Ein gutes Ergebnis - auffallend der starke Rückgang der Bilanzsumme (im
Gegensatz zur Erste Bank,
die praktisch unverändert war)
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Ergebnis für das Geschäftsjahr
2009:
Bank Austria: 1,1 Milliarden Euro Nettogewinn trotz Marktturbulenzen
*
Betriebsergebnis um 10 Prozent auf neuen Rekordwert von 3,6 Milliarden Euro gesteigert
o
Operatives Kundengeschäft legt sowohl in Österreich als auch in CEE erneut zu
o
Betriebserträge um 6 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro gesteigert 1
o Handelsergebnis nach
negativem Vorjahr mit 326 Millionen Euro wieder positiv
o Betriebsaufwendungen um 8 Prozent
gesenkt, Cost/Income Ratio auf 49,9 Prozent verbessert
* Risikovorsorgen steigen auf 2,3
Milliarden Euro, können aber aus dem operativen Geschäft abgedeckt werden
* Sowohl
Österreichgeschäft als auch CEE-Division schreiben Gewinn
* Dank des Rekordergebnisses im
operativen Kundengeschäft erreicht der Konzernjahresüberschuss nach Abzug der Fremdanteile fast
Vorjahresniveau (minus 4 Prozent)
* Bank Austria bleibt mit 1,1 Milliarden Euro Nettogewinn
ertragsstärkste Bank Österreichs
* Core Tier 1-Quote nach Kapitalerhöhung ohne Staatshilfe auf
10 Prozent verbessert
Bank Austria Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko: "2009 war ein
schwieriges und herausforderndes Jahr mit außergewöhnlichen Belastungen. Unsere klare Ausrichtung auf das
klassische Kundengeschäft war der stabilisierende Faktor in der Krise. Besonders hervorzuheben ist, dass
wir im operativen Kundengeschäft mit einem Betriebsergebnis von 3,6 Milliarden Euro einen neuen
Rekordwert erreicht haben, zu dem sowohl das österreichische Kundengeschäft wie unsere CEE-Tochterbanken
beigetragen haben. Daher können wir die deutlich erhöhten Risikokosten aus eigener Kraft mit den Erträgen
aus dem operativen Geschäft mehr als abdecken, was einmal mehr die Risikotragfähigkeit und Profitabilität
unseres breit aufgestellten Geschäftsmodells beweist.
Mit 1,1 Milliarden Nettogewinn bleiben wir die
ertragsstärkste Bank des Landes. Und dank des Kapitaleinschusses unserer Mutter, der UniCredit Group, im
1. Quartal 2010, in Höhe von
2 Milliarden Euro ist die Bank Austria auch die eigenkapitalstärkste
Großbank des Landes.
Das gibt unseren Kunden Sicherheit und die Gewissheit, dass wir uns auch
weiterhin voll auf unsere Kernaufgabe konzentrieren können, nämlich Unternehmen und private Haushalte in
Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa zu finanzieren."
Die Positionen der Gewinn- und
Verlustrechnung (GuV)
Die stabile Entwicklung des operativen Geschäfts trotz des turbulenten
Jahresverlaufs bestätigt das breit diversifizierte Geschäftsmodell einer Universalbank mit klarem Fokus
auf das Kundengeschäft.
Der Nettozinsertrag stieg 2009 gegenüber dem Vorjahr leicht um 2
Prozent auf 4.733 Millionen Euro (2008: 4.657 Millionen Euro). Hingegen sanken die Dividenden und
ähnliche Erträge im Vergleich zum Vorjahr um 533 Millionen auf 54 Millionen Euro stark, wofür allerdings
ein Sondereffekt im Vorjahr den Hauptausschlag gab. Ende 2008 kam es im Zuge des Verkaufs der
Genussrechte an der B&C Stiftung zu einer Sonderausschüttung in der Höhe von 415 Millionen Euro, die in
dieser Position Berücksichtigung fand.
