Editiert am 03-11-06 um 00:03 AM durch den Thread-Moderator oder
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>Apropos, seit der Großen Österreichischen Stromlösung
>fliegen zwischen EVN
und Wienstrom
>gar nicht mehr die Fetzen
>... zu ruhig schon zwischen
>den
beiden, seit Jahren, irgendwie
>unheimlich ...
>
naja der pröll und der
häupl ....
die stromkrieg wienstrom vs. evn (umlandgemeinden wie großenzersdorf, bisamberg,
bzw. im süden bis baden hängen am wiener netz) war irgenwann in den 80er oder so -> dafür zahlst in
diesen gebieten doppelzt gebrauchsabgabe (für wien und nö da ja die benutzten leitungen sowohl über
wiener als nö-gebiet laufen)
als dann ende der 90er die vorgängergesellschaften zur jetzigen
energieallianz (die wiederum ein baustein für die brösl darstellt) haben sich anfangs einige
alteingesessene in beiden unternehmen geweigert mitzuziehen (bzw. habens nicht unterstützt)
verbund ist dzt. so ziemlich der günstigste aber
- preiserhöhung per 1.1.2007 um 0,5 ct/kWh ->
!!!! knapp 12%
- trotzdem verschwendet verbund geld aus persönlichen eitelkeiten
->
börsepreise aktuell für 2007
baseload: 56,33 €/MWh
peakload: 83,76 €/MWh
annahme: kunden
mit 60% baseload: 67,3 €/MWh entspricht 6,73 ct/kWh
d.h. sie könnten den strom an der börse um
40% höher (im vgl. zu den ab 1.1.2007 gültigen 4,8 ct/kWh) verkaufen
lt.
verbund-presseaussendung im juni beliefert man ~ 45.000 Kunden
ich nehme an, dass dies nur
haushaltskunden (sind sicher einige gewerbler auch dabei) sind mit einem durchschnittsverbrauch von 3.500
kWh/a
-> Summe: 157.500.000 kWh/a (entspricht dem Bedarf eines sehr großen
Industrieunternehmen)
-> Differenz: 1,93 ct/kWh bzw. ~ 3 Mio €/a
wobei die 3 Mio. eher
die unter Grenze darstellen, da der verbrauch sicher höher ist (gewerbekunden, gemeinden) und allfällige
vertriebskosten und verwaltungskosten (30 mitarbeiter dzt.) sind nicht berücksichtigt (an der börse
verklopft diese summe 1 mitarbeiter)
3 mio oder ein bisserl mehr, nur weil sich der
haider und gruber bzw. jetzt hofer nicht riechen können ist halt auch net ohne
aber jetzt hat
der haider die retourkutschen
das imperium (nö) schlägt zurück und schon ist er seinen posten
los
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presse
vom 30.10.2006
Chronologie eines 13-jährigen Krieges
E-Wirtschaft. Der
Vertrag von Verbund-Chef Hans Haider wird nicht verlängert. Zu alt? Schlechtes Management? Die Wahrheit
ist: Ihm wurde die langjährige Feindschaft mit den Niederösterreichern zum Verhängnis.
Er war
zuversichtlich - bis zum Schluss. Sonst hätte Verbund-Chef Hans Haider am vergangenen Dienstag wohl nicht
seinen Urlaub unterbrochen, um nach Wien zu eilen. Doch am Abend des selben Tages gab es für ihn keinen
Grund mehr zu bleiben: Der Konzern-Aufsichtsrat schickt Hans Haider per Mai 2007 in den Ruhestand.
Der Verbund-Chef setzte also schleunigst seinen Urlaub fort. Kommentarlos. Umso mehr bemühte sich
Aufsichtsratspräsident Erhard Schaschl aus der Not eine Tugend zu machen: Jawohl, der 64-jährige Haider
sei "ein Held", verkündete er spätabends vor versammelter Journalistenschar. Aber eben ein alter Held.
Der Aufsichtsrat habe die Notwendigkeit einer Verjüngung gesehen.
Möglicherweise war der
63-jährige Schaschl schon ein wenig müde, als er das zu Protokoll gab - und den ebenfalls 63-jährigen
Finanzvorstand Michael Pistauer als Haiders Nachfolger präsentierte. Wahr ist nämlich vielmehr: In den
vergangenen Monaten hatte die mächtige ÖVP Niederösterreich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine
Vertragsverlängerung Haiders zu verhindern. Mit der Entscheidung vom vergangenen Dienstag haben die
Niederösterreicher den Machtkampf für sich entschieden.
Die Genugtuung darüber muss groß sein.
Denn der Krieg zwischen dem niederösterreichischen Energieversorger EVN und der Verbundgesellschaft tobt
schon seit Jahren. Ein Krieg, bei dem es um zweierlei geht: um das Streben nach Macht - und um scheinbar
unüberwindbare persönliche Animositäten.
Begonnen hat alles im Jahre 1994, als Haider Vorstand
der Verbundgesellschaft wurde. Damals war Rudolf Gruber Chef der EVN, und eigentlich sprach rein gar
nichts dagegen, dass die beiden ein harmonisches Miteinander haben sollten: Als Mitglieder des CV kannten
sie einander schon lange und waren auch per "Du". Beruflich hatten sich ihre Wege ebenfalls schon
gekreuzt: Haider war vorher Siemens-Vorstand, Gruber Siemens-Aufsichtsrat.
