CA Immo für 2010 vorsichtig optimistisch nach Abwertungen 2008/09
Für Osteuropa
Rendite-Stabilisierung erwartet -Künftig jährlich
ein Zehntel Re- und Deinvestments geplant -
Dividenden-Start
für 2010 abhängig von operativem Geschäft und Bewertungen =
Wien (APA) - Nach den massiven Immobilien-Abwertungen in den
Jahren 2008 und 2009 in der gesamten
Branche, die die Ergebnisse
stark belastet haben, ist die CA-Immo-Gruppe für 2010 vorsichtig
optimistisch: Für Osteuropa, wo am stärkstem abgewertet werden
musste, erwarte man nun relativ
stabile Renditen mit entsprechend
stabilen Bewertungen, sagte Vorstandsdirektor Wolfhard Fromwald
am
Donnerstag im Pressegespräch zur Bilanz. In Deutschland und
Österreich sollten die Renditen
aufgrund steigender
Investmentvolumina sogar sinken. Der Vermietungsmarkt bleibe aber
herausfordernd, so Vorstandschef Bruno Ettenauer: "Firmen, die keine
Mitarbeiter einstellen,
brauchen auch keine neuen Büroflächen."
In der CA-Immo-Gruppe haben sich die
Neubewertungsverluste 2009 um
29 Prozent auf 137 (193) Mio. Euro verringert. Dementsprechend
konnte
das Minus beim Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) um 54 Prozent auf 135
(295) Mio. Euro
reduziert und der Konzernjahresverlust im selben
Ausmaß auf 135 (295) Mio. Euro gesenkt werden. Die
Immo-Abwertungen
fielen praktisch nur im Osten an, Österreich und Deutschland dagegen
seien mit
plus minus Null stabil gewesen, so Fromwald. Die gesamte
CA-Immo-Gruppe verfügt über 3,5 Mrd. Euro
Immobilienvermögen; davon
ist ein Vermögen von 2,4 Mrd. Euro (oder 1,38 Mio. m3) vermietet.
Das "klassische" Immobiliengeschäft - die Mieterlöse - blieben mit
177 (175) Mio. Euro
stabil. Zusammen mit einem positiven Ergebnis aus
Immo-Verkäufen von 19 (29) Mio. Euro wurde ein
Nettoergebnis (Net
Operating Income) von 164 (195) Mio. Euro erwirtschaftet; das EBITDA
stellte
sich auf 142 (138) Mio. Euro. Zu den 19 Mio. Euro
Positiv-Ergebnis aus Immo-Verkäufen - durch
Veräußerungserlöse, die
über den Buchwerten lagen - kamen laut Fromwald nochmals knapp 4 Mio.
Euro, die sich im Bewertungsergebnis niederschlagen. Im Schnitt habe
man um 5 Prozent über
Buchwert verkauft. Insgesamt betrugen die
Verkaufserlöse 435 Mio. Euro; der Großteil davon wurde mit
358 Mio.
Euro in Deutschland erzielt, 77 Mio. Euro in Österreich. Das Ziel von
Verkäufen für
300 Mio. Euro wurde damit übertroffen. Für 2010 plane
man den Abstoß von Immos für 200 bis 250 Mio.
Euro, vor allem von
nicht ertragsorientierten Objekten. Mittelfrist-Ziel sei es, jährlich
zirka
10 Prozent des Bestands zu re- und deinvestieren.
Neu investieren will die CA-Immo-Gruppe
heuer 300 Mio. Euro, gut
100 Mio. Euro davon entfallen auf den Aufkauf des Streubesitzes der
Ost-Tochter CA Immo International, die von der Börse genommen und in
die Mutter reintegriert
werden soll. 2009 wurden per Saldo 291 Mio.
Euro investiert, im wesentlichen in laufende Projekte in
Deutschland.
Regional gesehen entfielen Ende 2009 von den Bilanzwerten der
CA-Immo-Gruppe 60 Prozent auf Deutschland, und der Schwerpunkt wird
sich künftig noch stärker
dorthin verschieben, sagte Ettenauer. 21
Prozent entfallen auf Österreich und 19 Prozent auf Ost-
und
Südosteuropa. Dieser niedrige Anteil sei mitentscheidend für den
Rückkauf des
Osttochter-Streubesitzes.
Nach der Hauptnutzungsart entfielen 54 Prozent der Bilanzwerte
auf
Büros, 7 Prozent auf Gewerbeflächen und Lager, 6 Prozent auf
Wohnungen, 5 Prozent auf
Hotels, 2 Prozent auf den Handel und 26
Prozent auf sonstige Nutzung.
Die
Eigenkapitalquote sei mit 40 Prozent nach wie vor sehr gut,
obwohl das Eigenkapital durch den
Vorjahresverlust auf 1,7 Mrd. Euro
gedrückt wurde, so Fromwald. Die Nettoverschuldung habe man im
Jahresverlauf um 7,5 Prozent auf 1,472 Mrd. Euro reduzieren können,
trotz laufender Investitionen
in Projektentwicklungen.
Ob die CA Immo bereits 2011 für das heurige Geschäftsjahr eine
Dividende zahlen wird, hängt laut Fromwald neben der operativen
Geschäftsentwicklung, die an sich
gut sei, auch von den Bewertungen
ab. Vor einigen Tagen hatte Fromwald in einer Zeitung
(WirtschaftsBlatt) avisiert, man könne sich die Einführung von
Dividendenzahlungen vorstellen,
sobald man "ordentliche" Gewinne
verdiene. Dies sei in einer Größe von 2,5 bis 3 Prozent des Net
Asset
Value (NAV) denkbar; demgemäß ergäbe sich - auf Basis des NAV von
Ende 2009 - eine
Ausschüttung von etwa 25 bis 30 Cent je Aktie. Ende
2009 betrug der NAV bei der CA Immo Anlagen
17,87 Euro/Aktie. Erste
Zahlen hatte die CA-Immo-Gruppe schon Mittwochabend bekanntgegeben,
gleichzeitig mit der Ankündigung des Osttochter-Rückkaufs.