Der Zinsüberschuss lag unbereinigt, also ohne
Berücksichtigung des oben genannten Einmaleffekts, mit 4.877 Millionen Euro um 9 Prozent, bereinigt um
den "B&C-Effekt" 1 um 2 Prozent unter dem Vorjahr (2008: 5.367 Millionen Euro).
Der
Provisionsüberschuss gab im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 1.831 Millionen Euro nach (2008: 2.076
Millionen Euro), wofür das anhaltend schwache Wertpapiergeschäft den wichtigsten Grund darstellte.
Das Handelsergebnis, das im Vorjahr in Folge der globalen Finanzmarktkrise mit minus
418
Millionen Euro negativ war, weist mit 326 Millionen Euro wieder ein deutliches Plus aus.
Die
Betriebserträge sind im abgelaufenen Jahr gleich geblieben, bereinigt um den Einmaleffekt 2008 von 415
Millionen Euro aus dem Verkauf der Genussrechte an der B&C Stiftung, konnte eine Steigerung um 6 Prozent
auf 7.245 Millionen Euro (2008 bereinigt: 6.812) erzielt werden.
Die Betriebsaufwendungen
konnten gegenüber dem Vorjahr um 320 Millionen Euro oder 8 Prozent auf 3.615 Millionen Euro gesenkt
werden (2008: 3.935 Millionen Euro), wodurch sich die Cost/Income-Ratio um 4,6 Prozentpunkte auf 49,9
Prozent verbesserte. Diese Kostensenkung wurde sowohl in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa
erarbeitet, was einerseits auf kostengünstigere Prozesse und überregionale Synergien in den Back-Office-
und Verwaltungsbereichen und andererseits auf die Personalreduktionen in Zentral- und Osteuropa
zurückzuführen ist. Zwar war der Personaleinsatz in allen CEE-Ländern mit Ausnahme von Ungarn rückläufig,
der größte Anteil entfiel jedoch auf Kasachstan und Ukraine. In Kasachstan sank der Personalstand
aufgrund mehrerer Effizienzsteigerungsprogramme um 690, in der Ukraine kam es im Zuge der Reduktion der
regionalen Verwaltungszentren zum Abbau von 1.706 Vollzeitarbeitskräften.
Die solide
Performance im operativen Kundengeschäft auf der einen und die Verbesserung der Kosteneffizienz auf der
anderen Seite führten zu einem neuen Rekordwert beim Betriebsergebnis. Dieses konnte gegenüber dem
Vorjahr um 338 Millionen Euro bzw. um 10 Prozent auf 3.630 Millionen Euro gesteigert werden (2008: 3.292
Millionen Euro).
Nach einem leichten Rückgang Anfang 2009 nahm der Kreditrisikoaufwand im
Laufe des Jahres wieder zu. Dabei entwickelten sich Österreich und CEE, sowie die einzelnen Länder
innerhalb von Zentral- und Osteuropa, doch sehr unterschiedlich. In Summe stieg der Aufwand für das
Kreditrisiko im Jahresvergleich auf 2.267 Millionen Euro (2008: 1.012 Millionen Euro). Davon entfallen
549 Millionen Euro auf die österreichischen Geschäftsfelder, was einem relativ gesehen moderaten Anstieg
um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2008: 474 Millionen Euro) entspricht. In den CEE-Tochterbanken
erhöhte sich der Kreditrisikoaufwand auf 1.718 Millionen Euro (2008: 537 Millionen Euro). Dieser starke
Zuwachs konzentrierte sich jedoch auf einige wenige der insgesamt 18 Tochterbanken, die als Subholding
von Wien für die UniCredit Group gesteuert werden. So entfallen rund 55 Prozent sowohl des Zuwachses als
auch des absoluten Aufwands für das Kreditrisiko auf nur drei Länder: Kasachstan mit 499 Millionen Euro
(2008: 124 Millionen Euro), die Ukraine mit 228 Millionen Euro (2008: 89 Millionen Euro) und Russland mit
207 Millionen Euro (2008: 77 Millionen Euro). In diesem Zusammenhang ist es wichtig anzumerken, dass der
doch beträchtliche Anstieg des Kreditrisikoaufwands durch das ungebrochen gute operative Geschäft
abgedeckt werden konnte.