Trotzdem gab es
zwischen beiden von Anfang an Spannungen. Und zwar persönlicher Natur: Hier der mächtige EVN-General,
seit 1968 im Amt, ein echter Doyen. Da das "Strom-Greenhorn", das allerdings über ein gesundes
Selbstbewusstsein und langjährige Management-Erfahrung in einem international tätigen Konzern verfügte.
"Da prallen halt zwei starke Persönlichkeiten aufeinander", hieß es damals in der Branche achselzuckend.
Eine schöne Umschreibung dafür, dass beide über ein eher aufbrausendes Naturell verfügen. Und beide auch
durchaus machtbewusste Menschen sind.
1998 kam es dann zum ersten Knall. Damals wurden größere
Mengen Verbund-Aktien von einer geheimnisvollen Investorengruppe gekauft - in der Branche wurde
spekuliert, dass die EVN dahinter stecke. Haider soll daraufhin "Freund Gruber" angerufen haben, um den
Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte zu eruieren. Worauf Gruber dezidiert dementiert haben soll. Wenige Tage
später war es offiziell: Die EVN hatte sich gemeinsam mit den Wiener Stadtwerken und der Tiroler Tiwag
ein 27-Prozent-Aktienpaket des Verbundes gesichert.
Haider soll, so berichten Vertraute des
Verbund-Chefs, über die Vorgangsweise persönlich schwer getroffen gewesen sein. "Das hat er dem Gruber
nie verziehen", hieß es aus der Umgebung Haiders. Wohl auch, weil er wusste: Diese Sperrminorität würde
ihm noch lange das Leben schwer machen.
Der Krieg war damit jedenfalls offiziell. Und wurde im
Jahr 1999 um einen Deut heftiger: In Österreich startete die Liberalisierung des Strommarktes - und
plötzlich waren EVN und Verbund auch wirtschaftlich Konkurrenten. Haider blies jedenfalls gleich zur
Gegenattacke: Gemeinsam mit den oberösterreichischen und den steirischen Energieversorgern sicherte er
sich ein EVN-Aktienpaket. Wie's der Zufall so wollte: ebenfalls 27 Prozent.
Doch der
Gegenschlag war wirkungslos: Aufgrund der rigiden EVN-Satzung hatte das Aktionärs-Trio keinerlei
Mitspracherechte in der EVN. Das Aktienpaket wurde wenige Jahre später verkauft und gelangte
schnurstracks in die Hände des deutschen (Atom-)Stromriesen EnBW - was wiederum die EVN ordentlich
wurmt.
Gut möglich, dass bei Haider die Schadenfreude darob gewaltig ist. Denn in den
vergangenen Jahren hat sich bei ihm eine Menge Zorn aufgestaut: Sämtliche wegweisende Vorhaben des
Verbundes der vergangenen Jahre wurden dank der Sperrminorität der "Feinde" verhindert. Das war im Jahre
2000 der Fall, als der Verbund das Fusionsprojekt "Energie Austria" verfolgte - ein Zusammengehen mit den
Energieversorgern aus der Steiermark und aus Oberösterreich. Und das war ein Jahr später ebenso, als der
Verbund eine Wasserkraft-Ehe mit dem deutschen Energieriesen E.On eingehen wollte. Wobei sich EVN-Chef
Gruber nicht scheute, Klartext zu reden: "Wir sind bereit, die Sperrminorität am Verbund-Konzern
aufzugeben und uns in die Kraftwerksgesellschaft zurückzuziehen." Soll heißen: Den Niederösterreichern
ging es um mehr Einfluss auf die über hundert Wasserkraftwerke des Verbundes. Nicht mehr und nicht
weniger.
Wenig überraschend wollte sich Haider auf so einen Deal nicht einlassen - die
Wasserkraftwerke sind das Asset des Konzerns. Als die Niederösterreicher dann die "Österreichische
Stromlösung" propagierten - eine Teilfusion mit dem Verbund, bei der es wiederum um Macht und
Einflussnahme in Österreichs größtem Stromkonzern geht - bekamen sie von Haider eine saftige
Retourkutsche: Er ließ sie schmoren. Seit mittlerweile vier Jahren wird verhandelt - die Strom-Ehe gibt
es immer noch nicht.
Anfang 2005 zog sich Gruber in den EVN-Aufsichtsrat zurück, am Ruder ist
sein Vertrauter Burkhard Hofer. Geändert hat das am Kriegszustand absolut nichts. Dazu hat sich die
Feindschaft über die Jahre zu sehr einzementiert.
Die Erzrivalen blieben einander jedenfalls
nichts schuldig: Die Niederösterreicher verhinderten die Verbund-Fusion mit der OMV. Dafür wildert der
Verbund seit gut einem Jahr im EVN-Revier und beliefert auch Endkunden. Worauf die EVN den Verbund wegen
"irreführender Werbung" klagte. Und Haider die Verhandlungen über die Stromlösung sistierte.
Das muntere Spiel lautet offenbar: "Haust du mich, hau ich dich". Für Hans Haider heißt es jetzt "Game
over".
Tiefe Feindschaft
Die Verbundgesellschaft und der niederösterreichische
Energieversorger EVN pflegen seit Jahren eine - oft irrational anmutende - Feindschaft. Dabei geht es um
Macht, aber auch um persönliche Animositäten der Konzernchefs. Da werden Fusionen verhindert, Klagen
eingereicht und auch sonst allerlei Dinge unternommen, um dem "Feind" das Leben schwer zu machen.
Verbund-Chef Hans Haider wurde das jetzt zum Verhängnis: Sein Vertrag wurde nicht verlängert. Die
Niederösterreicher hatten im Hintergrund alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihn zu verhindern.