auftreten lässt, ist Prof. Dr.
Alexander Lerchl von der Jacobs University Bremen, der unverblümt behauptet, dass es keinerlei Studien
gäbe, die schädigende Wirkungen nachweisen könnten. Ein Mann, der offenbar "Erkenntnisse" im Sinne seines
jeweiligen Auftragsgebers zu vermitteln weiß (s.u.).
Hier aus einer vom FMK organisierten
Veranstaltung mit u.a. einer Verteidigungsrede des Herrn Prof. Dr. Lerchl zugunsten der Harmlosigkeit von
HF-EMF und wo wider der Unbedarftheit entgegengesetzter Veröffentlichungen breiten Raum gegeben wird.
https://www.youtube.com/watch?v=t5J2n_HHxrk&authuser=0
Soweit, so unglaublich,
wer's angesehen hat.
Jetzt aber das Kuriosum an der Sache :
Prof. Dr. Lerchl, schon lange
ein Vertreter der Harmlosigkeit von Mikrowellenstrahlung, vertrat ja auch schon früher die Ansicht, dass
"aus biophysikalischen Gründen" nicht zu erwarten sei, "dass neben thermischen Effekten, die durch
Grenzwerte ausgeschlossen werden, weitere, bisher nicht bekannte Wirkungsmechanismen identifiziert
werden."
Im ersten Ansatz wollte ich seine mich für dumm verkaufende Interpretation von
physikalischen Tatsachen im Video zugunsten des Mobilfunks, die wohl nur auf Laienpublikum getrimmt war,
untersuchen.
Dabei ging mir ein Jackpot ins Netz:
Ich habe herausgefunden, dass ebendieser
Professor auf seiner Heim-Uni 2015 selber eine Studie herausgegeben hat (im Auftrag des Deutschen
Bundesamts für Strahlenschutz, wohlgemerkt), in der er genau das Gegenteil von seinen jetzigen
Behauptungen bewies! Volltreffer sondergleichen.
Link zur Studie an sich
Genau die Grenzwerte, die er jetzt so anpreist als
Garantie für den Schutz der Bevölkerung, hat er - kollateral und unbeauftragt - als im Ansatz irrelevant
bewiesen. Das verschweigt der Mann aber heute.
In der vorliegenden Replikationsstudie (s.u.)
bestätigen Lerchl und sein Forschungsteam erstens - noch dazu unter verschärften Bedingungen -
vollumfänglich Ergebnisse des Fraunhofer-Instituts aus dem Jahre 2010, wonach elektromagnetische Felder
im Hochfrequenzbereich (d.h. Strahlung, wie sie von Handys und Basisstationen ausgeht) tumorfördernde
Wirkungen auf Mäuse haben. Es ist damit unbestritten, dass Krebs durch Handys, WLAN, DECT-Telefone und
Mobilfunkantennen gefördert wird!
Lerchl stellte zweitens fest, dass "viele der tumorfördernden
Wirkungen unserer Studie bei niedrigen oder mäßigen Expositionsniveau ... festgestellt wurden, d.h.
deutlich unter den Expositionsgrenzwerten für Handynutzer".
Hier eine von mehreren
Zusammenfassungen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25749340) der Autoren zu eben dieser Studie
(übersetzt):
"Die überwiegende Mehrheit der In-vitro- und In-vivo-Studien ergab keine
krebserzeugenden Wirkungen der Exposition zu elektromagnetischen Feldern (RF-EMF), d.h. von
Mobiltelefonen und Basisstationen. Zuvor veröffentlichte Ergebnisse einer Pilotstudie mit karzinogen
vorbehandelten Mäusen deuteten jedoch auf tumorpromovierende Wirkungen von RF-EMF hin (Tillmann et al.,
2010). Wir haben eine Replikationsstudie unter Verwendung einer höheren Anzahl von Tieren pro Gruppe
durchgeführt und zwei zusätzliche Expositionsniveaus (0 (Schein), 0,04, 0,4 und 2 W / kg SAR)
eingeschlossen. Wir konnten die ursprünglich gemeldeten Ergebnisse bestätigen und erweitern. Die Zahl der
Tumoren der Lunge und der Leber bei exponierten Tieren war signifikant höher als bei schein-exponierten
Kontrollen. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Lymphome durch Exposition signifikant erhöht sind.
Ein klarer Dosis-Wirkungs-Effekt fehlt. Wir nehmen an, dass diese tumorfördernden Effekte durch
Stoffwechselveränderungen aufgrund der Exposition verursacht werden können. Da viele der tumorfördernden
Wirkungen in unserer Studie bei niedrigen bis mäßigen Expositionswerten (0,04 und 0,4 W / kg SAR)
beobachtet wurden und damit deutlich unter den Expositionsgrenzwerten für Benutzer von Mobiltelefonen
lagen, müssen weitere Studien durchgeführt werden, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu untersuchen.
Unsere Ergebnisse könnten helfen, die wiederholt gemeldeten vermehrten Fälle von Gehirntumoren bei
starken Nutzern von Mobiltelefonen zu verstehen."
Eine weitere Veröffentlichung von Prof.
Dr. Lerchl in dieser Causa:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0006291X15003988
Die
Studie stammt noch dazu aus dem goldenen Zeitalter vor 5G, wobei man dem weniger geschulten
Publikum sagen muss, dass die veränderte Technik von 5G (Bündelung, höhere Frequenzbänder, wegen der
geringeren Reichweite wesentlich größere Senderdichte) weder eine vergleichbare noch überprüfbare
Anwendbarkeit existierender Grenzwerte zulässt, die hier damit rein technisch bereits Makulatur (Deutsch
für Augenauswischerei) sind.