Das Finanzanlageergebnis lag mit 113 Millionen Euro deutlich unter
dem Vorjahr (2008: 344 Millionen Euro), was vor allem auf die sinkenden Beteiligungserträge
zurückzuführen ist. So war der Anteil am laufenden Ergebnis der polnischen Tochterbank um 131 Millionen
Euro niedriger als 2008. Darüber hinaus fielen im Unterschied zum Vorjahr keine nennenswerten
Veräußerungsgewinne an, während selbige im letzten Jahr 109 Millionen Euro zum Finanzanlageergebnis
beitrugen.
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte: Nach den hohen Goodwill
Abschreibungen im Vorjahr (2008: 1.027 Millionen Euro) ergab die Werthaltigkeitsprüfung 2009 bis auf 19
Millionen Euro - überwiegend für die CJSC UniCredit Securities, vormals ATON - keinen weiteren
Goodwill-Abschreibungsbedarf.
Ausgehend vom Betriebsergebnis in Rekordhöhe von 3.630 Millionen
Euro abzüglich des gegenüber dem Vorjahr noch höheren Saldos der nicht-operativen Positionen von minus
2.296 Millionen Euro (2008: 1.787 Millionen Euro) errechnet sich ein Ergebnis vor Steuern von 1.335
Millionen Euro, (2008: 1.505 Millionen Euro).
Der Gewinn für 2009 (Anteil am
Konzernjahresüberschuss ohne Fremdanteile) beläuft sich auf 1.102 Millionen Euro, womit die Bank Austria
weiterhin die ertragsstärkste österreichische Bank bleibt und der trotz der wirtschaftsbedingt
außerordentlichen Belastungen mit minus 4 Prozent nur marginal unter dem Konzernjahresüberschuss des
Vorjahres liegt (2008: 1.144 Millionen Euro).
Aus diesem Ergebnis errechnen sich folgende
Finanzkennzahlen:
* Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern beträgt 9,4 Prozent.
*
Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern verbesserte sich auf 8,1 Prozent (2008: 7,8 Prozent)
*
Die Cost/Income-Ratio wurde auf 49,9 Prozent gesenkt (2008: 54,4 Prozent).
* Die
Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko in Prozent des Zinsüberschusses) ist auf 46,5 Prozent gestiegen (2008:
18,8 Prozent).
* Die Tier 1 Quote (bezogen auf alle Risiken) verbesserte sich unter
Einrechnung der
2 Milliarden Euro Kapitalerhöhung auf rd. 10,4 Prozent (2008: 6,82 Prozent,
Jahresende 2009 ohne Kapitalerhöhung 8,68 Prozent) berechnet nach Basel II .
* Die
Kernkapitalquote Core Tier 1 (bezogen auf alle Risiken) verbesserte sich unter Einrechnung der 2
Milliarden Euro Kapitalerhöhung auf rd.10,0 Prozent (2008: 6,52 Prozent, Jahresende 2009 ohne
Kapitalerhöhung 8,32 Prozent) berechnet nach Basel II.
* Der Gewinn je Aktie beträgt 5,45 Euro
(2008: 5,66 Euro) bezogen auf die im Jahresdurchschnitt im Umlauf befindliche Aktienzahl von 202
Millionen Stück in 2009.
Die Divisionen im Detail
Die Bank Austria weist ihr Ergebnis in
vier Divisionen aus: Retail, Private Banking, Corporate & Investment Banking (CIB) und die CEE Banking
Division. Dazu kommt das Corporate Center.
