Nachdem es nun lange Zeit ruhig um Kryptowährungen gewesen ist, hat sich in den letzten Monaten & Wochen
einiges getan. Bitcoin steigt & steigt und langsam merkt man, dass die Leute wieder beginnen zu reden.
Ich habe mich lange von diesem thema ferngehalten, bis mein Sohn versucht hat, mich über Bitcoin
aufzuklären. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg bisher ;-)
Ich bleibe was ein Investment angeht
weiterhin vorsichtig.
Interessant fand ich allerdings die Sichtweise über
Bitcoin (im unteren Drittel wo es nähere Infos gibt) dass dieser von der Bauweise her wohl gar nicht
dazu geeignet ist, den Euro oder US-Dollar zu ersetzen, sondern eine Art digitales Gold sein soll. Dass
ein Staat das zulassen würde, halte ich auch für wenig plausibel.
Das macht für mich
tatsächlich mehr Sinn, als die Meinung typischer Krypto-"Gurus", die davon überzeugt sind, dass Bitcoin
tatsächlich anstelle der aktuellen Währungen genutzt werden wird.
Mich würde allerdings
interessieren, ob es tatächlich jemanden gibt, der davon überzeugt ist, dass wir in 30 Jahren
ausschließlich mit Kryptowährungen zahlen werden? Falls ja, was spricht dafür?
Lange haben Politiker versucht Bitcoin und andere Kryptowährungen klein zu reden und zu ignorieren aber
das Interesse und die Nachfrage ist weltweit groß. Ich glaube tatsächlich, dass es wahrscheinlich ist,
dass wir in 30 Jahren oder noch früher ausschließlich mit digitalen Währungen zahlen werden. Schon heute
gibt es viele Shops und Dienstleister, die Bitcoins oder Paypal akzeptieren. Man nehme z.B. die vielen
Online Casinos oder Hotels, bei denen man damit bezahlen kann. Aktuell plant auch Facebook (2 Mrd.
Nutzer) einen eigenen Coin aufzubauen. Die Vorteile: Die Coins sind unabhängig und lassen sich nicht von
Politikern manipulieren, sie sind sicher bei der Übertragung und die Anzahl ist limitiert, so dass keine
Hyperinflation auftreten kann. Außerdem kann man per App sehr schnell und bequem bezahlen ohne Bargeld
dabei haben zu müssen. Besonders in China wird schon heute größtenteils per Handy statt mit Bargeld
bezahlt und das ist erst der Anfang.
Ich halte es ebenso für möglich, dass Kryptowährungen im von dir vorgegebenen Zeitraum nach und nach
Fiat-Währungen verdrängen.
Bitcoin wurde erfunden als krasses Gegenmodell zu Fiat-Währungen.
Fiat-Währungen sind inflationär und ungedeckt. Bitcoin hingegen hat eine feste Ausgabegrenze (maximal 21
Millionen Bitcoins werden geprägt). Ebenso kann die Zukunft des Bitcoin nur durch einen demokratischen,
mehrheitlichen Konsens der Miner bestimmt werden und nicht von den Launen von Notenbankern und
Politikern.
Die 20er Jahre werden vermutlich geprägt sein vom Kampf der Staaten gegen den
Machtverlust auf Grund immer weiterer Verbreitung von Kryptowährungen. Allerdings ist der Staat hierbei
relativ machtlos - es wird sich immer ein Steuerparadies finden, das beispielsweise Wechselstuben für
Bitcoin beherbergen wird. Schließlich lässt sich mit diesem Geschäftsmodell sehr gutes Geld verdienen.
In den 30er Jahren könnte es dann zu einer neuen Denkweise in der Politik kommen. Nationalbanken
werden beginnen, Kryptowährungen statt den immer mehr schwächlnden Fiat-Währungen als Reserven
einzulagern. So mancher Staat könnte sogar in das Mining einsteigen.
Spätestens mit diesem
Richtungswechsel, werden Kryptowährungen auch zwangsläufig in unser aller Alltag kommen.
Wenn
es darum geht, welche Kryptowährung sich langfristig durchsetzt, so bin ich derzeit der Meinung das
Bitcoin langfristig "der King" bleibt. 1) Hat Bitcoin noch immer mit Abstand die beste "brand
recognition". 90% der Bevölkerung kennen Bitcoin, allerdings weniger als 1/3 die zweitgrößte
Kryptowährung Ethereum. 2) Wurden in den vergangenen zwei Jahre große Fortschritte in Bezug auf
Transaktionsgebühren und "Second Layer" Technologien gemacht 3) Arbeiten sehr viele Entwickler
"ehrenamtlich" an Bitcoin. In der Bitcoin Community geht es (im Gegensatz zu vielen Kryptowährungen die
durch ICOs veröffentlicht wurden) nicht ums schnelle Geld, sondern um die bestmögliche Lösung.
Bitcoin - Fiatgeld-Ersatz ausgeschlossen? 
