GERHARD HOFER (Die Presse)

Die AUA wird noch heuer an die deutsche Lufthansa verkauft. Die Sperrminorität ist zum Glück nur ein Wahlkampf-Gag.

Die Politik hat den rotweißroten Sommerschlussverkauf eröffnet. Der Ministerrat hat den Verkauf der AUA endlich abgesegnet. Ab heute wird intensiv mit den interessierten Fluglinien verhandelt. Heißt es zumindest. Denn der Käufer steht bekanntlich schon längst fest. Aber alle tun so, als ob es eine Alternativen zur deutschen Lufthansa gäbe.

Da aber das politische Sommertheater ohnehin längst in eine Wahlkampf-Schmierenkomödie abgeglitten ist, regen solche Kleinigkeiten freilich keinen Menschen mehr auf. Vor laufenden Kameras wurde gestern noch immer ganz treuherzig beschworen, dass an einer rotweißroten Sperrminorität kein Weg vorbeiführt, dass die berühmten „25 Prozent und eine Aktie“ österreichisch bleiben. Es ist immer wieder interessant zu beobachten, wie abträglich sich Fernsehkameras auf das Kurzzeitgedächtnis von Politikern auswirken. Dieses Phänomen sollte man auch medizinisch untersuchen.

Denn tatsächlich steht im Privatisierungsauftrag der AUA nichts von einer ultimativen Sperrminorität. Dort wird diese nämlich lediglich als „Ziel“ formuliert. Auf gut Österreichisch: Wenn dann im Zuge der Verkaufsverhandlungen nichts daraus wird, kann man auch nichts machen.

Dann ist die Wahl geschlagen, ein paar Akteure sind längst von der politischen Bühne abgetreten – und die AUA ist endgültig befreit von den politischen Flugzeugentführern dieses Landes.

  

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