Die Retail Division betreut Privat- und
Geschäftskunden in Österreich. Obwohl also vollkommen auf das klassische Bankgeschäft ausgerichtet,
konnte sich die Division Retail den Auswirkungen der Finanzmarktkrise und der Rezession nicht vollständig
entziehen. Nachfrageseitig ist die starke Zurückhaltung gegenüber Wertpapieranlagen und komplexen
Produkten zu nennen und das Niedrigzinsumfeld belastete das Passivgeschäft. Schließlich führte die
konjunkturelle Entwicklung zu einem Anstieg der Kreditrisikovorsorgen. Angesichts dieses herausfordernden
Umfelds entwickelte sich die Division Retail vergleichsweise stabil, wozu insbesondere auch die
fortgesetzte Effizienzsteigerung und das professionelle Risikomanagement beitrugen. Dennoch blieb das
Ergebnis 2009 deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Allerdings ist im Vorjahresvergleich zu
berücksichtigen, dass ab Anfang September die Überleitung wohlhabender Privatkunden an die Private
Banking Division begonnen wurde, um sie mit größerer Spezialisierung ihren Bedürfnissen entsprechend
betreuen zu können.
Insgesamt verringerte sich das Betriebsergebnis im abgelaufenen Jahr um 14
Prozent auf
319 Millionen Euro (2008: 370 Millionen Euro). Die Kreditrisikovorsorgen stiegen im
selben Zeitraum um 17 Prozent auf 243 Millionen Euro und belasteten entsprechend das Ergebnis vor
Steuern, das mit 84 Millionen Euro um 47 Prozent unter dem Vorjahr liegt (2008: 159 Millionen Euro).
Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern belief sich auf 10,2 Prozent (2008: 19,6 Prozent), die
Cost/Income-Ratio auf 71,6 Prozent (2008: 69,9 Prozent).
Auf der Ertragsseite erwies sich der
Nettozinsertrag als stabile Stütze: Mit 711 Millionen Euro war er nur um 3 Prozent niedriger als 2008.
Das Kreditgeschäft entwickelte sich angesichts des Umfelds erstaunlich gut. Insbesondere
Wohnungsbaufinanzierungen sowie mittel- und langfristige Kredite konnten gut gehalten werden. Hingegen
wurden von den Kunden kurzfristige Überziehungen und Gewerbekredite stark reduziert. Einen wesentlichen
Erfolgsbeitrag leistete auch im abgelaufenen Jahr das Kostenmanagement, im Rahmen dessen die
Betriebsaufwendungen um 52 Millionen Euro oder 6 Prozent auf 807 Millionen Euro reduziert werden konnten.
Damit konnte die konjunkturelle Ertragseinbuße etwa zur Hälfte ausgeglichen werden. Dazu trug
insbesondere der sinkende Sachaufwand bei, der in der bewährten Zusammenarbeit mit unserem
spezialisierten Back-Office Dienstleister Administration Services erzielt wurde, der mittlerweile in die
UniCredit Business Partner S.p.A. eingebracht worden ist.
Division Private Banking: Mit dem
Ziel einer umfassenden und ganzheitlichen Betreuung der vermögenden Privatkunden wurde das gesamte
Private Banking Know-how in der Division Private Banking gebündelt, um den gewachsenen Ansprüchen der
Kunden noch besser zu entsprechen. Die Neuorganisation der Division wurde im Vorjahr mit der
Reintegration der Bank Privat in die Bank Austria und der Überleitung von Privatkunden mit einem
Anlagepotenzial von mindestens 500.000 Euro aus anderen Bereichen in die Private Banking Division
erfolgreich abgeschlossen.
Die Betriebserträge lagen im abgelaufenen mit 111 Millionen Euro um
1 Prozent über dem Vorjahresergebnis (2008: 110 Millionen Euro). Die Betriebsaufwendungen konnten trotz
der internen Reorganisation mit 78 Millionen Euro exakt auf Vorjahresniveau gehalten werden. Das
Betriebsergebnis der Division Private Banking konnte um 5 Prozent auf 33 Millionen Euro gesteigert werden
(2008: 32 Millionen Euro). Das Finanzanlageergebnis war ausgeglichen, doch ergibt sich hier ein Rückgang
um 9 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr, die als Buchgewinne auf Investments realisiert worden waren.
Das Ergebnis vor Steuern war mit 33 Millionen Euro exakt um diesen Einmaleffekt geringer als im Vorjahr
(2008: 42 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) vor Steuern lag bei 22,8 Prozent (2008:
25,4 Prozent), die Cost/Income-Ratio verbesserte sich im Jahresvergleich auf 69,9 Prozent (2008: 70,9
Prozent)
Die Total Financials Assets (das gesamte für Kunden verwaltete Vermögen) der Division
Private Banking erhöhten sich im Jahresverlauf um 17 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Auch die
Schoellerbank, die weiterhin als eigenständige Marke geführt wird und im zuvor genannten Betrag enthalten
ist, verzeichnete eine Steigerung um 2 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Vom Gesamtvolumen der Division
entfallen 38 Prozent auf Direkteinlagen, 30 Prozent auf Assets under Management (Vermögensverwaltung und
gemanagte Produkte) und 32 Prozent auf Assets under Custody (Depotgeschäft).
Corporate &
Investment Banking (CIB): Mit dem Ziel noch größerer Kundennähe und unter dem Motto "one face to the
customer" wurden ab Mitte 2009 die beiden bisherigen Divisionen "Corporate Banking" und "Markets &
Investment Banking" zum neuen Geschäftsfeld "Corporate & Investment Banking" zusammengeführt. Die voll
konsolidierte UniCredit CAIB AG wurde im Laufe von 2009 auf jene Handelsbereiche außerhalb des
kundennahen Geschäfts konzentriert und im Februar diesen Jahres zum konzerninternen Verkauf an die
UniCredit Bank, München (ehemals HVB), vorbereitet. Diese Transaktion unterliegt den notwendigen
aufsichtsrechtlichen Genehmigungen und soll am 1. Juni 2010 vollzogen werden.
Durch die
Kombination des kommerziellen Firmenkundengeschäfts mit dem kundenorientierten Handel zur neuen Division
CIB entsteht ein noch leistungsstärkeres und kundenorientierteres Geschäftsfeld. Die Firmenkunden der
Bank Austria - also Unternehmen, Institutionelle und der öffentliche Sektor - sollen insbesondere von
kürzeren Entscheidungswegen der umfassenden Betreuung aus einer Hand profitieren: ganz gleich, ob es nun
um klassische bilanzwirksame Produkte, kommerzielle Dienstleistungen, die Nutzung des internationalen
Netzwerks der ganzen UniCredit Group oder um Kapitalmarkttransaktionen geht.
Die
Betriebserträge konnten aufgrund des um 16 Prozent höheren Zinsüberschusses und des nach einem Fehlbetrag
im Vorjahr wieder positiven Überschusses der zinsunabhängigen Erträge um
66 Prozent oder 656
Millionen Euro auf 1.657 Millionen Euro deutlich gesteigert werden
(2008: 1.001 Millionen Euro). Die
Betriebsaufwendungen der CIB Division waren hingegen mit
477 Millionen Euro um 3 Prozent niedriger
als im Vorjahr (2008: 490 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis war daher 2009 mit 1.179 Millionen Euro
mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (2008: 510 Millionen Euro). Der Kreditrisikoaufwand lag mit 306
Millionen Euro zwar um 15 Prozent über Vorjahr (2008: 266 Millionen Euro), das Ausbleiben von
Großinsolvenzen und das professionelle Risikomanagement haben jedoch dazu beigetragen, dass der Anstieg
in Grenzen gehalten werden konnte. Im Pro-forma-Vergleich mit dem Krisenjahr 2008, in dem hohe
Marktwertberichtigungen im Handelsergebnis zu verkraften waren, ist das Ergebnis vor Steuern mit 797
Millionen Euro fünfmal so hoch (2008: 159 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern (ROE)
verbesserte sich auf 10,5 Prozent (2008: 2,1 Prozent). Die Cost/Income-Ratio konnte auf 28,8 Prozent
gesenkt werden (2008: 49 Prozent).
In einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konnte
die CEE Banking Division ihr Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr auf 2.668 Millionen Euro weiter
verbessern (2008:
2.508 Millionen Euro). Trotz dieser sehr soliden operativen Performance konnten
sich die
CEE-Tochterbanken den Auswirkungen der Krise nicht gänzlich entziehen: der
Kreditrisikoaufwand verdreifachte sich, und in der Folge ging das Ergebnis vor Steuern auf 915 Millionen
Euro zurück (2008: 2.025 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern lag bei 9,2 Prozent
(2008: 21,5 Prozent), die Cost/Income-Ratio verbesserte sich deutlich auf 42,2 Prozent (2008: 47,0
Prozent).
Die Bank Austria fungiert als Drehscheibe für das Bankennetzwerk der UniCredit Group
in Zentral- und Osteuropa. Als Subholding steuert die Bank Austria das Bankennetzwerk in CEE, das mit
über 52.000 MitarbeiterInnen und mehr als 2.750 Geschäftsstellen in 18 Ländern eine führende Stellung
einnimmt.
Die außergewöhnliche Situation am Bankenmarkt erforderte einen klaren Schwerpunkt
auf Risikomanagement und Kosteneffizienz. Der Fokus lag auf einer Verbesserung der Prozesse und
Strukturen, beinhaltete aber auch Personalabbau (vor allem in der Ukraine und in Kasachstan). Dies führte
zu einer deutlichen Verbesserung der Cost/Income-Ratio, einer optimierten Position in den lokalen Märkten
und macht unsere Tochterbanken für einen raschen Neustart bereit, sobald sich die Marktbedingungen wieder
verbessern. Diese entschlossene Vorgangsweise machte sich bezahlt: Auch 2009, im zweiten Jahr der Krise,
erzielten alle CEE-Tochterbanken mit Ausnahme Kasachstans positive Ergebnisse. Eine der Folgen der
schwierigen Marktsituation war die Verdreifachung der Kreditrisikovorsorgen, die jedoch im Jahr 2009
ihren Höhepunkt erreicht haben sollten und durch das gute Betriebsergebnis voll abgedeckt werden
konnten.
"Während der Krise haben unsere Tochterbanken ihre Stärke und Stabilität bewiesen.
Mit Ausnahme von Kasachstan haben alle positive Ergebnisse erzielt und damit einen maßgeblichen Beitrag
zum guten Jahresergebnis unserer Gruppe geleistet. Auf Basis des soliden Potenzials in Zentral- und
Osteuropa erwarten wir mit Beginn der wirtschaftlichen Erholung höhere Wachstumsraten in der Region als
in den westeuropäischen Ländern. 2010 liegt unser Fokus klar auf dem weiteren organischen Wachstum, wofür
wir mit dem größten Bankennetzwerk in der Region hervorragend aufgestellt sind. Wir werden in
ausgewählten Ländern weiter investieren und planen die Eröffnung von rund 100 neuen Filialen, um unsere
Präsenz weiter zu verbessern", sagt Federico Ghizzoni, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bank
Austria.
Die Bilanz
Die Bilanzsumme der Bank Austria belief sich zum 31. Dezember 2009
auf 194,5 Milliarden Euro
und war damit um 12 Prozent niedriger als zum Vorjahresultimo (31.12.2008:
222,2 Milliarden Euro). Die Gründe für den Rückgang im Jahresverlauf waren neben der Marktentwicklung,
vor allem die starke Einschränkung des aktiv- wie passivseitigen Interbankgeschäfts sowie die bewusste
Reduktion des Eigenhandels.
Wie schon in der Bilanz zum 31. Dezember 2008 werden im
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen zusammengefasst und
gemäß IFRS 5 in je einer aktiv- wie passivseitigen Position "held for sale" ausgewiesen. In dieser
Position werden die Investmentbank UniCredit CA IB AG und die UniCredit CA IB Securities UK Ltd.
ausgewiesen. Die im Vorjahr "zur Veräußerung gehaltenen" Brokergesellschaften in Polen und Russland sowie
die anderen CEE-Einheiten der CAIB bleiben aufgrund einer Vorstandsentscheidung von September 2009 in der
Bank Austria. Die zum Jahresende und in den Vorquartalen ebenfalls unter "held for sale" ausgewiesene
Card Complete GmbH ist nicht mehr enthalten, weil der Verkaufsprozess angesichts unzureichender Angebote
im September 2009 eingestellt wurde.
Auf der Aktivseite waren die Kundenforderungen mit 123,6
Milliarden Euro um 8,3 Mrd Euro
oder 6 Prozent niedriger als vor einem Jahr (31.12.2008: 131,9
Milliarden Euro). Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen um 3,1 Milliarden Euro bzw. 15 Prozent auf
23,1 Milliarden Euro
(2008: 20,0 Milliarden Euro). Die Handelsaktiva reduzierten sich um 8 Prozent
auf 4,1 Milliarden Euro (2008: 4,5 Milliarden Euro).
Auf der Passivseite erklärt im
Wesentlichen der Rückgang der Position "zur Veräußerung gehaltene Vermögensgruppen" zusammen mit dem
sinkenden Interbankgeschäft und dem Rückgang der Handelspassiva die Abnahme der Bilanzsumme. Die
Kundeneinlagen stiegen um
2 Prozent auf 97 Milliarden Euro (2008: 95,2 Milliarden Euro), die
verbrieften Verbindlichkeiten sanken um 12 Prozent auf 28,8 Milliarden Euro (2008: 32,6 Milliarden
Euro).
Die Primärmittel, also die Summe aus den beiden Positionen, belaufen sich auf 125,9
Milliarden Euro bzw. 64,7 Prozent der Bilanzsumme. Damit waren die Kundenforderungen zu mehr als 100
Prozent durch das Primärmittelaufkommen gedeckt.
Das Eigenkapital betrug zum Jahresultimo 14,4
Milliarden Euro (2008: 14,2 Milliarden Euro). Ende 2009 lag die Tier 1 Quote bezogen auf das Kreditrisiko
gemäß Basel II bei
9,76 Prozent (2008: 7,70 Prozent). Die Tier 1 Quote bezogen auf alle Risiken
verbesserte sich auf 8,68 Prozent (2008: 6,82 Prozent) und die Kernkapitalquote ohne Hybridkapital - Core
Tier 1 stieg auf 8,32 Prozent (2008: 6,52 Prozent).
Durch die Stärkung der Eigenkapitalbasis
der Bank Austria in Höhe von 2 Milliarden Euro durch die UniCredit Group mit Beschluss der
außerordentlichen Hauptversammlung vom 4. März ergeben sich folgende Kapitalquoten per 31. 12. 2009: Die
Tier 1 Quote bezogen auf alle Risiken verbessert sich auf rd. 10,4 Prozent. Die Kernkapitalquote ohne
Hybridkapital Core Tier 1 bezogen auf alle Risiken verbessert sich auf rd. 10,0 Prozent.
Der
Personalstand der Bank Austria Gruppe inklusive der bei Tochtergesellschaften der UniCredit Group in
Österreich beschäftigten MitarbeiterInnen beläuft sich zum 31. Dezember 2009 auf 63.218 MitarbeiterInnen
(FTE; Stand 31. 12. 2008: 67.002 MitarbeiterInnen). Davon waren 10.886 Vollzeitarbeitskräfte (FTE) in
Österreich und 52.332 FTE in den CEE-Ländern beschäftigt.